Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Hersteller von Antriebs- und Spezialkomponenten, die unter anderem in militärischen Fahrzeugen eingesetzt werden, konnte im vergangenen Monat noch mit einer deutlichen Aufwärtsbewegung überzeugen. Die Renk-Aktie erreichte in einem rasanten Anstieg ein neues Jahreshoch und weckte bei vielen Anlegern Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Trends.
Doch der jüngste Fehlausbruch hat dem Papier deutlich zugesetzt und das Momentum der Bullen spürbar abgeschwächt. Statt einer moderaten Konsolidierung unterhalb der Marke von 90 EUR kam es zu spürbaren Abgaben. Mit dem Bruch der 20-Tage-Linie wurde ein erstes technisches Warnsignal ausgelöst – Anleger nutzten scheinbar die Gelegenheit, um Gewinne zu realisieren. Der zuvor klar erkennbare Aufwärtstrend steht damit kurzfristig unter Druck.
Expertenmeinung: Derzeit ist eine abwartende Haltung angebracht. Die 50-Tage-Linie könnte in den kommenden Tagen als potenzielle Unterstützung fungieren. Sollte es den Käufern gelingen, dort eine Stabilisierung zu erzielen, wäre eine Erholung denkbar.
Bleibt diese jedoch aus, könnte sich die laufende Korrektur weiter fortsetzen, bevor ein neuer Impuls entsteht. Im übergeordneten Bild bleibt der Trend grundsätzlich intakt, kurzfristig ist jedoch Vorsicht geboten.
Aussicht: BULLISCH
Renk Group Aktie: Chart vom 14.10.2025, Kurs: 71.97 EUR, Kürzel: RNK | Quelle: TWS
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der RENK Group Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Chance auf eine Waffenruhe in der Ukraine sinkt, der Nahost-Konflikt erhält immer wieder neue Nahrung … und Rüstungstitel wie die RENK Group legen zu. Das ist zwar grundsätzlich nachvollziehbar, aber trotzdem eine riskante Basis, um in solchen Aktien zu traden.
Die sich unter den europäischen NATO-Staaten bzw. innerhalb der EU intensivierende Ansicht, dass zum einen die USA als militärische Stütze nicht mehr verlässlich ist und zum andren die Risiken aus Richtung Russland zunehmen, hat sich zuletzt durch die emotional und unstet wirkende US-Russlandpolitik, die Unnachgiebigkeit Russlands in Bezug auf den Ukraine-Konflikt und die eher impulsiv statt planvoll wirkenden Aktionen der USA im Nahen Osten verfestigt. Daher wird es immer wahrscheinlicher, dass Worten in Bezug auf eine schnelle und weitreichende Aufstockung der Verteidigungsfähigkeit auch Taten folgen.
Ein Unternehmen, das wie die RENK Group einen großen Anteil seiner Produktion im militärischen Bereich hat, wird daher in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich mehr Aufträge erhalten und idealerweise zusammen mit einer steigenden Nachfrage auch höhere Gewinnmargen erzielen. Soweit passt die Logik des bullischen Lagers in diesem und anderen Rüstungs-Titeln durchaus. Doch man agiert dabei dennoch mit einer großen Unbekannten, die nicht im „ob“ in Bezug auf eine militärische Stärkung Europas liegt, sondern im „wann“ und „wie sehr“.
Expertenmeinung: Denn wo wird der Gewinn der RENK Group im Zuge eines solchen Prozesses liegen, wie lange wird es dauern, bis die Gewinne, die jetzt bereits durch die monatelangen Käufe vorweggenommen wurden, wirklich in der Bilanz ankommen? Und, auch nicht gerade unwichtig: Wird das dann auch so bleiben oder liefe es am Ende dann auf bald wieder zurückgehende Aufträge, Umsätze und Gewinne hinaus, wie man es im Zuge der Corona-Phase bei manch einem vermeintlichen Dauerbrenner erlebt hat?
Aktuell steigt die RENK-Aktie, befeuert durch das Geschehen in Nahost und die Intensivierung der Angriffe auf die Ukraine nach den letztlich völlig ergebnislosen Verhandlungen in Alaska. Aber in dieser frühen Phase, in der noch keine konkreten Strukturen für die Stärkung der militärischen Möglichkeiten existieren, kauft man dennoch nur entlang des Nachrichtentickers und nicht parallel zu den – noch nicht existenten – wirtschaftlichen Fakten. Das birgt, bei einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis, das auf Basis der durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung für das laufende Jahr bei drastisch hohen 50 liegt, erhebliche Risiken im Fall der kleinsten Enttäuschung. Dass die reine Hoffnung, Trump könne bei Putin in Alaska etwas erreichen, im August zu einer deutlichen Korrektur führte, unterstreicht das.
RENK Group Aktie: Chart vom 09.09.2025, Kurs 67,87 Euro, Kürzel: R3NK | Quelle: TWS
Aktuell funktioniert das für die Bullen: Die Nachrichtenlage hat die RENK-Aktie über die kurzfristige Abwärtstrendlinie befördert, grundsätzlich hätte der Kurs damit jetzt Luft bis an die Widerstandszone 75,91/76,61 Euro, die die Aktie von ihrem bisherigen Rekordhoch bei 85,96 Euro trennt. Aber was über die Nachrichtenticker läuft, ist nie vorhersehbar und deshalb nicht nur Treib-, sondern auch Sprengstoff für die Trader. Hier ohne Stop Loss zu agieren, wäre daher äußerst riskant. Und den sollte man auch „pflegen“, sprich sukzessiv nach jeder eroberten Widerstandslinie nach oben anpassen.
Momentan wäre es die Kreuzunterstützung im Bereich 60 zu 62 Euro, die nicht fallen darf und daher eine sinnvolle Orientierung für eine solche Absicherung wäre. Ob man diese schon bald knapp unter die vorgenannte, derzeit noch nicht in Reichweite gekommene Zone 75,91/76,61 Euro wird nachziehen können? Die Bullen hoffen das zweifellos, entscheiden wird das aber der Nachrichtenticker … und da weiß man eben nie, was kommt!
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Starke Halbjahresergebnisse und ein steigender Kurs: Ist die Aktie der RENK Group zurück in der Hausse-Spur? Noch nicht. Und auch wenn die Zahlen sehr beeindruckend ausfielen, bleibt Vorsicht geboten, denn hier ist bereits ungewöhnlich viel positive Zukunft eingepreist.
Dass der Umsatz des Antriebsspezialisten mit starker Ausrichtung im Verteidigungssektor um 21,5 Prozent zulegte und das EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) aufgrund einer gestiegenen Gewinnmarge überproportional um 29,4 Prozent stieg, war eine solide Sache, andererseits aber eine, die im Rahmen der Prognosen lag. Weit interessanter für die Trader war die Frage: Wie geht es weiter?
Der Auftragseingang stieg im Halbjahresvergleich um 46,8 Prozent auf 921 Millionen Euro, der Auftragsbestand lag zum Stichtag des 30. Juni bei 5,9 Milliarden Euro. Die Relation Umsatz zu Auftragseingang lag bei starken 1,5, sprich für jeden Euro Umsatz kamen 1,50 Euro an Neuaufträgen herein. Weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum sind damit vorprogrammiert. Was aber nicht bedeutet, dass die Aktie dadurch zum Selbstläufer wird, denn die gewaltige Hausse, die den Kurs im ersten Halbjahr auf bis zu 85,96 Euro trug, nahm genau das ja vorweg. Die Frage ist also jetzt:
Expertenmeinung: Wie viel einer Zukunft mit steigenden Gewinnen und Umsätzen ist im Kurs jetzt schon drin? Grundsätzlich ziemlich viel, immerhin liegt selbst das höchste aller aktuellen Analysten-Kursziele mit 90 Euro nur wenig über dem bisherigen Rekordhoch. Und das liegt vor allem daran, dass die Aktie eher teuer bewertet ist. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt auf Basis der aktuellen, durchschnittlichen 2025er-Gewinnprognose der Analysten momentan bei 46.
Kein Problem, wenn der Gewinn pro Aktie in den kommenden zwei Jahren jeweils um 30 bis 40 Prozent weiter zulegt, wie die Experten das momentan vermuten. Und das Bestreben, die europäische Verteidigungsfähigkeit schnell und umfassend auszubauen, würde diese Erwartungen unterfüttern. Kommt es so, könnte sich die momentan recht teure Bewertung schnell erledigen und dem Kurs auch noch Luft nach oben lassen. Wenn es so kommt. Das ist eben das Problem mit der Zukunft: Es kommt gerne mal anders, als man denkt.
RENK Group Aktie: Chart vom 13.08.2025, Kurs 62,00 Euro, Kürzel: R3NK | Quelle: TWS
Daher wäre es ratsam, diese Aktie nicht ohne charttechnischen Rückenwind im Depot zu haben. Der aktuell noch nicht weht. Wir sehen, dass die RENK-Aktie zwar als Reaktion auf das Zahlenwerk zum Handelsstart einen Satz nach oben machte, über den Eröffnungskurs aber kaum hinauskam. Statt sofortiger Anschlusskäufe kam es hier zu, wenngleich eher mäßigen, Abgaben in den Kursanstieg hinein.
Zwei Schritte müssten dem Kurs gelingen, um ein bullisches Signal zu generieren. Zunächst müsste die Aktie über die im Juni entstandene Abwärtstrendlinie bei derzeit 68 Euro hinaus. Und dann gälte es, die Widerstandszone 74,00 bis 76,61 Euro zu überbieten. Erst dann wäre der Weg nach oben wieder frei. Sobald eine Aktie wieder ein positives Momentum zeigt, tritt die Frage, ob sie nicht vielleicht schon überbewertet wäre, oft umgehend ins zweite Glied zurück … aber eben erst dann!
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
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Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Am Donnerstag legte die Aktie der RENK Group zusammen mit den anderen Rüstungsaktien wieder kräftig zu. Es wirkte, als sei das der Startschuss zu einem neuen Rallye-Impuls. Aber am Freitag ging das komplette Vortages-Plus verloren. Ein psychologisch kritisches Signal.
Gerät man in einem Aufwärtstrend in die Defensive, kann man seine Hoffnung immer auf einen Gegenangriff setzen, der das bärische Lager überrascht und überrennt. Geht eine solche Gegenattacke aber schief, wirkt das ziemlich ernüchternd. Noch ist zwar nichts verloren, noch können die Käufer heute bzw. zum Start ins zweite Halbjahr mit Wucht zurückkommen. Aber bei Rückschlägen, die wie im Fall der RENK-Aktie den gesamten, zuvor zurückgewonnenen Boden kosten, schrumpft die Zahl derer, die nicht nur den Daumen drücken, sondern mit eigenem Kapital aktiv mitziehen, vermutlich zügig.
Das Chartbild zeigt, dass die Aktie des vor allem im Militärsektor agierenden Antriebs-Spezialisten seit Anfang Juni eine Korrektur zeigt, die zwar wegen des schnellen und weitreichenden Anstiegs davor moderat wirkt, prozentual aber nicht ohne ist.
Auffällig war, dass ein erster Versuch, sich nach oben zu orientieren, genau an der 20-Tage-Linie abgewiesen wurde. Daraufhin entstand ein neues Korrekturtief, von dem aus man sich Richtung Wochenschluss nach oben abzusetzen versuchte. Doch am Freitag ging das komplette Plus des Donnerstags wieder verloren, mit 65,94 Euro landete man in etwa dort, wo man am Mittwoch aus dem Handel gegangen war (65,97 Euro). Das sorgt aus bullischer Sicht für Probleme, zumal das nicht das erste Mal war, dass die Käufer zurückkamen und umgehend abgewiesen wurden.
Expertenmeinung: Ein genauerer Blick auf den Chart zeigt, dass alle grünen Kerzen seit dem Rekordhoch keinen Erfolg zeitigten. Es kam nicht zu Anschlusskäufen. Man kann zwar nie wissen, ab welchem Punkt die Käufer eine Wand als zu massiv einstufen, um noch ein weiteres Mal dagegen zu rennen, aber mit jeder Beule wird dieser Punkt näherkommen.
RENK Group Aktie: Chart vom 27.06.2025, Kurs 65,97 Euro, Kürzel: R3NK | Quelle: TWS
Interessant ist, dass die RENK-Aktie am Rekordhoch (85,96 Euro) nur noch eine Handbreit vom höchsten aller aktuellen Analysten-Kursziele bei 87,50 Euro entfernt war und aktuell fast genau auf Höhe des durchschnittlichen Kursziels der Experten notiert, das derzeit bei 65,30 Euro liegt. Grundsätzlich könnte so etwas die Käufer motivieren, denn solange eine Hausse intakt ist, neigen die Bullen gerne dazu, sich nicht am Schnitt, sondern am höchsten Kursziel zu orientieren. Aber wie gesagt: Dafür müssten sich jetzt genug aktive Käufer finden.
Sollte es der RENK-Aktie gelingen, die nach der Abwärts-Kurslücke des 10. Juni entstandene Korrekturzone mit Schlusskursen über 77 Euro zu verlassen, wäre das ein wichtiger Schritt zurück in die bullische Fahrspur. Aber wenn RENK die Käufer ausgehen, diese Niederlage am Freitag schon eine zu viel war, könnte die Aktie im Fall eines Schlusskurses unter der Supportzone 60,10 bis 61,91 Euro im schlimmsten Fall sogar in Richtung der mittelfristigen Unterstützungszone zwischen 35,60 und 43 Euro weiter abrutschen. Bevor es nicht zu einem gelungenen „Ausfall“ über 77 Euro kommt, bleibt das Risiko auf der Unterseite eher hoch.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
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Erwartung: Neutral
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Ein Analyst hebt sein Kursziel an, senkt aber zugleich seine Einstufung für die RENK-Aktie. Beide Maßnahmen sind ebenso nachvollziehbar wie unspektakulär, aber die Aktie fällt um 11,74 Prozent und zieht den ganzen Sektor mit nach unten. Was steckt dahinter?
Der für die RENK-Group-Aktie zuständige Analyst bei der Bank of America hatte bislang ein Kursziel von 58,80 Euro und eine „Kaufen“-Einstufung. Da diese Einschätzung nicht mehr aktuell genug war, wurde sie jetzt aktualisiert. Das Kursziel wurde auf 73 Euro nach oben korrigiert, die Einstufung hingegen von „Kaufen“ auf „Untergewichten“ gesenkt, was man mit „dürfte eher schwächer als der Gesamtmarkt laufen“ übersetzen könnte. Das ist alles, nur nicht dramatisch. Eigentlich.
Immerhin bedeutet ein Ziel von 73 Euro ein Kurslevel, dass das Vierfache des RENK-Group-Schlusskurses von 2024 bedeutet. Die Aktie ist wie eine Rakete gestiegen … und dass Analysten irgendwann auch mal zu dem Schluss kommen, dass die Bewertung hoch bis zu hoch ist, ist normal und deren Job. Dass die RENK-Aktie, die am Dienstag noch bei 77,34 Euro geschlossen hatte, daraufhin dermaßen wegrutschte und dadurch gleich mal ein gutes Stück unter dem neuen Kursziel der Bank of America aufschlug, wirkt daher wie eine überzogen hektische Reaktion. Und wäre das so, könnte man sich sagen: Diese Übertreibung nach unten ist eine Kaufgelegenheit, zumindest auf kurzfristiger Ebene. Ist das so?
Expertenmeinung: Das ist fraglich genug, um es sich aktuell lieber zweimal zu überlegen, ins fallende Messer zu greifen. Zumal alleine aus charttechnischer Sicht Vorsicht geboten ist. Wir sehen im Chart, dass die RENK-Aktie immer schneller und steiler stieg und dadurch eine sogenannte „Fahnenstange“ ausbildete, die einen Hausse-Exzess andeutete. Mit dem gestrigen, herben Minus ist die 20-Tage-Linie, die den Bullen seit Jahresanfang als (bis auf den Mini-Crash vom 7.4.) effektiver Leitstrahl diente, gebrochen. Zwar wäre da noch eine steile, vom April-Tief ausgehende Aufwärtstrendlinie als möglicher Support. Aber diese Linie hielt am Dienstag zwar, von ihr lösen konnte sich die Aktie indes nicht … was in einem intakten bullischen Umfeld normalerweise sofort der Fall wäre.
Darüber hinaus sehen wir bei RENK das typische Kursverhalten in einem Hype. RENK baut Antriebssysteme vor allem für den Verteidigungssektor und wurde daher umgehend Teil des „Rüstungs-Hypes“. Man nahm erheblich steigende Umsätze und Gewinne auf Jahre hinaus vorweg, wobei man schnell die „Bodenhaftung“ verlor. Sollten die Analysten Recht bekommen, würde die Bewertung der Aktie über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis Ende 2028 bei 25 liegen. Das wäre eher teuer … und selbst diese Bewertung würde nur dann erreicht, wenn RENK seinen Gewinn pro Aktie bis dahin gegenüber 2024 verdreifacht und die Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau bleibt, statt weiter zu steigen.
Den meisten Anlegern ist dabei völlig klar, dass man hier auf einem hoch riskanten Kurslevel war und noch ist. Zumal die Aktie mit ihrem am vergangenen Mittwoch bei 85,96 Euro erzielten Verlaufsrekord fast bis an das höchste aller derzeit geltenden Analysten-Kursziele (87,50 Euro) herangelaufen war, während der Schnitt der Kursziele derzeit bei 57,50 Euro und damit immer noch ein gutes Stück unter dem gestrigen Schlusskurs liegt.
Solange der Trend intakt und das Momentum hoch ist, ignorieren die meisten Trader diese Risiken, es läuft ja schließlich noch tadellos. Jetzt jedoch sieht das Chartbild eben anders aus. Die grundsätzlich bullische Perspektive für die RENK Group-Aktie bleibt zwar. Aber es wäre keine Überraschung, wenn die Korrektur erst einmal noch weitergehen und sich die Stabilisierung und spätere Erholung dann deutlich unterhalb dieses bisherigen Rekords abspielt. Denn jetzt ist die Antriebskraft des Momentums eben ausgefallen und die Bullen eher nervös … was auch dadurch erkennbar war, dass die anderen Aktien aus dem „Rüstungs-Hype“ gleich mit verkauft wurden.
RENK Group Aktie: Chart vom 10.06.2025, Kurs 68,26 Euro, Kürzel: R3NK | Quelle: TWS
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
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Umsatz gestiegen, Auftragseingang massiv höher, Auftragsbestand auf Rekordhoch: Was will man mehr, könnte man meinen. Doch statt zu steigen fiel die Aktie der Renk Group nach den Quartalszahlen. Das hatte auch Gründe … aber entscheidend wird erst der heutige Tag sein.
Angesichts der für das erste Quartal gemeldeten Zahlen konnten die Aktionäre der erst 2024 wieder an die Börse zurückgebrachten und im März in den MDAX aufgestiegenen Renk Group nicht jammern. Der Umsatz stieg zwar „nur“ um 14,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024, konkret auf 273 Millionen Euro. Aber zum einen legte der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn von Zinsen und Steuern (EBIT) überproportional um 38,1 Prozent auf 38 Millionen Euro zu, während netto nach einem Minus von 2,8 Millionen im Vorjahr diesmal 0,8 Millionen Gewinn erzielt wurden,
Zum anderen stieg der Auftragseingang um sagenhafte 163,5 Prozent auf 549 Millionen Euro an. Damit summiert sich der Auftragsbestand auf einen Rekordlevel von 5,5 Milliarden Euro. Viel dicker kann ein Auftragsbuch angesichts eines 2024 erreichten Jahresumsatzes von 1,14 Milliarden Euro wohl kaum werden. Und bei diesem Auftragsbestand dürften auch solide Gewinnmargen kein Thema sein, um das man sich sorgen müsste. Warum also ging die Aktie daraufhin nicht durch die Decke, sondern fiel im Gegenteil um 5,07 Prozent?
Expertenmeinung: Ein Grund war, dass die Analysten diese Zahlen in etwa erwartet hatten. Die Ergebnisse lagen unter dem Strich nur leicht über den Prognosen … und gerade bei im Vorfeld stark gestiegenen Kursen erwarten Trader dann normalerweise, dass diese Prognosen deutlich geschlagen werden. Und so deutlich war das eben nicht. Darüber hinaus hatte die Renk Group die Gesamtjahresprognose nicht angehoben. Da geht man unverändert von einem Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr 1,14 Mrd.) und einem bereinigten EBIT zwischen 210 und 235 Millionen Euro (2024: 189 Millionen) aus.
Das basiert, nach nur einem Quartal, zweifelsohne auf der immer gebotenen, kaufmännischen Vorsicht, aber es war eben keine Motivation, vor dem heutigen Tag nicht ein paar Gewinne mitzunehmen bzw. nicht gerade jetzt einzusteigen. Aber was hat das mit heute zu tun?
Das liegt daran, dass die Renk Group ein Hersteller von für den Verteidigungsbereich nutzbaren Getrieben, Motoren, Lagern, Kupplungen und vielem mehr ist und der immense Kursanstieg, der die Aktie von 18,16 Euro zu Jahresanfang bis zum Rekordhoch von 60,10 Euro trieb, genau auf dieser militärischen Ausrichtung basierte. Nicht zuletzt aufgrund der Pläne Deutschlands und anderer EU-Länder, die Verteidigungsausgaben massiv zu steigern.
Und an diesem Donnerstag wird es erstmals seit Anfang 2022 vermutlich zu direkten Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland in der Türkei kommen. Während das Gros der Investoren darauf hofft, dass sich daraus greifbare Fortschritte entwickeln, die imstande sind, die geopolitische Lage zu beruhigen, sind Investoren in Verteidigungsunternehmen da zwiegespalten. Denn eine Beruhigung im Bereich der Geopolitik hieße, dass die Basis der Rallye wackelt und das Wachstum des Unternehmens womöglich weniger stark und schnell vonstattengeht als bislang unterstellt. Käme es so, wäre die Aktie auf kurzfristiger Ebene zu teuer. Sollten die Gespräche jedoch unbefriedigend verlaufen oder sogar platzen, dürften die Käufer sofort wieder da sein.
Wer hier zu aggressiv und/oder ganz kurzfristig dabei ist, dürfte daher vor dem heutigen Tag reichlich nervös sein. Wer indes mittelfristig denkt und investiert, könnte eine Korrektur, die den Renk-Kurs in die massiv wirkende, mittelfristig relevante Unterstützungszone zwischen 34 und 40 Euro führen könnte, als Chance einordnen. Denn das derart prall gefüllte Auftragsbuch wird Wachstum generieren, egal, wie dieses Treffen in der Türkei laufen wird. Und auch, wenn es dann weniger stark ausfallen sollte: Auf einem Kursniveau zwischen 34 und 40 Euro wäre die Renk-Aktie mittelfristig durchaus interessant.
Quellenangaben: Meldung zum 1. Quartal 2025, 14.05.2025: https://www.renk.com/de/newsroom/news/press-releases/q1-2025-renk-verdoppelt-auftragseingang-und-verzeichnet-rekordauftragsbestand
Renk Group Aktie: Chart vom 14.05.2025, Kurs 52,76 Euro, Kürzel: R3NK | Quelle: TWS
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Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.