Fraport hat eine monatelange Rallye hinter sich. Bahnen sich jetzt Turbulenzen an, oder bricht die Aktie zeitnah aus?
Weltweit relevant
Fraport ist einer der weltweit führenden Betreiber von Flughäfen. Das umfasst den reibungslosen Flug- und Terminalbetrieb, die Abfertigung von Flugzeugen, die Logistik am Boden, aber auch Sicherheitsdienstleistungen wie den Betrieb einer Flughafenfeuerwehr.
Im Gegenzug erhält man von den Fluggesellschaften entsprechende Entgelte.
Der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens ist der Flughafen in Frankfurt, einer der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt.
Darüber hinaus ist man an einer Vielzahl weiterer Flughäfen aktiv oder direkt beteiligt.
Dazu zählen unter anderem der Flughafen Antalya in der Türkei, der Flughafen in Lima (Peru), der Indira Gandhi International Airport in Delhi (Indien), Varna und Burgas in Bulgarien sowie mehrere Regionalflughäfen in Griechenland und in den USA, darunter Baltimore, Cleveland, Nashville, New Jersey und New York (JFK).
In Antalya besitzt man einen Anteil von 51 %, in Varna und Burgas jeweils 60 %, in Ljubljana 100 %, in Delhi 10 % und in Xi’an (China) 24,5 % sowie in Lima 80,01 %.
In Fortaleza, Porto Alegre (Brasilien) sowie den US-Flughäfen hat man langjährige Konzessionen und Pachtverträge.
So schnell kann’s gehen
Das Geschäft von Fraport ist grundsätzlich ertragsstark, kam im Jahr 2020 jedoch zeitweise nahezu zum Stillstand. Fraport ist jedoch gut durch die Krise gekommen und konnte bereits 2021 wieder schwarze Zahlen schreiben.
Anschließend kletterte der Gewinn in etwa auf das Vorkrisen-Niveau.
Die Aktie stagnierte dennoch bis Ende 2024 und daher hatte ich damals auf Fraport hingewiesen:
Fraport: Gewinn verdreifacht, Kurs unverändert
Als ich das Datum der letzten Analyse gesehen habe, habe ich mich jedoch etwas erschreckt, denn es ist fast genau ein Jahr seitdem vergangen.
Wer damals eingestiegen ist, könnte heute auf einen Kursanstieg von etwa 44 % blicken; am Hoch lag die Entwicklung zeitweise sogar bei mehr als 60 %.
Spätestens jetzt stellt sich die Frage nach Gewinnmitnahmen.

Aus technischer Sicht mehren sich die Warnsignale. Die Aktie ist mehrfach am Widerstand bei 78,25 Euro abgeprallt.
Fällt die Aktie jetzt unter 70,75 Euro, drohen weitere Kursverluste in Richtung 67,25 sowie 64 Euro und 60 Euro.
Über 75 Euro würde sich die Lage entspannen. Wirklich helfen würde aus Sicht der Bullen aber nur ein Ausbruch über 78,25 Euro.
Gelingt ein Anstieg über 78,25 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 83 und 85 – 87 Euro.
Darauf kommt es jetzt an
Welches Szenario wahrscheinlicher ist, wo sich im Falle einer Korrektur ein Einstieg anbietet und wohin es mit dem Kurs langfristig geht, hängt aber vor allem von den Geschäftszahlen ab.
Und auch an dieser Front mehren sich die Warnsignale. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres kam es zu einer positiven Passagierentwicklung in Frankfurt und an den internationalen Standorten.
Der Umsatz konnte nach IFRIC 12 um 7,8 % auf 3,20 Mrd. Euro gesteigert werden, nach den bisherigen Standards wäre der Umsatz jedoch um 1,6 % auf 3,34 Mrd. Euro gesunken.
Bullen und Bären können sich demnach aussuchen, was ihnen besser schmeckt. Fakt ist aber, dass das Konzernergebnis nur um 1,7 % auf 441,5 Mio. Euro gestiegen ist. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich aber immerhin um 4,6 % auf 4,30 Euro je Aktie.
Auch in diesem Fall kann man wieder bullisch oder aber bärisch argumentieren. Nach einem schwachen ersten Halbjahr verlief Q3 wieder deutlich besser. Im Big Picture ist jedoch eine klare Verlangsamung der Dynamik zu erkennen.
Von Gewinnsprüngen, wie in den Vorjahren, kann keine Rede mehr sein.
Ausblick und Bewertung
Den Konsensschätzungen zufolge wird im laufenden Jahr sogar ein Rückgang des Gewinns um 10 % auf 4,41 Euro je Aktie erwartet.
Selbst wenn es nicht dazu kommen sollte und der Gewinn in etwa stabil gehalten werden kann, lassen sich damit keine steigenden Kurse rechtfertigen.
Das gilt umso mehr, da das Ergebnis im kommenden Jahr ebenfalls stagnieren oder leicht sinken soll.
Ohne positive Überraschungen scheint die Kursfantasie bei Fraport daher vorerst begrenzt.
In den fünf Jahren vor 2020 lag das KGV von Fraport durchschnittlich bei 17,3. Unter der Annahme, dass die Konsenserwartungen richtig sind, ergibt sich daraus auf Sicht von 12 Monaten ein Kursziel von 71,10 Euro.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Probleme mit Ihrem Broker? Ich bin bei LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen



