Die großen Erwartungen, die Anleger für die Zeit während und nach Corona hegten, erfüllten sich nicht: HelloFresh tut sich schwer in Sachen Wachstum. Und dass die Analysten zusehends kritischer werden, drückte die Aktie jetzt nahe an das (bisherige?) Rekordtief.
Bei Morgan Stanley hat sich der zuständige Analyst die Aktie vorgenommen und erkennt eine zusehends problematische Entwicklung. Bei der US-Investmentbank sieht man für HelloFreshs zweites Standbein, die Fertiggerichte, in den USA eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen durch eine wachsende Konkurrenz. Umsatzwachstum im Fertiggericht-Sektor sieht man derzeit nicht mehr, dafür eine auf zwei bis drei Prozent sinkende Marge und einen unter den derzeitigen, allgemeinen Erwartungen liegenden, operativen Gewinn. Als Konsequenz stufte Morgan Stanley den Kochboxen- und Fertiggerichte-Hersteller auf „Untergewichten“ herunter und sieht ein Kursziel von nur noch 5,50 Euro nach bislang 9,00 Euro. Das konnte natürlich nicht ohne Reaktion der Anleger bleiben:
Die Aktie startete gleich mit einer Abwärts-Kurslücke in den Dienstag und egalisierte dadurch den ohnehin zuletzt ins Stocken geratenen, Ende November begonnenen Erholungsversuch. Zwar hielt das bisherige Jahres-Verlaufstief, das am 21.11. bei 5,22 Euro markiert wurde. Und man könnte zudem argumentieren, dass Morgan Stanleys neues Kursziel damit bereits „erfüllt“ wurde und dieses Ziel das niedrigste von allen aktuellen Analysten-Zielen ist. Aber reicht das aus, um die Aktie einzusammeln?
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Expertenmeinung: Für eine Gegenbewegung nach oben wäre das zwar in den letzten Jahren deutlich gesunkene, aber mit momentan 10,17 Euro immer noch ein gutes Stück über dem aktuellen Kurs liegende, durchschnittliche Kursziel der Analysten zwar gut. Aber die Probleme, die Morgan Stanley da anspricht, die sind nun einmal real. Und momentan tut man sich schwer, Argumente zu finden, weshalb das Wachstum bei HelloFresh kurzfristig durchstarten sollte.
Dieses zweite Standbein in Form der Marke „Factor“, die Fertiggerichte anbietet, wurde gebildet, weil der Kochboxen-Bereich weniger Wachstum und Gewinn einfuhr als ursprünglich gedacht. Doch jetzt geht eben auch in diesem Bereich weniger voran, als man sich das wünschen würde. Dass das Unternehmen zugleich gezielt weniger ins Marketing investiert und Umsatzrückgänge hinnimmt, um sich besser aufzustellen, klingt sinnvoll, aber es muss eben auch funktionieren. Das dauert seine Zeit. Noch lässt sich nicht absehen, inwieweit HelloFresh mit seinem Maßnahmenpaket Erfolg haben wird. Aber:
Natürlich werden Anleger, die Großes erwartet und nicht bekommen haben, da schnell ungeduldig. Und solche kritischen Einordnungen, wie sie jetzt von Morgan Stanley kamen und womöglich nicht die letzten sein werden, tragen dazu bei, dass man hier so schnell keine Goldgräberstimmung sehen wird, die den Kurs in eine dynamische Aufwärtswende trägt.

Fazit: Wir sehen hier auf allen Zeitebenen einen charttechnischen Abwärtstrend. Das alleine würde genügen, um die Aktie eher nicht ins Depot zu nehmen. Das Warten auf neue Fakten seitens des Unternehmens, die hier, in diesem „Schwebezustand“ einer laufenden Neuausrichtung, besonders entscheidend sind, macht die Sache noch riskanter. Offizielle Zahlen zum vierten Quartal stehen nämlich erst im März an … solange wäre man hier in eine Aktie investiert, bei der unerwartete Nachrichten einen massiven Sprung nach oben, aber eben auch nach unten auslösen könnten – wobei Letzteres in einem Abwärtstrend gemeinhin heftiger ausfällt. Das bisherige Rekordtief von 4,42 Euro vom Juni 2024 mag jetzt relativ nahe sein … aber wer wollte in dieser Gemengelage sicher sein, dass es auch das Rekordtief bleibt?
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