Das von vielen Akteuren im bullischen Lager im Sommer vermutlich noch ausgeschlossene Szenario eines Tests der nach dem Corona-Crash 2020 etablierten Aufwärtstrendlinie gewinnt beim TecDAX sukzessiv an Kontur. Eine Linie könnte die Abgaben vorher stoppen …
… wenn sie denn von den Marktteilnehmern wahrgenommen wird. Normalerweise erschöpft sich der Zeithorizont bei Gleitenden Durchschnitten bei der 200-Tage-Linie. Eine Linie, die den gleitenden Durchschnitt der letzten 1.000 Handelstage abbildet, wird daher gerne übersehen.
Allerdings erinnert man sich ihrer oft, wenn es hart auf hart kommt und man sonst nichts in Reichweite hat, das man als potenzielle Unterstützung und Sprungtuch für die Bullen nutzen könnte. So hielt sie den Corona-Crash 2020 beim Nasdaq 100 auf, genauso spielte sie beim Dow Jones im Zuge des Selloffs nach Trumps Zollankündigungen Anfang April eine „tragende Rolle“. Aber hier, beim TecDAX?

Sie könnte zumindest mithelfen, den Abstieg des Index aufzuhalten, denn die derzeit bei 3.325 Punkten verlaufende Linie, die Sie im Chart auf Monatsbasis sehen, ist Teil einer breiten, jetzt angesteuerten Unterstützungszone mit der 2020er-Aufwärtstrendlinie bei 3.110 Punkten als untere Begrenzung und dem Hoch des Frühjahrs 2024 bei 3.490 Punkten auf der Oberseite.

Und vielleicht kommt ihre Rolle auch gar nicht zum Tragen, denn im Chart auf Tagesbasis sehen wir, dass der TecDAX jetzt die untere Begrenzung des seit Anfang des 2. Halbjahrs laufenden Abwärtstrendkanals erreicht hat. Aber ob das alleine die Kurse zu drehen vermag?
Expertenmeinung: Sich blind darauf zu verlassen, wäre zweifelsohne riskant. Denn der Index hat jetzt fast den gesamten Jahresgewinn abgegeben. Bei 3.417 Punkten beendete er das Jahr 2024, jetzt sind gerade mal noch vier Punkte Kursplus übrig … und das eher knapp vor dem Jahresende. Das ist für die Anleger natürlich, nachdem das erste Halbjahr so tadellos lief, eine große Enttäuschung. Eine, die viele eher abschrecken könnte, in einem aktuell ja völlig intakten Abwärtstrend entschlossen dagegenzuhalten … immer vorausgesetzt, die Barreserve würde das überhaupt zulassen.
Daher kann die 1.000-Tage-Linie den Abstieg stoppen, diese gesamte Supportzone zwischen 3.110 und 3.490 Punkten, deren Teil sie ist, als Auffangkissen dienen. Aber die Stimmung am Gesamtmarkt ist derzeit nun einmal trübe, fallende Kurse sind eben keine Motivation für die Käufer. Und ohne Käufe fallen die Kurse weiter. Ein Aufwärtsschwenk, auch einer, der tragfähig ist, kann zwar trotzdem jederzeit kommen. Aber in dieser Gemengelage wäre es der sicherere Weg, nicht zu versuchen, irgendwie ein Tief zu erwischen, das man nicht vorhersagen kann, sondern zu warten, bis sich wirklich solide Käufe zeigen. Zumindest das Verlaufshoch der Vorwoche bei 3.609 Punkten und damit dann auch die darunter liegende 20-Tage-Linie sollte man überboten sehen, bevor man über die Long-Seite nachdenkt.
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