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Der Duftstoff- und Aromen-Hersteller Symrise senkte am Dienstag im Rahmen der Vorlage der Umsatzzahlen des dritten Quartals seine Prognose für das Umsatzwachstum. Als Folge gab die Aktie um 4,53 Prozent nach. Was indes, genau betrachtet, ein wenig überzogen wirkt.
Natürlich ist es nicht gut, wenn Symrise den Ausblick für das Umsatzwachstum im laufenden Jahr von zuvor 3,0 bis 5,0 auf 2,3 bis 3,3 Prozent zurücknimmt. Vor allem, weil das bereits die zweite Senkung des Umsatzziels ist. Aber auch, wenn Symrise nur nach Ende von Halbjahren konkrete Angaben zu Margen und Gewinnen macht:
Man bestätigte die Prognose für die operative Gewinnmarge, die sieht man dort weiterhin bei rund 21,5 Prozent, 2024 hatte die bei 20,7 Prozent gelegen. Sprich: Symrise wächst, nur eben langsamer als gedacht. Und da stellt sich dann durchaus die Frage: War dieses Minus des Dienstags als Reaktion auf diese Zahlen gerechtfertigt oder womöglich überzogen?
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Expertenmeinung: Dazu muss man zunächst festhalten: Es wäre etwas anderes gewesen, wenn das Unternehmen nicht die Umsatzprognose, sondern die Margenprognose gesenkt hätte. Denn die Marge ist der „Hebel“, der zwischen Umsatz und Gewinn wirkt. So würde beispielsweise eine Senkung des Margenziels von zehn auf acht Prozent zur Folge haben, dass von einem Euro Umsatz nicht mehr zehn, sondern nur noch acht Cent hängenbleiben, man also mit 20 Prozent weniger Gewinn rechnen muss. Aber die Margenprognose blieb hier ja unangetastet, nur der Umsatzanstieg fällt jetzt etwas geringer aus. Das beeinflusst also den zu erwartenden Gewinn nur mäßig.

Hinzu kommt, dass der Rückgang der Umsatzwachstumsdynamik zwar recht deutlich ausfällt, immerhin hatte Symrise 2024 noch 5,7 Prozent beim Umsatz zugelegt. Aber auf die Verringerung des Wachstumstempos hatte die Aktie ja auch reagiert. Und zwar deutlich. Der im Chart eingezeichnete, im Oktober 2024 begonnene Abwärtstrend startete damals bei 125 Euro, derzeit notiert die Aktie fast 40 Prozent niedriger. Und das bei der Aussicht einer zwar nur kleinen Wachstumsrate beim Umsatz und einer nur etwas höheren operativen Marge. Aber dennoch heißt das ja, dass man Stand jetzt trotzdem noch von einem leicht über Vorjahr liegenden 2025er-Gewinn ausgehen könnte.
Das bedeutet: Die Bewertung ist jetzt deutlich günstiger als noch vor einem Jahr. In den vergangenen Jahren hatte Symrise Kurs-/Gewinn-Verhältnisse von 40 und zeitweise sogar 50 erreicht. Eine Bewertung, die ich an dieser Stelle des Öfteren als absurd hoch herausgestellt hatte. Jetzt jedoch reden wir auf Basis der durchschnittlichen 2025er-Gewinnschätzung der Analysten von einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von etwa 21. Und das ist, wenn nicht gerade billig, so doch wieder völlig angemessen. Was auch die Analysten so sehen: 13 von 18 Analysten stufen Symrise mit „Kaufen“ ein, das durchschnittliche Kursziel liegt um 103 Euro und damit meilenweit über dem jetzt erreichten Kurs. Also?
Also gehört diese Aktie auf die Watchlist. Den Rücksetzer unmittelbar auszunutzen ist indes ziemlich riskant, denn solange die offensichtliche Mehrheit derer, die hier aktuell mit der Aktie zugange sind, sie bärisch einordnet … immerhin haben wir hier einen intakten Abwärtstrend … helfen vorgenannte Argumente nicht, den Kurs zu drehen, sie werden ja auch bislang ignoriert. Aber sobald das Chartbild erste, bullische Signale abliefern sollte, wäre diese Aktie eine, die man sich genauer ansehen könnte.
Quellenangaben: Ergebnisse des 3. Quartals, 28.10.2025:
https://www.symrise.com/de/newsroom/artikel/symrise-berichtet-umsatz-fuer-das-dritte-quartal-2025
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