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DAX Prognose DAX: 2025 – eine kurze Bilanz

News: Aktuelle Analyse des DAX Index

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des DAX Index

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 16.12.2025 um 20:24 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Natürlich will die ganz überwiegende Zahl der Marktteilnehmer den DAX steigen sehen. Man will die Jahresendrallye und, idealerweise, zum Jahresultimo einen DAX an oder über der magischen Marke von 25.000 Punkten. Nur reicht das „Wollen“ allein an der Börse nicht aus.

„Können“ muss da ebenfalls hinzukommen. Schließlich bewegt sich der DAX nicht von alleine dorthin, wo man ihn gerne sehen würde. Dafür müsste Richtung Silvester noch frisches Geld zufließen, die Nachfrage das Angebot der Verkäufer so klar übersteigen, dass es reicht, um das bisherige Verlaufshoch von 24.771 Punkten zu erreichen, zu überwinden und diese 25.000 Punkte zu schaffen … die sich natürlich als Endpunkt eines insgesamt bullischen Jahres gut machen würden, das knapp unter 20.000 seinen Anfang genommen hatte.

DAX: Tages-Chart vom 16.12.2025, Kurs 24.076,87 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Tages-Chart vom 16.12.2025, Kurs 24.076,87 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Aber dass man für den DAX in Bezug auf die Performance des Jahres 2025 das Wort „insgesamt“ benötigt, sollte schon klar machen: Das könnte eher knifflig werden in Sachen Sturmlauf zum Jahresende. Denn seit Anfang Mai bewegt sich der deutsche Leitindex nur noch seitwärts. Volatil zwar, zur Freude kurzfristiger Range-Trader. Aber aus Sicht mittel- und langfristiger Investoren eben nirgendwohin. Und wenn man darauf setzt, dass sich das zum Jahresende noch ändert – und das zugunsten der Oberseite – müsste man Argumente finden, die andere Anleger (und/oder einen selbst) dazu bringen, jetzt weiter zuzukaufen oder sogar jetzt erst neu einzusteigen. Hätten wir die?

Expertenmeinung: Das ist der Haken bei den Hausse-Träumen: Da ist derzeit nicht allzu viel zu finden. Die morgen anstehende EZB-Sitzung wird keine erneute Leitzinssenkung bringen und, zumindest gibt es die Tendenz dazu, auch keine Hinweise darauf, dass in dieser Hinsicht in absehbarer Zeit noch einmal etwas passieren könnte.

Die Freude über die Einigkeit zahlreicher europäischer Nationen zur Ukraine-Problematik bringt auch eher keinen Auftrieb. Denn ist sie verfrüht, bremst das die Aktien, bei denen man auf Aufträge zum Wiederaufbau setzt. Ist sie berechtigt, drückt das Rüstungstitel wie Rheinmetall oder, mit Einschränkungen, Airbus.  

Und in Sachen „Ausstieg aus dem Verbrenner-Ausstieg“ hat man die Aktien der Automobilbranche bereits im Vorfeld deutlich höher gezogen, nur, um jetzt zu erkennen, dass die in Brüssel festgezurrten Änderungen zum einen kompliziert sind und Fragen offenlassen und zum anderen in keiner Weise die Rückkehr zum status quo ante bedeuten.

Anfang Oktober gab es einen zögerlichen und am Ende misslungenen Versuch, sich nach oben abzusetzen. Gegen Ende November scheiterte der Versuch, den DAX aus seiner Handelsspanne nach unten heraus zu drücken. Weitere Versuche, in beide Richtungen, könnten gelingen, sofern das Unerwartete mal wieder zuschlägt und die Anleger mit neuen, überraschenden Fakten konfrontiert würden, die einen Verbleib in dieser Handelsspanne fraglich erscheinen ließen. Aber noch sehen wir solche „News“ eben nicht.

Am Aktienmarkt müssen Wünsche wie ein perfekt bullisches Jahresende durch aktives Handeln der Wünschenden selbst erfüllt werden. Doch dazu braucht es bei hinreichend vielen Akteuren nicht nur den Willen zu höheren Kursen, sondern auch das „Können“ in Form ausreichender Barreserven, um eine solche Ultimo-Rallye auch durchzusetzen. Und dieser Zug macht noch keine Anstalten, den Bahnhof zu verlassen … hier hastig zuzusteigen, wäre angesichts Chartbild und Rahmenbedingungen deshalb ein wenig gewagt.

DAX: Monats-Chart vom 16.12.2025, Kurs 24.076,87 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Monats-Chart vom 16.12.2025, Kurs 24.076,87 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 02.12.2025 um 18:21 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Seit fast sieben Monaten hängt der DAX in einer Handelsspanne von knapp acht Prozent fest. Für kurzfristige Trader ist das durchaus lukrativ, aber mittel- und langfristige Anleger hätten langsam doch gern eine Wegweisung. Was braucht es, um den DAX zum Leben zu erwecken?

Die Ursache der Seitwärtsbewegung liegt weniger daran, dass alle längst investiert sind, aber niemand aussteigen will oder zukaufen kann. Es liegt in der Struktur des Index selbst, in dem Mix aus Aktien, der ihn ausmacht. Denn einige Branchen stützen ihn, andere drücken ihn. Und gerade scheint es, als würden die Rollen getauscht. Was diese Seitwärtsbewegung verlängern würde, wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert.

Nach dem Kurseinbruch aufgrund von Trumps Zoll-Phantasien und der rasanten Erholung, als man in Washington ein Stück zurückruderte, war der DAX zweigeteilt:
Die Aktien, die zu Branchen gehörten, die von der angekündigten, auf neuen Schulden aufgebauten Investitions-Offensive in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur profitieren würden, zogen den Index, vor allem die beiden Banken Deutsche Bank und Commerzbank, Rheinmetall, Airbus, die beiden Versorger E.ON und RWE, der Versorger-Ausrüster Siemens Energy und der Baustoff-Konzern Heidelberg Materials.

DAX Index: Wochenchart vom 02.12.2025, Kurs 23.710,86 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX Index: Monatschart vom 02.12.2025, Kurs 23.710,86 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Zugleich blieb am Boden oder rutschte weiter ab, was insgesamt konjunktursensibel und zugleich von den US-Zöllen betroffen war: die im DAX reichlich vertretenen Aktien der Automobilbranche, Chemie- und Pharmatiteln sowie den Konsumgüter-Aktien.

Man könnte also folgern: Wenn ein Bereich seine Richtung ändert, hätten wir die erwartete Wegweisung seitens des DAX, entweder durch einen Ausbruch nach oben oder nach unten. Was auch richtig ist, nur:

Expertenmeinung: Da diese Vorlagen, die einen Aktien zu kaufen und die andern links liegen zu lassen bzw. dort Short-Positionen aufzubauen, derart prägnant waren, hatte man die Sache, wie so oft, übertrieben. Die Profiteure der Lage waren zu weit gestiegen, die scheinbaren Verlierer zu weit gefallen. Da sehen wir jetzt eine Gegenbewegung:
Es zeichnet sich die Tendenz ab, die schwachen DAX-Titel wieder günstig einzusammeln, bei den Überfliegern aber eher Gewinne mitzunehmen. Und bei einer insgesamt vermutlich längst hohen Investitionsquote bei vielen Anlegern wird das umgesetzt, indem man das durch Gewinnmitnahmen freigewordene Kapital einsetzt, um andere, niedriger bewertete und lange liegen gelassene DAX-Aktien zu kaufen. Unter dem Strich ist das, wenn es um den Trend des Index selbst geht, also schon wieder ein Nullsummenspiel.

Das wird sich erst ändern, wenn Umschichtungen in den Hintergrund treten und wirklich netto massiv frisches Kapital zufließt oder im Gegenteil abgezogen wird. Dann hätte der DAX die Basis, um endlich aus dieser Spanne zwischen grob 23.000 und 24.800 Punkten herauszukommen. Bislang sind die Argumente dafür aber noch nicht da. Denn in Bezug auf die „Big Figures“ bei den Rahmenbedingungen, seien es Wachstum, Geopolitik oder Zölle/US-Politik, hat sich bislang nichts getan, was die bisherige Sicht der Investoren auf die Gesamtlage nennenswert hätte verändern können. Von dort muss ein neuer, starker Impuls kommen: von außen.

DAX Index: Tageschart vom 02.12.2025, Kurs 23.710,86 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX Index: Tageschart vom 02.12.2025, Kurs 23.710,86 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Sobald sich die Mixtur aus externen Einflussfaktoren deutlich verändert, wäre der Weg für einen neuen, starken Trendimpuls frei, beispielsweise durch ein echtes, glaubwürdiges Ende des Ukraine-Konflikts in Kombination mit einer verlässlicheren US-Politik, was insgesamt zwar die Rüstungstitel drücken könnte, aber durch die Chance für neues, stärkeres Wachstum die auf Basis der Infrastruktur-Ausgaben des Bundes gestiegenen Aktien nicht nennenswert drücken, die schwachen Branchen der letzten Quartale aber deutlich befeuern könnte. Solange wir da nichts sehen, heißt es: Range-Trading in einer 1.800-Punkte-Spanne? Warum nicht?

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 18.11.2025 um 20:34 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Erstmals seit dem „Zoll-Crash“ Anfang April beendete der DAX einen Handelstag unter der wichtigen 200-Tage-Linie. Das ist ein bärisches Signal. Aber ist die Sache damit für die Bullen verloren? Noch ist es nicht so weit. Das Chartbild zeigt aber, dass sie sich ranhalten müssen!

Was genau hat sich eigentlich seit dem letzten Aufwärtsimpuls, der Mitte letzter Woche abrupt endete, verändert, das den DAX so unter Druck setzt? Was die heimische Gemengelage angeht, eigentlich gar nichts. Das, was sich deutlich eintrübt, ist die Marktstimmung an den US-Börsen. Und wovor man sich da fürchtet, sind – eigentlich – Aspekte, die den deutschen Markt nur bedingt betreffen.

DAX: Tages-Chart vom 18.11.2025, Kurs 23.173,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Tages-Chart vom 18.11.2025, Kurs 23.173,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Drüben, jenseits des Atlantiks, hat man erkannt, dass das Ende des Shutdowns zwar ganz grundsätzlich eine positive Nachricht ist. Aber eine, die negative nach sich ziehen könnte. Wenn die Decke der Ahnungslosigkeit von ausstehenden Konjunkturdaten wie Inflation und Arbeitsmarkt gezogen wird, könnte man, so vermuten immer mehr Akteure drüben, zu sehen bekommen, was man lieber nicht sehen würde. Hinzu kommt, dass die sogenannte „Epstein-Affäre“ dazu führt, dass sich der US-Präsident sogar mit seinen eigenen Leuten anlegt. Und dann wäre da noch das Damoklesschwert in Form des irgendwann anstehenden Urteils des Supreme Courts in Sachen Zölle. Nicht zuletzt mehren sich die Warnungen in Bezug auf den KI-Hype: Zu viele große Unternehmen, die derzeit den Aufwärtstrend der US-Aktienmärkte fast alleine tragen, könnten weit mehr investiert haben bzw. es noch tun, als da am Ende an Gewinn herausspringt. Vielleicht. Aber was geht uns das an?

Expertenmeinung: Eine wankende und immer volatiler daherkommende US-Börse ist natürlich keine zwingende Vorlage für unseren DAX. Aber niemand am deutschen Aktienmarkt schaut nicht immer wieder nach drüben, auf Dow, S&P und Nasdaq. Hinzu kommt, dass wir zwar keine direkte KI-Blase haben, aber die massiven Vorschusslorbeeren, die man an Unternehmen verteilt hat, die indirekt wegen des massiven Energiebedarfs einer wachsenden KI-Branche profitieren, die haben wir. Und wir haben unseren „Verteidigungs-Hype“, der tendenziell genauso lief wie der im KI-Bereich: Man kaufte die entsprechenden Aktien auf Basis von in einigen Jahren erhofften, immens höheren Unternehmensgewinnen durch die Decke.

So betrachtet kann man das, was drüben passiert, durchaus als potenzielle Vorlage für den DAX interpretieren. Aber ist es nicht sowieso schon zu spät, ist das Kind mit dem gestrigen Schlusskurs unter der bei 23.450 Punkten verlaufenden 200-Tage-Linie nicht schon in den Brunnen gefallen?

Nein. Denn auch, wenn der Bruch dieses wichtigen gleitenden Durchschnitts ein negatives Signal ist, ein Top hätte der DAX erst vollendet, wenn auch noch das Monatsverlaufstief vom Juni bei 23.053 unterboten wäre. Das ist die Linie, die es jetzt seitens der Bullen unbedingt zu halten gilt. Ihr Vorteil:

DAX: Monats-Chart vom 18.11.2025, Kurs 23.173,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Monats-Chart vom 18.11.2025, Kurs 23.173,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Der Euro Stoxx 50 steht noch deutlich besser da und notiert ein gutes Stück über seiner 200-Tage-Linie. Das kann helfen. Ebenfalls könnte motivierend wirken, dass die Käufer an der Wall Street und am Times Square bislang nicht aufgeben, sie versuchen bislang stur, die US-Indizes vor einem noch kritischeren Chartbild zu bewahren. Der dritte Faktor, der jetzt eine Rolle spielt, könnte sich indes negativ auswirken, wenn die Versuche scheitern sollten, den DAX wieder über die 200-Tage-Linie und den Widerstandsbereich 23.285/23.529 Punkte in neutrales Terrain zu hieven:

Der übermorgen anstehende Abrechnungstermin an der Terminbörse. Denn sollte diese mittlerweile ja in Schlagdistanz liegende, letzte Haltelinie bei 23.053 Zählern klar unterboten werden, dürften viele, die am Freitag mit größeren Long-Positionierungen in die Terminmarkt-Abrechnung gehen, gezwungen sein, sich abzusichern oder auszusteigen … und das würde den Abgabedruck vermutlich schnell und deutlich intensivieren. Die kommenden drei Handelstage könnten beim DAX also Weichen stellen. Aber erst, wenn diese auch wirklich in Richtung abwärts gestellt wurden, wäre es angebracht, zu sagen: „Time to say goodbye“!

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 10.11.2025 um 22:49 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Aus China kommen versöhnliche Töne, in den USA könnte der Shutdown endlich enden und das Gros der Quartalszahlen liegt auf dem Tisch. Das motivierte am Montag zu Käufen, die für den DAX charttechnisch wichtig waren. Aber für eine Entwarnung braucht es mehr.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Phasen, in denen der DAX andere Wege einschlug als die US-Indizes. Aber zum Start in diese Woche hieß es: „Einfach den US-Futures nach“. Und auch wenn es Richtung europäischem Handelsende an der Wall Street ein wenig wacklig wurde mit den Kursgewinnen: Am Ende lagen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 als potenzielle Vorlagengeber für den deutschen Aktienindex deutlich vorne.

Sofern es in der Nacht nicht zu unerwartet negativen Wendungen in Sachen Shutdown-Ende gekommen sein sollte (dieser Beitrag wurde zum US-Handelsende des Montags verfasst), könnte der DAX heute also an die starken +1,65 Prozent des Vortages anknüpfen.

Was er aus Sicht des bullischen Lagers aber nicht nur könnte, sondern müsste. Denn auch wenn es jetzt erst einmal gelang, eine Schlüsselzone zu verteidigen: Wo die liegt, sehen die Bullen … aber eben auch die Bären.

DAX: Tages-Chart vom 10.11.2025, Kurs 23.959,99 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Tages-Chart vom 10.11.2025, Kurs 23.959,99 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der DAX knapp oberhalb der 200-Tage-Linie nach oben drehte, die derzeit den Supportbereich 23.053 zu 23.487 Punkte verstärkt, der aus den unteren Wendepunkten seit Mai zusammengesetzt ist. Damit ist diese Zone ein weiteres Mal als entscheidend bestätigt worden. Oder, anders ausgedrückt: Wenn sie doch noch brechen sollte, wird es ungemütlich. Denn je öfter ein solcher Auffangbereich getestet und verteidigt wird, desto umfassender werden die Stop-Loss-Absicherungen sein, die bullische Marktteilnehmer unterhalb dieser Zone anlegen.

Ideal wäre es daher, wenn es gelingen sollte, aus diesem Aufwärtsschwenk eine Art Trampolin-Sprung zu machen und in einem Zug die Widerstandszone 24.479 zu 24.771 Punkte zu durchbrechen, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Das Problem könnte sein, dass es dem bullischen Lager an Kapital und Überzeugung fehlen könnte, um sich da oben durch Gewinnmitnahmen und verteidigende Bären generierte Verkaufsorders zu kämpfen.

Denn letzten Endes wäre ein Ende des Shutdowns in den USA genauso wie wieder normalisierte Importe von wichtigen Mineralien und Halbleitern aus China nur die Rückkehr zur vorherigen Normalität. Etwas zu reparieren bedeutet nicht, dass es danach besser ist als zuvor. Mehr Wachstum würde das Beseitigen von Hindernissen, die erst kürzlich aufgestellt wurden, nicht generieren, sondern nur helfen, das Wirtschaftswachstum nicht auch noch deutlich ins Negative zu verkehren. Für einen DAX auf Rekordlevels mit so manchem Index-Titel auf brenzlig teurem Bewertungslevel ergibt die derzeitige Entwicklung also keine zwingenden Argumente für nachhaltig neue Hochs.

Und das wissen eben wiederum beide Lager. Und alle, ob Bullen oder Bären, können sich den DAX auch auf Monatsbasis ansehen und stellen fest: Wenn etwas aussieht, als hätte es sich festgefahren, dann dieser Index im Monatschart. Die Bullen müssten sich also schon selbst helfen und eine erfolgreiche und idealerweise sofort beginnende Offensive im Stil der „Flucht nach vorne“ antreten, sonst wäre in der Region um 24.500 Punkte vermutlich erneut der Deckel drauf.

DAX: Monats-Chart vom 10.11.2025, Kurs 23.959,99 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Monats-Chart vom 10.11.2025, Kurs 23.959,99 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 27.10.2025 um 22:08 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Über das Wochenende wurde gemeldet, dass die USA mit China eine vorläufige Einigung im Zollstreit erreicht hätten; früh am Montag kamen noch Erfolgsmeldungen in Bezug auf andere südostasiatische Länder dazu. Die Wall Street zog kräftig an, der DAX nicht. Wo klemmt’s?

Zwei Aspekte lassen sich da vermuten. Zum einen geht uns das hierzulande nur bedingt etwas an. Das könnte heimische Anleger dazu gebracht haben, sich bedeckt zu halten. Und das könnte auch deswegen so sein, weil eine „vorläufige Einigung“, die zwar angeblich beinhalten soll, dass die Exportkontrollen für Seltene Erden um ein Jahr verschoben werden und Donald Trumps 100-Prozent-Aufschlag auf die laufenden Zölle vom Tisch ist, ein bisschen zu diffus ist. Denn natürlich gäbe es da Fragen. Und bislang fehlen die Antworten dazu.

DAX: Tages-Chart vom 27.10.2025, Kurs 24.308,78 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Tages-Chart vom 27.10.2025, Kurs 24.308,78 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Beispielsweise könnte man sich fragen, ob diese Sache mit den Seltene-Erden-Exportkontrollen nur für die USA wegfällt oder für alle, immerhin führt die EU dazu mit China gerade eigene Gespräche. Man könnte sich auch fragen, was genau denn bitte eine „vorläufige Einigung“ bedeutet, die bei anderer Gelegenheit auch nur als „sehr erfolgreicher Rahmen“ für weitere Gespräche bezeichnet wurde. Und wie detailliert die Sache bereits ausgearbeitet ist. Es ist offen, ob Trump und Xi Jinping bereits ihr Plazet zu den von den Verhandlern festgehaltenen Punkten gegeben haben. Und eine weitere „Kleinigkeit“ fehlt: die damit in Zukunft für den Warenverkehr USA/China und retour geltenden Zollsätze. Kann man dem Braten trauen?

Expertenmeinung: An der Wall Street wollte man das am Montag, beim DAX noch nicht. Womöglich zu Recht, denn sollte es am Donnerstag zu einem Treffen Trump/Xi kommen und danach wieder keine echten Fakten, sondern nur blumige Sprüche, müsste man eben damit rechnen, dass die bisherigen, für beide Seiten unguten Zollsätze bleiben … und ihre Nebenwirkungen. Wie zum Beispiel der Umstand, dass Chinas Unternehmen das, was sie weniger in die USA exportieren, in den Rest der Welt umleiten und damit auch den deutschen Markt mit Produkten fluten. Produkte, die Druck auf die Absatzperspektive der deutschen Unternehmen ausüben. Das wäre auch der Punkt, an dem dieses Gezerre um die Zölle den deutschen Markt sehr wohl betrifft. Die Sache ist, wie es scheint, keineswegs aus dem Stadium heraus, an dem man nicht Gefahr liefe, sich zu früh zu freuen.

Also ging es zum Wochenstart kaum verändert los beim DAX. Er klebt weiterhin in einer Seitwärtsspanne, die seit Mai nur jeweils marginal höhere Hochs zuwege bringt. Ohne Aussicht darauf, dass dieses Seitwärts-Geruckel endlich ein Ende findet, obwohl die „magische“ 25.000 so nahe ist? Abwarten. Die Woche ist ja noch lang.

DAX: Monats-Chart vom 27.10.2025, Kurs 24.308,78 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
DAX: Monats-Chart vom 27.10.2025, Kurs 24.308,78 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS

Wir haben zahlreiche Quartalsbilanzen der Mega-Caps in den USA vor uns. Zudem die Entscheidungen der US-Notenbank am Mittwochabend und der EZB am Donnerstag. Und wir haben dieses für Donnerstag avisierte Treffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump, dessen Ergebnis wegen des Zeitvorsprungs in Asien sehr wahrscheinlich noch während der Handelszeit in Europa bekannt wird.

Fazit: Ja, das war aus Sicht der Bullen sicherlich ein Fehlstart, man dürfte gehofft haben, dass diese – wenngleich verdächtig vage gehaltenen – Erfolgsmeldungen zum Thema Zölle mehr auslösen als ein Mini-Plus. Aber dass man da vorsichtig ist, ist letztlich nichts Schlechtes, zu viel blinde Zuversicht endet oft mit einer harten Landung. So etwas kann man dann auch gerne den US-Tradern überlassen. Aber die Chance, sich nach oben zu lösen, mit einem deutlichen Schlusskurs über dem bisherigen Verlaufshoch von 24.771 Punkten ein Zeichen zu setzen, ist weiterhin möglich … falls die Nachrichten der kommenden Tage passen!

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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