Bröckelnde Rallye: Wie sicher sind Mega-Caps noch? Folgen die anderen Schwergewichte oder ist das sogar eine Gelegenheit?
Hälfte aller Aktien bereits gecrasht
Nach Monaten scheinbar unaufhaltsamer Kursanstiege zeigt der Aktienmarkt nun deutliche Risse im Fundament. Der jüngste Absturz der Meta-Aktie von knapp 800 auf 622 US-Dollar ist mehr als nur eine Kurskorrektur eines Einzelwertes – er steht sinnbildlich für die wachsende Unsicherheit und das bröckelnde Vertrauen in die laufende Rallye.
Während große Indizes wie der S&P 500 auf den ersten Blick noch stabil erscheinen, zeigt ein Blick unter die Oberfläche ein ganz anderes Bild: Die Marktbreite ist dramatisch schwach. In den USA notieren derzeit 63,9 % aller Aktien unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt (SMA 50), und 2.824 von knapp 5.500 Aktien sogar unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt (SMA 200) – also mehr als die Hälfte des gesamten Marktes.
Zur Einordnung: Der S&P 500 müsste auf etwa 4.950 Punkte fallen, um selbst unter seinen langfristigen Durchschnitt (SMA 200) zu sinken.
Das zeigt, wie dramatisch der Abverkauf in weiten Teilen des Marktes bereits ist.
Der überwiegende Teil der Aktien befindet sich bereits im Crashmodus, auch wenn die großen Indizes dies bislang kaschieren. Die Rallye der vergangenen Monate wurde vor allem von einer Handvoll Mega-Caps getragen – allen voran Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon und Meta.
Auf tönernen Füßen
Das ist zwar nichts Neues, aber selten war die Konzentration derartig stark. Doch es gibt noch mehr Probleme, auch abseits von einem Shutdown der US-Regierung, den hohen Bewertungen und etlichen anderen Krisenherden.
Das Kernproblem liegt in der massiven Investitionswelle, die durch die KI-Revolution ausgelöst wurde. Die großen Technologiekonzerne haben sich in ein Wettrüsten gestürzt, bei dem keine Summe zu groß scheint. Niemand will den Anschluss verlieren – koste es, was es wolle.
Hardware-Hersteller und viele andere Unternehmen profitieren davon, aber all das kostet auch Unsummen.
Das wird die Profitabilität von Meta, Google, Amazon & Co. vorerst stark belasten. Wenn der Gewinn im kommenden Jahr nicht steigt, sind steigende Kurse jedoch auch fraglich.
Gewinnsprünge vorerst zu Ende?
Schauen wir uns also an, was die einzelnen Unternehmen bereits investiert haben und was angekündigt wurde.
Google (Alphabet) wird in diesem Jahr Rekord-Investitionen von 92 Mrd. USD stemmen – vor allem, um seine Suchmaschine mit Gemini, einem chatbot-basierten KI-Modell, zu verteidigen. Damit soll verhindert werden, dass Nutzer zu Konkurrenzangeboten wie ChatGPT, Perplexity oder anderen KI-Suchdiensten abwandern.
Im kommenden Jahr soll die Capex nochmal „deutlich“ gesteigert werden.
Amazon investiert in ähnlichem Umfang: 100 Mrd. USD in diesem und voraussichtlich 125 Mrd. USD im kommenden Jahr.
Meta kündigte an, bis 2028 über 600 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von US-Rechenzentren, KI-Technologien und Personal zu investieren.
OpenAI selbst ist langfristige Verpflichtungen im Umfang von rund 1.400 Milliarden US-Dollar eingegangen – ein Wert, der die schiere Dimension der erwarteten KI-Expansion verdeutlicht. Allerdings sind das bisher nur Ankündigungen.
Nachlassende Dynamik oder bereits durch das Tal durch?
Man könnte noch zahlreiche andere Beispiele nennen, aber die Realität ist, dass die hohen Investitionen bereits die Profitabilität belasten oder zeitnah spürbar belasten werden.
Bei Alphabet und Amazon könnte die Wachstumsdynamik spürbar nachlassen. Beide Unternehmen dürften in diesem Jahr Gewinnsprünge von etwa 30 % erzielen, im kommenden Jahr sollen es aber nur noch 5–9 % werden.
Meta war an dieser Front noch schneller. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte das Ergebnis sogar leicht sinken.
Im Gegenzug lockert sich die Lage im kommenden Jahr vermutlich wieder. Derzeit wird erwartet, dass der Gewinn 2026 um 30 % auf 29,65 USD je Aktie steigen wird.
Sollte das wirklich gelingen, könnte sich die laufende Rutschpartie am Ende als Gelegenheit herausstellen.
Denn in diesem Szenario würde die P/E im kommenden Jahr auf 21,0 sinken. Langjährig pendelt die P/E von Meta um einen Wert von 28.

Fällt die Aktie jetzt unter 600 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur bis 530–550 USD gerechnet werden. Für antizyklische Anleger könnte das ein interessantes Kursniveau sein.
Steigt die Aktie hingegen über 635 USD, wäre eine Erholung in Richtung 675 und 700 USD denkbar.
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