Futures Analysen

Rohöl-Trading ist sowieso etwas, das man erfahrenen Tradern mit Disziplin und guten Nerven überlassen sollte. Aber jetzt ist der Markt ein von der Nachrichtenlage hin und her geworfener Hexenkessel. Brent Crude Oil könnte nach oben ausbrechen, aber wird es das auch?

In der letzten Woche setzte Gold zu einem Breakout an und jetzt scheint klar zu sein, dass es sich hierbei nicht um einen Fehlausbruch gehandelt hat.

Erst passierte lange nichts, dann senkte die US-Notenbank den Leitzins gleich um 0,5 Prozent. Am Aktienmarkt wurde das als Grund für die Rallye des Donnerstags proklamiert. Aber wer sich den Chart der zehnjährigen US T-Bonds ansieht, erkennt: Vorsicht, das passt was nicht.

Im gestrigen Handel hat der Goldpreis ein neues Allzeithoch erreicht, nachdem er aus einer mehrwöchigen Konsolidierung nach oben ausgebrochen ist.

Der Bund Future hatte im Vorfeld der gestrigen EZB-Entscheidung einen Ausbruch in Richtung des Zwölf-Monats-Hochs vom Dezember 2023 auf dem Fuß, drehte aber unterhalb der entscheidenden Widerstandszone ab. Das sollte man am Aktienmarkt besser nicht übersehen.

Ob man jetzt seinen Heizöltank füllen sollte oder doch noch lieber abwartet, diese Frage beschäftigt ab jetzt wohl sehr viele intensiv, immerhin kann es da um große Summen gehen, die man zu viel zahlt, wenn das Timing nicht gut ist. Die Frage ist also: Wird Öl noch billiger?

Am US-Aktienmarkt setzt man auf eine recht fragwürdige Kombination aus doch nicht so starkem Rezessionsrisiko und zugleich kräftigen Zinssenkungen der US-Notenbank, trotz noch zu hoher Inflation. Auffällig ist, dass man am US-Anleihemarkt nicht recht mitzieht.

Brent Crude Oil ist in den vergangenen vier Wochen erheblich abgerutscht und ringt derzeit mit dem Anfang Juni markierten Zwischentief, das den tiefsten Ölpreis seit Anfang Februar markiert. Kommen jetzt weitere Abgaben, rutscht Brent womöglich auf neue Jahrestiefs?

Ende der vorigen Woche gab es klare technische Warnsignale, dass die Aufwärtsbewegung der führenden Kryptowährung ins Stocken geraten könnte. Das Unterschreiten der 20- als auch der 50-Tage-Linie war ein Zeichen von Schwäche.

Das gelbe Edelmetall lieferte Mitte Juli einen klaren Fehlausbruch über den Bereich von rund 2.500 USD je Feinunze. Die Folge war eine tiefgreifende Korrektur. Die letzten Handelstage brachten allerdings frischen Wind.

Das gelbe Edelmetall machte es im Laufe der vorigen Woche spannend. Anleger hatten das bisherige Allzeithoch im Auge und ein Durchbruch war zum Greifen nah.

Kurzfristig ist die Charttechnik bei Rohstoffen meist wichtiger als fundamentale Aspekte. Aber wenn man, wie am Ölmarkt, gerade über eine „harte Landung“ der US-Wirtschaft diskutiert, spielt das allemal eine Rolle ... und führt bei Brent Crude Oil zu einem Matchball für die Bären.