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Zalandos gestern präsentierte Bilanz des 3. Quartals war grundsätzlich solide, aber keine Offenbarung. Das schwierige Konsumumfeld schlug sich deutlich in den Zahlen nieder. Die Aktie stieg um immerhin 6,58 Prozent, aber ob das reicht, um eine Aufwärtswende zu starten?
Der Umsatz wächst sehr konstant weiter. Mit 3,02 Milliarden Euro lag der Online-Händler 27 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, allerdings spielte die Übernahme von About You mit hinein. Das Problem war, dass sich das nicht in vergleichbar höheren Gewinnen niederschlug. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam auf 96,3 Millionen Euro nach 93 Millionen im Sommerquartal 2024. Die markant geringere Steigerungsrate gegenüber dem Umsatz lag an einer unerfreulich deutlich gesunkenen Gewinnmarge, die von 3,9 Prozent im Vorjahresquartal auf 3,2 Prozent zurückkam.
Der Nettogewinn sank auf 14,8 Millionen Euro, ein Jahr davor waren es noch 44 Millionen Euro gewesen. Der Gewinn pro Aktie lag bei 0,06 Euro nach 0,17 Euro im Vorjahreszeitraum. Natürlich war das nicht gut. Man könnte einzig hervorheben, dass der steigende Umsatz eine gute Basis bietet, um in konsumfreundlicheren Zeiten durchzustarten. Aber noch sind die nicht in Sicht.
Doch irgendetwas Positives müssen die Akteure, die die Aktie um immerhin 6,58 Prozent höher zogen und sie damit am Donnerstag auf Platz 2 der DAX-Gewinnerliste hievten, ja gesehen haben, um zuzugreifen. Oder?
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Expertenmeinung: Das muss nicht sein. Der Kursanstieg muss nicht auf versteckten, bullischen Aspekten in der Bilanz basieren. Eher wahrscheinlich ist, dass das bärische Lager nichts zu sehen bekam, das einen Bruch des im Vorfeld angesteuerten, bisherigen Jahrestiefs gerechtfertigt hätte und daher leer verkaufte Aktien eindeckte. Um Short-Positionen zu schließen, muss man die zuvor geliehenen und am Markt zum Zweck des Drückens des Kurses verkauften Aktien zurückkaufen. Das erzeugt also Kaufdruck.
Darüber hinaus war dieser vorherige Abstieg ein Signal dafür, dass keinerlei überzogene Erwartungen eingepreist waren. Dieses Szenario, dass viele in Erwartung von positiven Überraschungen vor anstehenden Bilanzzahlen einsteigen, kann man hier, der Chart macht das sehr deutlich, nun wirklich nicht entdecken. Fazit:

Man hat wenig erwartet und wenig bekommen. Das hat ein paar bärische Trader dazu gebracht, ihre Position zu schließen oder zu verkleinern und vielleicht einige angesichts der damit erst einmal gelungenen Verteidigung der Supportzone 22,52/22,98 Euro zu spekulativen Käufen veranlasst. Aber Zalandos Zahlen bergen nicht genug Argumente für eine tragfähige Aufwärtswende … die ohnehin erst in trockenen Tüchern wäre, wenn die Aktie die bei 29,40 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überboten hat.
Die Bilanz war nicht schlecht genug, um auf diesem Kursniveau Short zu sein. Aber eben auch noch nicht gut genug, um mit einem Turnaround rechnen zu können. Mittelfristig wäre Zalando damit auf diesem Niveau erst einmal neutral.
Quellenangaben: Ergebnisse des 3. Quartals, 06.11.2025:
https://corporate.zalando.com/de/finanzen/zalando-ergebnis-q3-2025
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