Siltronic produziert Wafer und ist damit Zulieferer der Chipbranche. Und die sah am Mittwoch erhebliche Käufe, weil man sich nach der Einigung zwischen den USA und China im Zollstreit wieder mehr Nachfrage und Umsatz erhofft. Siltronic zog mit … und überbot dabei Chathürden.
Das sieht recht konstruktiv aus, was die Siltronic-Aktie da im Chart zu bieten hat. Der Kurs legte zur Wochenmitte um stattliche 8,34 Prozent zu und überbot dadurch das letzte, im Mai entstandene Zwischenhoch und vor allem die seit August 2024 die Aktie nach unten führende, mittelfristige Abwärtstrendlinie. Aber die Bezeichnung „semi-bullisch“ deutet schon an: Noch ist die Wende damit nicht gelungen.

Denn Siltronic lief dadurch fast punktgenau an das obere Ende eines nur leicht aufwärts geneigten Trendkanals, der Anfang April seinen Ursprung hatte und allemal eine „bärische Flagge“ sein könnte. D.h. eine Korrekturformation in einem intakten Abwärtstrend, die in den meisten Fällen nach unten verlassen wird und den Trend damit wieder aufnimmt. Dass der Kurs die August-2024-Abwärtstrendlinie überboten hat, ist zwar eine Chance, diese Formation zu sprengen. Aber erst, wenn es auch so kommt, könnte man vorsichtig den Daumen heben. Es müssen also Anschlusskäufe her. Aber sind die nicht eine fast ausgemachte Sache, angesichts des jetzt verkündeten „Deals“ zwischen den USA und China?
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Expertenmeinung: Das ist die große Frage. Denn zumindest bis zum gestrigen Abend waren noch keine belastbaren Fakten bekannt. Selbst Donald Trumps Posting auf seiner Media-Plattform erwähnte nur, dass die USA China bereitstellen würden, worauf man sich in London bei den jüngsten Gesprächen geeinigt habe. Dass die Restriktionen für US-Exporte von Halbleitern und KI-Technologie nach China damit verringert werden, nimmt man nur an. Aber auch, wenn das der Fall wäre und in einem nennenswerten Umfang passiert, bleibt offen, wie stark das die Halbleiterproduktion und mit ihr den Bedarf an u.a. von Siltronic hergestellten Wafern befeuern wird.
Wobei dieses „u.a.“ eben auch ein Aspekt ist, der offen lässt, wie schnell und deutlich sich Siltronics Umsatz wieder steigern, der Gewinn wieder in den tiefschwarzen Bereich befördern lässt. Denn Siltronic hat starke Konkurrenten in Japan, Südkorea und Taiwan. Was unterstreicht, dass die gestrigen Käufe in der Aktie vor allem auf Hoffnung basieren. Und Hoffnung braucht „Nahrung“, um die Käufer bei der Stange zu halten, und seien es, in Ermangelung von neuen Fakten, weiter steigende Kurse.
Die Aktie muss also zügig weiter anziehen, um durch den Ausbruch aus dieser „bärischen Flagge“ ein Zeichen zu setzen, zumindest die Nackenlinie des März-Topps bei 42,82 Euro muss da klar genommen werden. Darüber wartet dann als unmittelbar nächstes Kursziel die 200-Tage-Linie bei aktuell knapp 49 Euro. In etwa dort, genauer gesagt bei 49,95 Euro, läge auch der Schnitt der momentanen Analysten-Kursziele. Das wäre vorerst eine Hausnummer, die erreichbar sein könnte, falls die Käufer am Ball bleiben. Für mehr müssten dann überzeugende Quartalszahlen und idealerweise eine angehobene Jahresprognose her, aber diese Zahlen stehen, vorbehaltlich möglicher Vorab-Zahlen, erst am 29. Juli an.
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