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Die Quartalsbilanz von Hensoldt war nicht umwerfend. Aber viele Anleger hakten die Zahlen schnell ab, verwiesen auf starkes Wachstum in der Zukunft und kauften. Doch die am Kapitalmarkttag vorgestellten Wachstumsziele entsprachen den großen Erwartungen nicht.
Der vor allem für den Verteidigungssektor produzierende Radar- und Optoelektronik-Spezialist avisierte im Zuge des am Dienstag abgehaltenen Kapitalmarkttags ein Umsatzwachstum von zehn Prozent für das kommende Jahr, mittelfristig sieht man Wachstumsraten zwischen 15 und 20 Prozent. Nur, wenn man bereits für 2027 ein Wachstum von 20 Prozent unterstellt, kommt man damit knapp an die 3,4 Milliarden Euro heran, die die Analysten für 2027 bislang geschätzt hatten.
In Bezug auf die Gewinnmarge plant Hensoldt mit einer Steigerung der für 2025 bei 18 Prozent oder etwas höher avisierten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) um die 0,5 Prozent pro Jahr. Damit käme man 2027 auf 19 bis 19,5 Prozent und, wenn man 3,3 Milliarden Umsatz ansetzt, auf ein EBITDA im Bereich von 625 bis 645 Millionen Euro. Die durchschnittliche Schätzung der Experten lag bis dahin bei 658 Millionen. Das ist also nicht drastisch weniger als in Analystenkreisen bislang vermutet. Aber insgeheim hatte man wohl doch noch mehr im Hinterkopf, denn:
Zahlreiche, die Aktie regelmäßig beobachtende Analysten senkten umgehend ihre Kursziele, teilweise nur leicht, teilweise aber um die zehn Prozent. Die alten Ziele, die angepasst wurden, lagen in der Range 72 bis 116 Euro, die neue Spanne dieser aktualisierten Ziele liegt zwischen 69 und 112 Euro. Auch das ist nicht dramatisch, das neue, durchschnittliche Kursziel liegt jetzt um 96 Euro. Dieser Level war zwar deutlich überboten, als die Aktie am 6. Oktober mit 117,70 Euro ihr bisheriges Rekordhoch markierte, aber jetzt liegt die Aktie darunter. Eigentlich also ein Motiv für die Anleger, um zuzugreifen. Eigentlich.
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Expertenmeinung: Aber ob sie es auch wirklich tun, ist zumindest offen. Denn wenn große Erwartungen von der Realität eingeholt werden und die Aktie ohnehin schon deutlich in die Knie gegangen ist, greift man eben nicht so einfach zu, als wäre der Kurs noch in einer ungefährdeten Hausse unterwegs. Die Reaktion auf die eher enttäuschenden Prognosen des Kapitalmarkttages war am Dienstag negativ, am Mittwoch fiel die Aktie weiter. Was die Sache jetzt auch aus charttechnischer Sicht spannend macht.

Denn dadurch hat die Hensoldt-Aktie einerseits eine Gegenbewegung nach oben genau auf Höhe eines Kreuzwiderstands aus der zuvor gebrochenen, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie und der 20-Tage-Linie abgebrochen, binnen zwei Tagen 13 Prozent verloren und dadurch ein neues Korrekturtief erreicht. Das ist massiv bärisch.
Andererseits hat die Aktie damit jetzt auf einer Kreuzunterstützung aus dem März-Hoch, dem August-Tief und der 200-Tage-Linie im Bereich 75,94/82,23 Euro aufgesetzt, das böte dem bullischen Lager die Chance, das Ruder herumzureißen, bevor ein Bruch dieser Zone den Weg in tiefere Regionen freigeben würde. Aber wenn, dann müssen die Bullen sofort ran. Und erst, wenn Hensoldt da nach oben durchgeht, wo sie zu Wochenbeginn nach unten abgewiesen wurde, indem Schlusskurse klar über 96 Euro erreicht werden, wäre die Kuh erst einmal vom Eis. Man täte wohl gut daran, das erst einmal sehen zu wollen, bevor man hier selbst Hand anlegt.
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