Übernahmekandidat Wix? Eine professionelle Website war früher teuer, zeitaufwendig und kompliziert. Heute braucht es dafür nur Wix, ein paar Stunden Zeit – und keine Zeile Code.
Eine Plattform für alle Fälle
In der heutigen digitalen Welt ist eine ansprechende und funktionale Webseite für Unternehmen unverzichtbar. Mit einer benutzerfreundlichen Plattform, die keine Programmierkenntnisse erfordert, ermöglicht Wix sowohl Laien als auch Profis, innerhalb weniger Stunden professionelle Webseiten oder Onlineshops zu erstellen.
Die Stärke von Wix liegt in seiner Einfachheit und Flexibilität. Die cloudbasierte Plattform bietet eine Vielzahl von Werkzeugen, die den gesamten Prozess der Webseitenentwicklung abdecken: von vorgefertigten Designvorlagen über einen intuitiven Drag-and-Drop-Editor bis hin zu Suchmaschinen-Optimierungstools (SEO), Logo-Services, Web-Hosting und E-Mail-Marketing-Dienstleistungen.
Dank des Software-as-a-Service (SaaS) Modells können Nutzer ohne technische Vorkenntnisse ansprechende und funktionale Webseiten erstellen. Das Baukastensystem ist so gestaltet, dass es auch für Einsteiger leicht verständlich ist, was Wix zu einer bevorzugten Wahl für kleine Unternehmen, Freiberufler und Privatpersonen macht, die schnell eine Online-Präsenz aufbauen möchten.
Zusätzliche Funktionen wie die Integration von Google Ads, E-Mail-Marketing-Tools oder Social-Media-Widgets ermöglichen es Nutzern, ihre Webseiten noch gezielter einzusetzen und ihre Reichweite zu maximieren.
Am Anfang hat sich Wix vor allem auf kleinere Unternehmen und Freiberufler konzentriert, inzwischen greifen aber auch immer mehr große Unternehmen auf Wix zurück. Teilweise werden komplette Webseiten mit Wix betrieben, teilweise nutzt man einzelne Funktionen.
Skalierbares Geschäftsmodell mit hoher Kundenbindung
Aus Investorensicht ist Wix besonders attraktiv, da es in einem riesigen und wachsenden Markt operiert. Die Nachfrage nach einfachen Lösungen für die Erstellung von Webseiten und Onlineshops steigt kontinuierlich, da immer mehr Unternehmen und Einzelpersonen eine digitale Präsenz benötigen. Wix profitiert dabei von einem äußerst lukrativen Geschäftsmodell, das auf wiederkehrenden Einnahmen basiert.
Kunden zahlen monatliche oder jährliche Abonnements für Hosting, den Zugang zum Baukasten und zusätzliche Premium-Funktionen. Dieses Abo-Modell sorgt für eine stabile und vorhersehbare Einnahmequelle, die für Investoren besonders reizvoll ist.
Darüber hinaus verdient Wix an den Transaktionen, die über die Onlineshops seiner Kunden abgewickelt werden. Für jeden Verkauf fällt eine Gebühr an, was eine zusätzliche Einnahmequelle schafft.
Die Plattform bietet zudem zahlreiche Zusatzfunktionen, die Nutzer hinzubuchen können, wie etwa erweiterte SEO-Tools, Marketing-Automatisierungen oder erweiterte E-Commerce-Funktionen.
Diese Tools steigern nicht nur den Umsatz pro Kunde, sie erhöhen auch die Abhängigkeit der Nutzer von der Plattform. Einmal eingerichtet, ist der Wechsel zu einer konkurrierenden Plattform mit erheblichem Aufwand verbunden, was zu einer hohen Kundenbindung führt.
Warum Wix für Investoren so spannend ist
Das Geschäftsmodell von Wix ist nicht nur profitabel, sondern auch hoch skalierbar. Die cloudbasierte Infrastruktur ermöglicht es dem Unternehmen, seine Dienstleistungen weltweit anzubieten, ohne dass große Investitionen in physische Infrastruktur erforderlich sind.
Entwicklungskosten fallen nur einmal an, die Grenzkosten für jeden weiteren Kunden sind demnach minimal.
Mit einer FCF-Marge von 29 % ist das Unternehmen hochprofitabel, perspektivisch dürfte die FCF-Marge jedoch noch weiter zunehmen.
Dieses Kapital steht beispielsweise für Aktienrückkäufe und eine Dividendenzahlung zur Verfügung. Seit 2023 übersteigen die Aktienrückkäufe die SBC (aktienbasierte Vergütung), die Zahl der ausstehenden Papiere ist demnach rückläufig.
Diese Eigenschaften waren vermutlich auch ein entscheidender Faktor bei der Übernahme von Squarespace, einem direkten Wettbewerber mit einem vergleichbaren Geschäftsmodell. Die Konsolidierung im Markt für Webseiten-Baukästen zeigt, wie groß das Potenzial ist.
Ich habe nur wenige Tage vor dem Übernahmeangebot auf Squarespace hingewiesen und das Unternehmen als explizit Übernahmekandidat bezeichnet. Und es würde mich nicht wundern, wenn Wix ebenfalls übernommen wird.
Daher habe ich seit dem Absturz der Aktie im Jahr 2022 auch schon mehrfach auf die Wix-Aktie hingewiesen.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der vielen Stärken steht Wix auch vor Herausforderungen. Der Wettbewerb in der Branche ist intensiv, mit Anbietern wie Shopify, WordPress und Squarespace, die ebenfalls um Marktanteile kämpfen. Zudem müssen sich Plattformen wie Wix kontinuierlich weiterentwickeln, um den sich wandelnden Anforderungen an Design, Funktionalität und Sicherheit gerecht zu werden.
Künstliche Intelligenz und Automatisierung dürften in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, etwa durch KI-gestützte Designvorschläge oder personalisierte Marketing-Tools. Glücklicherweise hat Wix bereits frühzeitig begonnen, in solche Technologien zu investieren.
Genug der schönen Worte
Doch genug der schönen Worte, worauf es wirklich ankommt, ist das Zahlenwerk.
Wix konnte den Umsatz in den letzten fünf Jahren von 984 Mio. auf 1,76 Mrd. USD massiv steigern.
Der freie Cashflow verbesserte sich in dieser Zeit von 2,67 auf 8,00 USD je Aktie.
Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Anstieg um 24 % auf 9,90 USD je Aktie erwartet. Wix kommt demnach auf einen forward P/FCF von 18,2.
Squarespace wurde damals für einen P/FCF von 24,7 geschluckt.
Am 21. Mai hat das Unternehmen die Ergebnisse zum ersten Quartal vorgelegt.
Der Gewinn lag mit 1,55 USD je Aktie knapp unter den Erwartungen von 1,60 USD. Mit einem Umsatz von 473,7 Mio. USD hat man die Analystenschätzungen von 472 Mio. USD jedoch übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 13 % und einem Gewinnsprung um 20 %.
Der freie Cashflow, die bei dem vorliegenden Geschäftsmodell wichtigste Kennzahl, konnte um 35 % auf 142,4 Mio. USD gesteigert werden. Die FCF-Marge lag bei 30 %.
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt. Wix geht weiterhin von einem Umsatz in Höhe von 1,97 – 2,00 Mrd. USD und einem FCF von 590 – 610 Mio. USD aus.
Darüber hinaus hat man das Volumen der laufenden Buybacks auf 400 Mio. USD erhöht. Derzeit würde das ausreichen, um etwa 4 % der ausstehenden Aktien einzuziehen.

Mit dem Ausbruch über 170 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 200 und 215 USD ausgelöst.
Fällt die Aktie jedoch unter 170 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan und es muss mit einem Rücksetzer in Richtung 160 oder möglicherweise sogar 140 – 142 USD gerechnet werden.
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