Man mochte nicht, was man von HelloFresh an Ergebnissen für das dritte Quartal vorgelegt bekam. Der Umsatz sank, die Marge sank, der Gewinn ebenfalls. Die Aktie verlor zwar nur drei Prozent. Aber das Chartbild zeigt: Es wird jetzt wieder richtig eng für das bullische Lager.
Es wird zum einen eng, weil die Aktie des Kochboxen- und Fertiggerichte-Herstellers am Vortag bereits 6,14 Prozent verloren hatte und dadurch genau auf Höhe des Anfang des Monats entstandenen Zwischenhochs bei 7,92 Euro abdrehte. Und, wichtiger noch, genau an der im Mai etablierten Abwärtstrendlinie. Das Minus des Donnerstags kam da noch obendrauf.
Es wird zum anderen eng, weil der HelloFresh-Kurs zeitweise als Reaktion auf die Bilanz des dritten Quartals ins Plus gelaufen war, weil sich einige sagten: „Es hätte ja schlimmer kommen können“. Doch diejenigen, die das Zahlenwerk als schlecht genug einordneten, um in diese kleinen Gewinne hinein auszusteigen und die Aktie dadurch ins Minus drückten, waren offenkundig zahlreicher.

Und es wird eng für die Bullen, weil die Aktie dadurch wieder nahe an der seit April bereits mehrfach getesteten Unterstützungslinie bei 6,90 Euro gelandet ist, die zusammen mit der älteren, bis in den Sommer 2024 zurückreichenden Unterstützung bei 6,50 Euro die Zone bildet, die den letzten Halt vor einem Rückfall in den „Abgrund“ darstellt, dessen unteres Ende das bei 4,42 Euro ausgebildete, bisherige Rekordtief ist. Und angesichts dessen, was das Unternehmen an Ergebnissen vorlegte, muss man konstatieren:
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Expertenmeinung: Die Aktie muss nicht an das alte Tief zurückfallen. Aber ausschließen sollte man das besser nicht. Denn weiterhin muss man mit Blick auf die Zahlen feststellen: Es läuft nicht, wie es laufen sollte.
HelloFresh setzte im dritten Quartal 13,5 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum. Was auffällt: Die Fertiggerichte, die als zweites Standbein und Basis potenziellen Wachstums aus der Taufe gehoben wurden, wiesen ebenfalls Umsatzrückgänge auf (Kochboxen -15,5 Prozent, Fertiggerichte -11,1 Prozent). Der operative Gewinn fiel deutlich stärker, das bereinigte EBITDA sackte um 44 Prozent auf 40,3 Millionen Euro durch, weil nicht nur der Umsatz, sondern auch die operative Gewinnmarge in die Knie ging. Letztere sank von 3,9 Prozent im Vorjahresquartal auf 2,5 Prozent.
Dass man an der aktuellen Jahresprognose festhielt, half da wenig – die wurde ja erst im August gesenkt und hatte da dazu geführt, dass die Aktie schlagartig an das April-Tief bei 6,90 Euro zurückfiel. An diesen Support also, von dem sie sich danach nie mehr wirklich hatte lösen können … und an den der Kurs gestern als Reaktion auf diese wenig inspirierenden Ergebnisse wieder heranrückte.
Sollte diese dadurch wieder im Fokus stehende Supportzone 6,50/6,90 Euro brechen und HelloFresh damit erneut in den charttechnischen Abgrund fallen, wäre die Aktie für das bärische Lager wohl ein gefundenes Fressen. Und ausschließen sollte man das, wie gesagt, besser nicht.
Quellenangaben: Bericht zum 3. Quartal 2025, 30.10.2025:
https://ir.hellofreshgroup.com/media/document/ecd40bf0-4a6a-47cc-971c-763c019498d8/assets/DE000A161408-Q3-2025-EQ-D-00.pdf?disposition=inline
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