Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Als Reaktion auf die vor einer Woche vorgelegten US-Arbeitsmarktdaten gab der Goldpreis an jenem Tag so viel Boden preis wie schon lange nicht mehr. Manch einer mag mutmaßen, dass damit die Zeit der Bullen abgelaufen wäre. Aber noch sind die nicht aus dem Rennen.
Im März dachten viele, der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 2.075 US-Dollar und über das vorherige Verlaufshoch würde wieder einmal als Bullenfalle enden. Aber die Bullen waren stärker als gedacht. Als Gold dann die obere Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrends überbot, war der Nachruf auf das bullische Lager schon geschrieben. Aber sie hielten sich wacker. Diesmal wird es jedoch kniffliger, den Trend zu halten.
Das Problem ist, dass Gold dann noch einmal lukrativer wird, wenn Anleihen es nicht mehr sind. Wozu die Renditen dort deutlich sinken müssten. Und das wäre der Fall, wenn die Leitzinsen herunterkommen und man unterstellen kann, dass damit die Phase, in der man am Bondmarkt Top-Renditen für mehrere Jahre einsammeln kann, vorüber ist und sich die Anleger neue, vermeintlich „sichere Häfen“ suchen. Gold wäre dann erste Wahl, in einem intakten Aufwärtstrend mal sowieso. Aber die jüngsten Entwicklungen gehen eben nicht in diese Richtung.
Expertenmeinung: Dass der Goldpreis massiv in die Knie ging, als die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten vorgelegt wurden, kommt nicht von Ungefähr. Denn die waren stark. Stark genug, um dazu beizutragen, dass die US-Notenbank vorgestern klar machte: In Sachen Zinssenkungen tut sich vorerst noch nichts. Und wenn, bleiben wir da vorsichtig. Nicht gut für Gold.
Dass die Europawahl zwar spürbare Reaktionen am europäischen Aktienmarkt hinterließ, der Goldpreis davon aber nicht profitierte und nach dem im Wochenchart zu sehenden, herben Abwärts-Schwenk der Vorwoche aktuell so gut wie keinen Boden gutmacht, ist bezeichnend. Man schichtet offenbar momentan lieber in US-Aktien um, nicht in Gold. Und auch, wenn sich die Bullen zuletzt verblüffend stark und unerschütterlich gezeigt haben: Die Linie, deren Unterbieten sie sehr wohl erschüttern dürfte, ist nahe.
Es geht um den Level von 2.277 US-Dollar. Würde diese Linie unterboten, hätte Gold ein Topp, das bislang nur potenziell im Raum steht, vollendet. Mehr noch: Dann wäre der Goldpreis signifikant in den vorherigen Aufwärtstrendkanal zurückgefallen und hätte darunter bei 2.150 US-Dollar mit dem Verlaufshoch vom Dezember nur eine eher leichte Unterstützung, eine massivere käme erst bei 2.075 US-Dollar. Was heißt: Für das bärische Lager ist die aktuelle Konstellation wie ein Elfmeter. Den müssen sie zwar erst einmal verwandeln, aber wenn der Torwart nervös ist, hat man da gute Chancen. Und dass die Bullen jetzt langsam nervös werden, das darf man annehmen.
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen