Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zum Ende der vorigen Woche zeigten sich die Solarwerte mit einer deutlichen Kursreaktion. Zahlreiche Titel der Branche konnten teils zweistellige Zugewinne verzeichnen. Sunrun legte um +32 % zu, während auch Nextracker, SolarEdge und Enphase kräftig zulegten. Vom positiven Sentiment profitierte auch die First Solar-Aktie, die einen Anstieg von +11 % verzeichnete.
Noch bedeutender: Erstmals seit Monaten scheint die Aktie wieder in eine bullische Trendphase überzugehen. Damit wurde ein frisches technisches Kaufsignal generiert, das der Aktie zusätzlichen Schwung verleihen könnte.
Expertenmeinung: Mit dem klaren Sprung zurück in den Aufwärtstrend haben die Bullen bei First Solar ihre Chance genutzt. Gelingt es, das neu gewonnene Momentum zu halten und durch Anschlusskäufe zu bestätigen, könnte sich daraus eine nachhaltige Aufwärtsbewegung entwickeln. Insbesondere das gesteigerte Interesse an Solarwerten sorgt für Rückenwind. Sollte die Euphorie jedoch schnell wieder abklingen, wäre eine Konsolidierung nach den deutlichen Anstiegen nicht auszuschließen. Für den Moment aber spricht einiges dafür, dass die Aktie den Grundstein für eine neue Aufwärtsbewegung gelegt haben könnte. Unter die Marke von 190 USD sollte es diese Woche möglichst nicht mehr gehen.
Aussicht: BULLISCH
First Solar Aktie: Chart vom 14.08.2025, Kurs: 199.95 USD, Kürzel: FSLR | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der First Solar Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Protektionismus, Steuererleichterungen, politischer Gegenwind. Die Aktie von First Solar ist ein Spielball der Politik geworden. Oder doch nicht?
Zoll-Gewinner
First Solar hat in den vergangenen Jahren von der zunehmenden protektionistischen Politik in den USA profitiert. Insbesondere die Erhöhung von Importzöllen auf chinesische Solarzellen hat die Position des Unternehmens gestärkt.
Diese Zölle, die darauf abzielen, einheimische Produzenten wie First Solar zu schützen, haben die Kosten für ausländische Solarmodule erhöht und somit die Wettbewerbsfähigkeit von First Solar verbessert. Das hat dazu geführt, dass die Auftragsbücher auf ein ungeahntes Maß angeschwollen sind.
Derzeit hat First Solar einen Auftragsbestand von 64 GW, was dem Vielfachen der jährlichen Produktionskapazitäten entspricht.
Hinzu kamen großzügige Steuererleichterungen, insbesondere durch den Inflation Reduction Act (IRA) von 2022, der Steuergutschriften für Solarprojekte in den USA ermöglichte. Diese Maßnahmen hatten dazu geführt, dass First Solar seine Produktionskapazitäten in den USA massiv ausbauen und gleichzeitig gute Preise erzielen konnte.
Politisches Risiko: Warum die Aktie trotzdem einbricht
Daran hat sich grundlegend nichts geändert, doch die Unsicherheiten rund um den US-Präsidenten haben zu einem massiven Kurssturz geführt. Insbesondere die Befürchtung, dass Trump die Steuervergünstigungen des IRA zurücknehmen oder modifizieren könnte, hat die Aktie belastet. Gerüchte über eine vorzeitige Streichung der 45X-Steuervergünstigungen ab 2028 – vier Jahre früher als geplant – führten zu erheblichem Abgabedruck.
Der US-Präsident hat sich zwar wiederholt für eine “America First”-Politik ausgesprochen, die zu steigenden Zöllen auf ausländische Solarmodule führen könnte, aber auch die Gefahr birgt, dass Förderprogramme für erneuerbare Energien gekürzt werden.
Je nach Nachrichtenlage wurde die Aktie hin- und hergeworfen. Neben den politischen Unsicherheiten sorgten auch unternehmensinterne Faktoren für Druck auf die Aktie. First Solar konnte die Produktionskapazitäten nicht so schnell hochfahren, wie in Aussicht gestellt.
Schock für die Anleger
Infolgedessen hat das Unternehmen im ersten Quartal die Gewinnerwartungen von 17,00 – 20,00 auf 12,50 – 17,50 USD je Aktie drastisch gesenkt. Zu diesem Zeitpunkt notierte die Aktie jedoch bei 120 USD, was im Zweifelsfall einer forward P/E von 12 entsprach – trotz gekürzter Prognose.
Seitdem habe sich die Wogen etwas geglättet und es sieht immer mehr danach aus, dass die Lage doch nicht so dramatisch ist wie damals angenommen.
Wie vor wenigen Tagen bekanntgegeben lag der Gewinn im letzten Quartal mit 3,18 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 2,68 USD. Mit einem Umsatz von 1,10 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 1,02 Mrd. USD ebenfalls übertroffen. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 30 % und einem Gewinnsprung von 63 %.
First Solar ist ein Paradebeispiel dafür, wie unterschiedlich die Lage erscheint, je nachdem, von welcher Seite man sie betrachtet. Auf der einen Seite kann man von einer massiven Prognosekürzung sprechen, auf der anderen Seite von einem massiven Gewinnsprung. Das zeigt, wie vorsichtig man sein sollte. Schlagzeilen und Einzelmeinungen sind eben genau das: Schlagzeilen und Einzelmeinungen, mehr nicht.
Ausblick und Bewertung
Darüber hinaus hat First Solar die Prognose für den Umsatz in diesem Jahr von 4,5 – 5,5 auf 4,9 – 5,7 Mrd. USD erhöht und die Gewinnerwartungen auf 13,50 – 16,50 USD je Aktie konkretisiert.
Da das Unternehmen gleichzeitig die Prognose für die Auslieferungen von 15,5 – 19,3 auf 16,7 – 19,3 GW erhöht hat, wäre es eigentlich logisch gewesen, auch beim Gewinn nur an der Unterseite anzupassen. First Solar scheint weiterhin vorsichtig zu bleiben, der Vorstand möchte sich wohl nicht nochmal die Blöße geben.
Im Durchschnitt stellt First Solar einen Gewinn von 15,00 USD je Aktie in Aussicht, was einem Gewinnsprung von 25 % und einem neuen Rekordergebnis entspricht. Das Unternehmen dürfte in diesem Jahr, abgesehen von 2024, doppelt so viel verdienen wie jemals zu zuvor. First Solar kommt demnach auf eine forward P/E von 12,4. Das ist Anbetracht der hohen Wachstumsraten und allen anderen Informationen vertretbar.
First Solar Aktie: Chart vom 08.08.2025, Kurs: 185,60 USD – Kürzel: FSLR | Quelle: TWS
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 190 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 200 sowie 210 und 225 – 230 USD.
Solange das noch nicht geschehen ist, könnte es vorher noch zu einem Rücksetzer in Richtung 175 oder 160 USD kommen. Theoretisch wäre sogar ein Rückfall bis in die breite Unterstützungszone bei 120 – 140 USD möglich. Für antizyklische Anleger wäre das vermutlich eine Gelegenheit.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In der vergangenen Woche zählten vor allem Solarwerte zu den stärkeren Titeln an der Wall Street. Besonders dynamisch zeigte sich die Aktie von First Solar, die seit dem Zwischentief Mitte Juni zeitweise um bis zu 40 % zulegen konnte – ein bemerkenswertes Comeback in kurzer Zeit. Doch der gestrige Handelstag brachte eine abrupte Wende. Die Kurse brachen um mehr als 6 % ein. Auslöser war eine Durchführungsverordnung des US-Präsidenten, welche die Voraussetzungen für Steuergutschriften im Bereich sauberer Energie deutlich verschärfte. Die gesamte Branche wurde damit unerwartet getroffen – die jüngste Euphorie wich zunehmender Unsicherheit. Charttechnisch befindet sich die Aktie trotz des Rückschlags weiterhin in einer neutralen Phase.
Expertenmeinung: Ob der kurzfristige Aufwärtsimpuls nachhaltig gestört wurde, bleibt abzuwarten. Entscheidend wird sein, wie sich der Titel in den kommenden Tagen an den nächsten technischen Unterstützungszonen verhält. Der Blick richtet sich nun auf die 20- und 50-Tage-Linie, welche im Idealfall etwas Rückhalt liefern sollten. Sollte dieser Rückhalt jedoch ausbleiben, könnte ein ähnliches Szenario wie im Mai drohen, und der jüngste Ausflug in Richtung Norden wäre möglicherweise nur von kurzer Dauer gewesen. Die kommenden Tage dürften für mehr Klarheit sorgen.
Aussicht: NEUTRAL
First Solar Aktie: Chart vom 08.07.2025, Kurs: 165.48 USD, Kürzel: FSLR | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
Gültigkeit der Analyse: 1 Monat
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit einem Abschlag von über 17 % verabschiedete sich die Aktie des Solarunternehmens gestern in den Handelsschluss. Die First Solar-Aktie geriet stark unter Druck, und zahlreiche Anleger wurden dabei teils deutlich auf dem falschen Fuß erwischt.
Im Mai deutete sich noch eine mögliche Trendwende nach oben an. Der Abwärtstrend wurde beendet und auch die 200-Tage-Linie kurzfristig überwunden. Dann folgte jedoch ein Rückschlag. Auslöser war ein allgemeiner Rückgang bei vielen Solarunternehmen, nachdem im neuen Steuergesetz von Donald Trump offenbar die Anreize für erneuerbare Energien entfallen sollen. Auch Titel wie Enphase oder Sunrun waren davon betroffen.
Expertenmeinung: Der Trend befindet sich derzeit in einer neutralen Phase, allerdings scheinen die Bullen deutlich unterlegen. Selbst eine kurzfristige Erholung der Kurse dürfte an der angespannten Gesamtlage wenig ändern. Der gesamte Solarsektor wirkt angeschlagen, und es gibt aktuell nur wenige Faktoren, die für eine nachhaltige Erholung sprechen könnten.
Aus technischer Sicht bleibt die Aktie vorerst wenig attraktiv. Solange die nun entstandene Kurslücke nicht geschlossen wird, erscheinen die Chancen auf eine Rückkehr in einen positiven Trend begrenzt. Ich stufe die Aussicht für das Papier daher aktuell als „bärisch“ ein.
Aussicht: BÄRISCH
First Solar Aktie: Chart vom 17.06.2025, Kurs: 143.90 USD, Kürzel: FSLR | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der gestrige Handel an der Wall Street wurde durch das Thema Strafzölle bestimmt und viele Aktien bekannter Unternehmen verzeichneten teils deutliche Verluste von 5 bis 10 %. Doch die Aktie von First Solar konnte sogar ein Plus erzielen. Die Aktie legte spürbar zu und verzeichnete das höchste Handelsvolumen in diesem Jahr.
Der Grund für den Anstieg könnte folgender sein: Das Unternehmen verwendet für seine Cadmiumtellurid-Produkte kein Polysilizium – ein eher seltener Rohstoff im Inland. Dadurch kann First Solar die erhöhten Strafzölle auf Solarprodukte aus China umgehen. Dies dürfte einige Anleger dazu veranlasst haben, sich hier zu positionieren.
Expertenmeinung: Aus technischer Sicht ist der Anstieg jedoch lediglich ein kleiner Lichtblick. Der Abwärtstrend, der weiterhin durch eine Folge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs geprägt ist, wurde dadurch nicht beendet.
Vor allem die 50-Tage-Linie erwies sich in der Vergangenheit als schwer zu überwinden. Ein erneuter Test dieses gleitenden Durchschnitts wird zeigen, ob First Solar das Potenzial hat, aus der aktuellen Situation mehr zu machen. Vorerst reicht dies bestenfalls für eine neutrale Einschätzung der Aussicht für die Aktie.
Aussicht: NEUTRAL
First Solar Aktie: Chart vom 03.04.2025, Kurs: 136.23 USD, Kürzel: FSLR | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
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Steuererleichterungen, Importzölle gegen China und prall gefüllte Auftragsbücher: First Solar erlebt einen beispiellosen Höhenflug.
Die Geschichte von First Solar ist von einer spannenden Wendung nach der anderen geprägt. Es sind nur wenige Monate vergangen, seitdem ich mich bei Kursen von 140, 158, 170 und 184 USD immer wieder positiv zum Unternehmen geäußert habe.
Anschließend kam es zu einer Kursexplosion, welche die Aktie auf über 300 USD katapultiert hat.
Rekordverdächtiger Wachstumskurs
Der Markt schien plötzlich verstanden zu haben, was bei First Solar vor sich geht. Das Unternehmen profitiert von dem zunehmenden Protektionismus in den USA und der Erhöhung von Importzöllen, beispielsweise für chinesische Solarzellen.
Hinzu kommen erhebliche Steuererleichterungen für den Bau von Produktionskapazitäten in den USA. First Solar bekommt massive Schützenhilfe, und das in einem Moment, in dem die Auftragsbücher prall gefüllt sind.
Durch die Subvention und dank der hohen Gewinne kann man es sich jetzt leisten, das Geschäft massiv zu skalieren, und da die Auftragsbücher voll sind, weiß man auch, dass man die Solarzellen in den nächsten Jahren auch verkaufen kann.
Dadurch ist der Gewinn im letzten Geschäftsjahr sprunghaft angestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. In der zurückliegenden Dekade lag das beste Ergebnis bei 5,37 USD je Aktie, im letzten Jahr hat man 7,74 USD je Aktie verdient.
Das Schreckgespenst
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die positive Entwicklung weiter fortgesetzt. Ein Rekord folgte auf den anderen. Die Aktie ist zuletzt trotzdem zurückgekommen, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aufgrund einer nachvollziehbaren Furcht vor Trump.
Niemand kann vorhersagen, was Trump tun wird, falls er Präsident wird, aber es ist nahezu ausgeschlossen, dass er einen versöhnlicheren Kurs gegenüber China fahren wird als Biden. Ob Trump die Steuererleichterungen für den Bau von Fabriken in den USA zurücknehmen wird, ist ebenso fraglich, denn das wäre innenpolitisch unpopulär und würde in der eigenen Partei auf Widerstand stoßen.
Aber nochmal: Niemand kann vorhersagen, was nach der Wahl geschieht. Was Politiker vor der Wahl versprechen und nach der Wahl auch wirklich machen, hat wenig miteinander zu tun.
Erwartungen verfehlt, Prognose gekürzt
Hinzu kam, dass die letzten Quartalszahlen enttäuschend ausgefallen sind und First Solar die Prognose senken musste. An der Börse hat das jedoch nur kurz für schlechte Stimmung gesorgt. Und wenn man sich den letzten Quartalsbericht ein wenig genauer anschaut, wird auch klar, warum das so ist.
Der Gewinn lag in Q3 mit 2,91 USD je Aktie unter den Erwartungen von 3,10 USD. Mit 0,90 Mrd. USD verfehlte der Umsatz die Analystenschätzungen von 1,05 Mrd. USD ebenfalls.
Daher hat man die Prognose für den Gewinn in diesem Geschäftsjahr von 13,00 – 14,00 auf 13,00 – 13,50 USD je Aktie gesenkt.
Daraus lassen sich sehr unschöne Schlagzeilen basteln, das ändert jedoch wenig daran, dass First Solar den Gewinn in diesem Jahr um 71 % auf 13,24 USD je Aktie massiv steigern dürfte und das Rekordergebnis von 2023 wohl um Längen übertreffen wird.
Darüber hinaus dürfte die schwache Entwicklung in Q3 vor allem darauf zurückzuführen sein, dass First Solar die anvisierten Produktionszahlen nicht erreicht hat. Denn der Auftragsbestand liegt in etwa bei dem Vierfachen der Jahresproduktion.
Ausblick und Bewertung
Daher arbeitet man an einem deutlichen Ausbau der Produktionskapazitäten. Im dritten Quartal ist die neue Fabrik in Alabama eingeweiht worden. Dort sollen zukünftig jedes Jahr Solarmodule mit einer Nennleistung von 3,5 GW hergestellt werden. Dadurch stiegen die Produktionskapazitäten von First Solar von 14,4 auf 17,9 GW pro Jahr. Hinzu kommt die Erweiterung des Standorts Louisiana im gleichen Umfang (3,5 GW). First Solar zufolge läuft der Ausbau wie geplant. In der zweiten Jahreshälfte 2025 soll der Betrieb aufgenommen werden.
Daher erscheint es möglich, dass First Solar im kommenden Geschäftsjahr einen weiteren Gewinnsprung verzeichnen wird. Derzeit geht man davon aus, dass das Ergebnis um 59 % auf 21,00 USD je Aktie steigen wird. Dadurch würde die P/E unter 10 sinken.
First Solar Aktie: Chart vom 04.11.2024, Kurs: 204,94 USD – Kürzel: FSLR | Quelle: TWS
First Solar hat eine Kehrtwende vollzogen und die wichtige Unterstützung bei 200 USD zurückerobert. Das könnte eine Rallye in Richtung 230 oder sogar 255 – 262 USD auslösen.
Fällt die Aktie jedoch wieder unter 200 USD zurück, muss mit Kursverlusten in Richtung 176 USD gerechnet werden.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.