Die letzten zwei ganz kurzfristigen Zwischentiefs lagen bei Hensoldt jeweils über dem vorherigen. Ein Hoffnungsschimmer für die Bullen, aber so wirklich nach Bodenbildung scheint das Chartbild bislang nicht auszusehen, das könnte genauso gut eine bärische Flagge sein. Was tun?
Eines ist hier auffällig: Nachdem die Marktteilnehmer monatelang wie befürchtet immer wieder entlang des Nachrichtentickers mal ein- und mal ausgestiegen sind, scheint sich jetzt eine Art Ermüdung eingestellt zu haben. Ob man von dem Treffen Trump/Selenskyj am Wochenende wirklich etwas erwartet hatte oder nicht:
Auf Hensoldt hatte das am Montag nur noch geringe Auswirkung, die Aktie beendete den Tag mit einem nur moderaten Abschlag und verteidigte dabei die 20-Tage-Linie als nächstliegende Unterstützung. Kann das ein Indiz dafür sein, dass so langsam verkauft hat, wer verkaufen wollte und der charttechnische Spielraum, der unter dem Dezember-Verlaufstief von 64,80 Euro dann bis hinunter auf 44,88 Euro reichen würde, nicht ausgelotet wird?

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Expertenmeinung: Ein Abriss auf das April-Tief wäre nüchtern betrachtet ohnehin nur dann realistisch, wenn sich Umsatz- und Gewinnperspektive unerwartet weitaus schlechter darstellen, als dies Analysten, Anleger und Hensoldt selbst momentan erwarten. Und ja, es wäre möglich, dass sich hier ein Boden ausbildet, alleine, weil die Erwartungen hinsichtlich des Gewinns pro Aktie und der Kurs jetzt so weit wieder zusammengekommen sind, dass die Aktie nicht mehr als überbewertet einzuordnen wäre. Falls, wie gesagt, in Sachen Gewinnerwartung nichts passiert, was die derzeitigen Prognosen über den Haufen werfen würde.
Aber das heißt nicht, dass dieser Boden gelingen muss. Von einem „Schnäppchenpreis“ ist die Aktie allemal noch ein gutes Stück entfernt. Daher wäre es zwar verwegen, jetzt, nach diesem eindrucksvollen Korrekturimpuls, noch über die Short-Seite nachzudenken. Aber solange dieser Versuch einer Bodenbildung auch noch als „bärische Flagge“ enden kann, indem diese ganz kurzfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen und die Bewegung nach unten dadurch fortgesetzt wird, ist Vorsicht geboten.
Besser wäre es, auf charttechnisch bullische Signale zu warten, die dann zu konstatieren wären, wenn es gelingt, Widerstandslinien zu überwinden, die normalerweise vom bärischen Lager verteidigt würden. Dabei wäre ein Schlusskurs über der Widerstandszone 75,94 zu 81,00 Euro ein wichtiger Schritt, wirklich Wasser unter dem Kiel hätten die Bullen aber erst, wenn die Aktie über ihrer derzeit bei 85,50 Euro seitwärts laufenden 200-Tage-Linie geschlossen hat. Ein Szenario, das denkbar genug ist, um Hensoldt im Auge zu behalten.
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