Bis Juni war Silber weit weniger dynamisch nach oben unterwegs als Gold. Doch seither hat sich das erheblich geändert, mittlerweile liegt Silber in der bisherigen 2025er-Performance vorne. Und das muss noch nicht alles sein, Silber ist sehr volatil. Aber Vorsicht, denn …
… Volatilität bedeutet dynamische Impulse in beide Richtungen, d.h. bei starken Aufwärtstrends ist bei Silber nichts unmöglich. Alleine weil es marktenger ist als Gold, können auch Korrekturen und, möglicherweise, ein abruptes Ende der Hausse entsprechend schnell und weitreichend ablaufen. Wobei das im Hier und Jetzt nur eine Art „Warnhinweis“ ist, denn aktuell passt in Sachen Aufwärtsdynamik bei Silber alles:

Wir sehen im langfristigen Chart auf Monatsbasis, dass das Edelmetall jetzt die Widerstandszone 35,39 zu 37,49 US-Dollar im zweiten Anlauf mit großem Schwung überwunden hat, nachdem ein Ausbruchsversuch im Juli noch gescheitert war. Aus rein charttechnischer Sicht wäre der Weg damit an die nächste Widerstandszone frei, die sich aus den Hochs des Jahres 2011 bei 48,58 und 49,82 US-Dollar zusammensetzt.
Super-Haussen gab es hier 1979 ebenso wie 2010/2011. 1979 sauste der Kurs pro Feinunze bis auf 48,70 US-Dollar (intraday am 18. Januar 1980 sogar bei 52,50 US-Dollar) nach oben, 2011 erreichte er 49,82 US-Dollar. Angesichts des bei Silber oft zu beobachtenden Phänomens besonders extremer Trenddynamik wäre ein erneuter Anlauf an diese alten Bestmarken also durchaus möglich. Und sie könnten, müssen den Kurs aber nicht im Zuge seiner Hausse, die gerade neue Dynamik erlangt hat, stoppen. Aber:
Expertenmeinung: Der Chart auf Monatsbasis macht sehr deutlich, dass diese Sache mit der hohen Dynamik für beide Richtungen gilt. 2011 ging es mit Silber auf einmal in mehreren hochvolatilen Impulsen drastisch abwärts, 1980 war die Sache genauso abgelaufen. Von gemütlichen, monatelangen Toppbildungen, in denen sich besonnene Anleger auf eine Wende einstellen können, war da keine Spur. Und man sollte nicht damit rechnen, dass es diesmal anders käme.
Nicht nur, weil Silber ein eher enger Markt ist, so dass unerwartet starke Ungleichgewichte bei Angebot oder Nachfrage starke Bewegungen nach sich ziehen. Silber ist zudem, ebenso wie Gold und die Edelmetalle an sich, ein sehr emotional behaftetes Asset. Dass Gold und Silber derzeit kräftig zulegen, während man am Aktienmarkt weiterhin verbissen versucht, das Lied der ewigen Hausse zu singen, ist zwar momentan eher ein Argument für weiter steigende Kurse. Denn sollten die großen Aktienindizes nicht nur wie aktuell an Schwung verlieren oder stagnieren, sondern tatsächlich kippen, würde ein starker Trend in einem für viele als „sicherer Hafen“ angesehenen Asset wie Silber allerhand freiwerdendes Kapital anziehen – dann wäre auf der Oberseite nichts unmöglich. Doch steigende Trenddynamik erhöht eben auch das Risiko eines abrupten Abrisses der Rallye, denn:
Gerade weil wir hier von einem emotionalen Basiswert sprechen, der zugleich hochvolatil ist, ist Silber eigentlich nur für erfahrene Trader geeignet, die mit absoluter Konsequenz vorgehen und Trends emotionslos in beide Richtungen umsetzen. Kommt es indes zu einer Kaufwelle mit unerfahrenen Käufern, ist das Risiko, dass kleine Irritationen Korrekturen auslösen und die – weil unerwartet – dann große Verkaufswellen nach sich ziehen, nicht zu unterschätzen. So spannend Silber auch wirkt:

Man sollte kein Einsteiger sein, wenn man hier mitmischen will. Stoppkurse, idealerweise als Stop Loss-Verkaufsorders gestaltet, sind hier Pflicht, egal, ob in einer Auf- oder Abwärtsbewegung. Aktuell wäre ein Stop Loss etwa ein bis anderthalb Prozent unter der momentan die Hausse offenbar führenden, im Chart auf Tagesbasis blau eingezeichneten 50-Tage-Linie zu überlegen. Eine Linie, die momentan zwar erst bei 39 US-Dollar angekommen ist, aber dem Kurs zügig hinterher läuft.
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