Seit sage und schreibe drei Quartalen sitzt die Porsche-Aktie in einer nur zehn Euro breiten Handelsspanne fest.
Aber auch, wenn sich die Argumente für und wider steigende Kurse schon so lange scheinbar die Waage halten: Diese Handelsspanne ist keine für die Ewigkeit.
Es wirkt, als könne nichts die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche aus ihrer monatelangen Seitwärtsbewegung herausholen. Ernüchternde Zahlen und eine kostenintensive Anpassung der Strategie? Die bisherigen Tiefs halten. Das „Aus für das Verbrenner-Aus“? Es reicht nicht für den Ausbruch. Aber auf Dauer wird das so wohl nicht bleiben, einfach, weil die Marktteilnehmer eine grundsätzlich hoch spannende Aktie nicht in einer – wenngleich für Range-Trader hinreichend breiten – Handelsspanne „versauern“ sehen wollen.
Die Frage ist dabei nicht einmal, in welche Richtung die Aktie ausbricht. Diese Frage kann man sich zwar stellen, aber weiter bringt einen das nicht. Denn einem Ausbruch innerhalb dieser Range einfach vorzugreifen wäre, da man nicht weiß, was an neuen Nachrichten den Kurs in den kommenden Monaten treiben oder drücken wird, einfach nur eine blinde Wette. Was nie ratsam ist. Und kommen entsprechende „News“ nebst Ausbruch, sieht man ja, in welche Richtung man sich positionieren muss. Indes, ganz so einfach dürfte es vermutlich nicht laufen, denn:
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Expertenmeinung: Je älter eine Handelsspanne wird, desto größer ist das Risiko eines Fehlausbruchs, sprich einer Bullen- oder einer Bärenfalle. Denn bei einer andauernden Seitwärtsbewegung nimmt die Zahl derer, die nicht auf den Ausbruch wetten, sondern innerhalb der Trading-Range unten Long und oben Short gehen, zu. Diese Akteure sichern ihre Positionen dann knapp außerhalb der Handelsspanne ab. Klingt vernünftig, kann aber die Basis für Fehlausbrüche werden.
Und zwar dann, wenn große Adressen eine Verletzung der Begrenzungen gezielt mit massiven Long- oder Short-Attacken herbeiführen, um dann in die Glattstellungen der überrumpelten Range-Trader hinein ihre Position wieder glattzustellen und die Seite zu wechseln, sodass der Kurs wieder in die vorherige Spanne zurückfällt.
Nehmen wir als Beispiel dafür die Oberseite, wo der Widerstand bei 49,70 Euro das obere Ende der Spanne markiert. Man kann vermuten, dass das Gros der Stop-Loss-Orders von short investierten Tradern im Bereich zwischen 50 und 51 Euro liegt. Gelingt es, die Aktie knapp über die Widerstandslinie zu treiben, würden vermutlich ab 50 Euro erste Stop-Loss-Orders Käufe in der Aktie auslösen, durch die die schief liegenden Short-Trader (die die Aktie leer verkauft hatten) ihre Positionen schließen. Dieser zusätzliche Kaufdruck schiebt den Kurs über weitere Stop-Loss-Levels hinaus, die Aktie würde dann alleine dadurch kurze Zeit von alleine weitersteigen. Aber:

Wenn große Akteure dieses Szenario gezielt anschieben wollen, muss das mit großem Handelsvolumen passieren. Würde die Aktie 51 Euro oder leicht darüber erreichen, wäre da nicht nur schon ein netter Gewinn drin. Er wäre auch leicht zu realisieren, weil der Ausstieg aus den Aktien, die man zuvor innerhalb der Handelsspanne gekauft hatte, wegen der Stop-Loss-Käufe der überrollten Bären auch die nötige Nachfrage hätte. Und dann wäre es weder schwierig noch ungewöhnlich, wenn solche großen Trader dann einfach mehr verkaufen, als sie müssten, um netto wieder short zu sein, während die Aktie durch den dadurch steigenden Abgabedruck wieder in die Handelsspanne zurückfällt und damit eine Bullenfalle auslöst.
Da könnte manch einer glauben, das sei „Manipulation“. Aber es ist nur die seit ewigen Zeiten genau so funktionierende „Mechanik“ der Börse. Und mal angenommen, Sie hätten gerade ein paar Milliarden zur Hand, mit denen Sie am Markt gezielt agieren könnten: Würden Sie es dann nicht womöglich genauso machen?
Das heißt nicht, dass es so laufen muss, aber Fehlausbrüche bei bereits „alten“ Handelsspannen sind eben absolut keine Seltenheit, daher: Nein, die Porsche-Aktie wird wohl nicht auf alle Zeit in dieser Zehn-Euro-Handelsspanne versauern. Aber es wäre auf jeden Fall zu überlegen, nur dann mitzuziehen, wenn plausible Nachrichten einen Ausbruch nach unten oder oben auch faktisch unterfüttern.
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