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Manch einer mag sich gestern die Augen gerieben haben. Aber danach stand weiter da, was man fast nicht glauben mag: RWE hat nicht nur 9,13 Prozent zugelegt und wurde dadurch stärkste DAX-Aktie. Sie hat auch eine Widerstandszone überboten, die unbezwingbar schien.
Sie sehen es im Chart auf Wochenbasis: In den Jahren 2022 und 2023 rannte die RWE-Aktie immer wieder gegen die Zone 42 zu 44 Euro an. Immer wieder drehte sie ab, so oft, dass die Anleger es 2024 gar nicht erst versuchten, den Kurs nach oben zu bringen. Zugleich bot sich seitens der Analysten eine geschlossene Phalanx gehobener Daumen. Durchweg „Kaufen“-Einstufungen und durchschnittliche Kursziele, die immer an oder über dieser so brettharten Widerstandszone zwischen 42,33 und 43,97 Euro lagen. Es half alles nichts. Auch nicht, dass die Aktie eher günstig bewertet war und eine grundsolide Dividendenrendite zu bieten hatte.
Und jetzt, auf einmal, geht der Kurs durch diese Widerstandszone durch wie Butter und lässt sie, quasi im Handstreich, deutlich unter sich. Hat man beim Energieversorger auf einmal Gold im Keller gefunden?
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Expertenmeinung: Nein, aber die Ergebnisse waren besser als von den Analysten im Vorfeld durchschnittlich erwartet. Und die Investitionen des Energieversorgers deuten auf neue Gewinndynamik hin.
Der Umsatz kam von 15,95 Milliarden in den ersten neun Monaten 2024 auf 13,26 Milliarden Euro zurück. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis von Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank von 3,976 auf 3,476 Milliarden. Das klingt nicht gut, der Rückgang war aber erwartet worden. Nur war er eben deutlich größer erwartet worden, im Schnitt hatte die Prognose der Analysten hier bei nur 3,14 Milliarden Euro gelegen. Dito der Gewinn nach Steuern: Der sank von 1,64 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 1,29 Milliarden, lag damit aber sehr weit über den 0,98 Milliarden des Analysten-Konsens.
Und man investiert in die Zukunft. In den ersten drei Quartalen hat RWE 4,6 Milliarden Euro investiert und unterstrich im Zuge der Bilanzvorlage die bedeutenden Chancen, die der steigende Energiebedarf durch den Ausbau der KI für den bei RWE erheblich im Ausbau befindlichen Bereich der erneuerbaren Energien bedeutet.

Die Anleger waren begeistert und griffen zu. Das führte zum Ausbruch über diese so viele Jahre unbezwingbar wirkende Widerstandszone 42,33 zu 43,97 Euro und damit grundsätzlich zu einem auch langfristig relevanten Kaufsignal, aber:
Während die Bullen begeistert waren, waren die Bären natürlich nicht nur entsetzt, sondern auch gezwungen, leer verkaufte Aktien umgehend einzudecken. Der Anstieg über diese Widerstandszone dürfte sich alleine dadurch erheblich intensiviert haben. Und jetzt, auf diesem deutlich höheren Kursniveau, ist die im Frühjahr noch hoch lukrativ günstige Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis mit aktuell knapp 22 auf Basis der 2025er-Gewinnschätzung der Analysten eben nicht mehr günstig. Und das durchschnittliche Kursziel der Experten bei derzeit 46,30 Euro, lange Zeit ein unerreichbar hoher Level, ist überboten. Darauf zu setzen, dass das einstige Aschenputtel erst jetzt richtig durchstartet, wäre daher verwegen, nicht zuletzt mit Blick auf die durch diesen Kurssprung sogar auf Wochenbasis überkaufte Markttechnik, siehe der im Chart unten mit eingeblendete RSI.
Position halten, Stop Loss knapp unter die jetzt als Support dienende Zone 42,33/43,97 Euro nachziehen, das ließe sich vertreten. Jetzt erst über den Einstieg nachzudenken eher nicht.
Quellenangaben: Neun-Monats-Zahlen 2025, 12.11.2025:
https://www.rwe.com/investor-relations/finanzkalender-und-veroeffentlichungen/news-und-ad-hoc-mitteilungen/news/news-2025-11-12/
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