In den vergangenen Monaten hat sich bei der Mercedes-Benz-Aktie eine Dreiecksformation etabliert, die sukzessiv enger wird und damit eine Trendentscheidung provoziert. Die Frage ist nur: In welche Richtung wird die Aktie am Ende davonziehen?
Dass Porsche zum Ende der vergangenen Woche seine Margenprognose erheblich senkte, drückte zwar auf die Aktien der gesamten Automobilbranche. Aber Mercedes ist nicht VW. So gesehen holten die Akteure das Minus, das sich am Montag ergeben hatte, am Dienstag zügig wieder auf. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Mercedes-Benz-Aktie ansonsten nach unten aus besagtem Dreieck herausgefallen wäre.
Als dann am Mittwoch gemeldet wurde, dass die USA sich endgültig entschieden haben, den Einfuhrzoll für Automobile aus der EU herunterzunehmen und ihn rückwirkend zum 1. August an den Standard-EU-Einfuhrsatz von 15 Prozent anzupassen, wurde weiter zugelangt.
Doch am Donnerstag wurden zeitweilige, erneute Kursgewinne wieder abgegeben, es kam zu einem Intraday-Turnaround nach unten. Denn da kam wiederum unschöne Kunde: Bosch, der große Automobilzulieferer, sieht sich genötigt, in den kommenden fünf Jahren alleine in Deutschland 13.000 Stellen abzubauen. Und wenn es den Zulieferern schlecht geht, wirft das ein schlechtes Licht auf die Lage bei deren Kunden, sprich bei den Automobilherstellern.
Dabei kam der Verkaufsdruck, Sie sehen es im untenstehenden Chart, erneut im Bereich einer Entscheidungszone dieser Dreiecksformation, in diesem Fall war es die Oberseite. Man hängt also weiter in diesem Dreieck fest, das indes immer schmaler wird. Da ist über kurz oder lang eine Entscheidung fällig. Aber es ist recht wahrscheinlich, dass das keine einfache Sache wird, denn:
Expertenmeinung: Je dünner die Nerven der Trader – und je schmaler das Dreieck wird, desto dünner werden sie – desto größer wird das Risiko von Fehlausbrüchen auf beiden Seiten. Und wenn es dumm läuft, ist es nicht mit nur einem Fehlausbruch getan. Im schlimmsten Fall könnte die Mercedes-Benz-Aktie sogar hochvolatil seitwärts aus dem Dreieck herauslaufen, sprich das Dreieck in seiner Funktion eliminieren und einen Seitwärtstrend daraus machen. Warum ist die Sache hier so knifflig? Das hat vor allem zwei Gründe:
Erstens ist in dieser Aktie immens viel „Meinung“ drin. Skeptiker wie auf die Wende hoffende Optimisten dürften in den vergangenen Monaten in dem hochvolatilen Auf und Ab zahlreich ihre Positionen aufgebaut haben. Davon rückt man dann so schnell nicht ab, es sei denn, die Nachrichtenlage entwickelt sich immens positiv oder negativ. Es müsste also ein „Game Changer“ kommen. Bliebe der aus, könnten Ausbrüche aus der Dreiecksformation leicht abgefangen werden. Zumal da noch der zweite Aspekt hinzukommt:
Das Chartbild. Wir sehen im Chart, dass sich die beiden aktuell bei 50 und 54 Euro verlaufenden Linien des Dreiecks momentan mit anderen, wichtigen Chartmarken kreuzen. Auf der Unterseite mit der markanten Supportzone aus den Tiefs vom Sommer und Herbst 2022, auf der Oberseite mit der 200-Tage-Linie. Knapp darunter und darüber warten dann bereits Supportlinien und Widerstände, die sich aus vorherigen Wendemarken ergeben, die die Aktie jeweils im Dreieck gehalten bzw. dieses bestätigt haben.

Das bedeutet, dass sich jetzt bereits ziemlich viele Trader innerhalb des Dreiecks „zugeschaltet“ haben, die, was auch durchaus sinnvoll ist, ihre Stoppkurse knapp außerhalb der Formation angesiedelt haben. Ein Ausbruch, der nicht so stark durch neue Nachrichten unterfüttert ist, dass er förmlich halten muss, kann daher leicht abgefangen werden. Zum Beispiel, wenn große Trader diese Situation nutzen, indem sie z. B. massiv Long gehen, einen Ausbruch erzwingen und in die Eindeckungen der überrollten Bären hinein ihren Gewinn mitnehmen, wodurch die Rallye abgefangen und der Kurs nach unten drehen würde. Auf der Short-Seite kann dieses Spiel vice versa genauso laufen.
Man muss also mit Fehlausbrüchen rechnen. Sollte man daher im Fall eines Ausbruchs lieber die Finger davon lassen? Das ist eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft und des Abwägens des Grundes für das Verlassen des Dreiecks. Kann man hinter beides einen Haken machen, könnte man durchaus mitziehen, natürlich mit einem konsequenten Stopp, um im Fall eines Fehlausbruchs schnell wieder aus dem Markt zu sein. Denn da man nie sicher sein kann, ob ein Ausbruch scheitert oder durchgeht, wäre man, würde man die Sache nur als Zuschauer betrachten, auf jeden Fall nicht mit dabei, wenn die Mercedes-Aktie tatsächlich nachhaltig ausbricht.
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