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Das Verlaufs-Rekordhoch der Nordex-Aktie werden die meisten Anleger gar nicht mehr kennen: Es lag bei 96,63 Euro und wurde am 17.7.2001 erreicht. Würde man diese Bestmarke als Maßstab nehmen, wäre nach oben noch viel Luft. Aber jetzt zählen andere Faktoren.

Damals, 2001, war die Aktie gerade neu auf den Markt gekommen, gestartet war sie am 2. April 2001 mit einem ersten gehandelten (um Splits bereinigten) Kurs von 77,84 Euro. Man hatte noch nicht den Hauch einer Ahnung, wie sich das Geschäft des Windkraftanlagenbauers wohl entwickeln würde, aber eine Menge erwartet. Aus großen Träumen wurden indes zeitweise sehr kleine Brötchen, die man backen musste: Am 25. April 2005 wurde das Allzeittief erreicht … bei 1,25 Euro. Aber auch das ist jetzt vorbei, die Anleger orientieren sich unübersehbar wieder nach oben … und das höchst effektiv:
Am Freitag erreichte die Nordex-Aktie den höchsten Stand seit Dezember 2015, lag mit dem Freitags-Verlaufshoch von 29,64 Euro sogar kurz leicht darüber. Der Ausbruch über das Jahreshoch 2021, bei dem Ende November noch offen war, ob der Sprung gelingen würde, nachdem ein zeitweise klar wirkender Ausbruch abverkauft wurde, ist damit zementiert. Jetzt geht es um die Frage, ob es auch über das 2015er-Hoch gehen könnte … mit einem nächsten charttechnischen Kursziel bei 34,62 Euro, dem Jahreshoch 2007. Wäre das nicht langsam ein wenig zu ambitioniert und damit für eine kalte Dusche in Form eines Abverkaufs prädestiniert?
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Expertenmeinung: Nicht unbedingt. Denn was man zum Börsenstart 2001 erhoffte, liegt jetzt als Fakten vor: Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz, verbunden mit einer soliden, aktuell leicht steigenden Gewinnmarge. Für das Bullen-Lager ist es dabei sehr hilfreich, dass Nordex neue Aufträge regelmäßig kommuniziert, so dass man mitverfolgen kann, wie gut sich die Lage entwickelt. Gerade erst zur Wochenmitte kamen da neue Argumente für die Käufer:
Nordex hat einen großen Auftrag des US-Energieversorgers Alliant Energy an Land gezogen, für den das Unternehmen 2028 und 2029 190 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1,09 Gigawatt errichten soll. Noch sind die nötigen Genehmigungen nicht erteilt, so dass der Auftrag nicht „fix“ ist, zudem ist das Volumen angesichts einer geschätzten errichteten Gesamtleistung von sieben bis acht Gigawatt im laufenden Jahr kein „Game Changer“. Aber diese Meldung hält den Optimismus aufrecht, zeigt, dass hier etwas vorangeht.
Das sahen auch einige Analysten so, die nach dieser am Mittwoch vorgelegten Meldung ihre Kursziele anhoben. Kepler Cheuvreux von 25 auf 32 Euro, das Bankhaus Metzler von 27,50 auf 30 Euro und MWB Research sogar von 30 auf 33 Euro, das höchste der derzeitigen Kursziele. Sicherlich segeln die Bullen hier umso härter am Wind, je höher es mit der Aktie geht, immerhin bewegt sich die 2025er-Performance per Freitagabend um die 155 Prozent. Der Unternehmensgewinn steigt, aber die Aktie steigt schneller und hat jetzt für die 2025er-Gewinnschätzung ein relativ ambitioniertes Kurs-/Gewinn-Verhältnis um 28 erreicht. Die „Zukunftsprämie“, die man hier bezahlt, wird also größer.
Aber das ist nur ein Aspekt, den man im Hinterkopf haben sollte, keiner, der zu Short-Trades oder auch nur zum Verkauf anleiten würde. Solange Nordex weiter mit positiven Nachrichten „Bullenfutter“ liefern kann, ist eine Abwärtswende nicht allzu wahrscheinlich (wenngleich nie unmöglich). Umso mehr, als sich das kurzfristige Chartbild weiterhin tadellos präsentiert:

Wir sehen im Tageschart zwar, dass sich hier ein Aufwärtstrendlinien-Fächer gebildet hat, d.h. die Trendlinien werden immer steiler, das erhöht das Risiko. Aber bislang gelingt es, sich robust in „Treppenstufen“ nach oben zu orientieren: Ein neues Hoch wird konsolidiert, das vorherige Hoch bietet Support, die Aktie dreht nach oben, überwindet das jüngste Hoch und dieses dient dann wiederum als nächstliegende Unterstützung. Solange das funktioniert und, im aktuellen Fall, das November-Hoch bei 28,38 Euro nicht deutlich unterboten würde, wäre hier selbst für kurzfristige Long-Trades noch alles in Butter. Vorerst wäre die Aktie zwar auf diesem Bewertungsniveau kein Kauf mehr … aber was man hat, mit Stoppkurs-Absicherung zu halten, ließe sich rechtfertigen.
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