Nach einem starken Kursanstieg befindet sich Fielmann nun in einer Korrekturphase. Gleichzeitig scheint die Expansion in den USA neue Chancen zu eröffnen.
Zweite Chance
An der Börse bekommt man glücklicherweise sehr oft eine zweite Chance. Nach meiner Fielmann-Analyse im Januar (Fielmann: Trendwende geschafft und Potenzial zum Höhenflug?) ist die Aktie von 42,40 auf über 58 Euro gestiegen.
Aktuell ist die Aktie jedoch im Korrektur-Modus und ist dem geneigten Investor auf halbem Weg entgegengekommen. Wer im Januar nicht zugeschlagen hat, könnte jetzt die Gelegenheit nutzen – denn fundamental hat sich die Lage kaum verändert.
Fielmann hat in den vergangenen Quartalen gezeigt, dass die Trendwende keine Eintagsfliege war. Umsatz und Gewinn entwickeln sich weiter positiv – getragen von einer soliden Nachfrage, stabilen Margen und dem Fortschritt beim Effizienzprogramm.
Das „Cost Leadership Program“ zeigt deutliche Wirkung. Die Personalkostenquote sinkt, die Profitabilität steigt, und die Integration der neuen IT-Systeme verläuft planmäßig.
Die Erfolge sind längst sichtbar
Digitalisierung und Automatisierung verändern dabei nicht nur die interne Organisation, sondern auch die Kundenerfahrung. Viele Abläufe, die früher manuell oder papierbasiert waren, laufen heute digital – von der Terminvereinbarung über Online-Sehtests bis hin zur Brillenanpassung.
Fielmann ist auf dem besten Weg, die Kostenvorteile, die das Unternehmen einst so stark gemacht haben, zurückzuerobern und auf den US-Markt zu übertragen.
Die Expansion in den USA ist für Fielmann ein Meilenstein. Der dortige Markt ist stark fragmentiert und von einer schier endlosen Zahl von kleinen Anbietern geprägt. Fielmann hat dort die Möglichkeit, das in Europa bewährte Erfolgsmodell erneut umzusetzen – allerdings in noch größerem Maßstab.
Bisher scheint alles darauf hinzudeuten, dass diese Strategie voll aufgeht. In den letzten beiden Jahren hat das Unternehmen Gewinnsprünge um 29 und 15 % hingelegt.
Fielmann auf Kurs in die Zukunft
Im ersten Halbjahr 2025 legte der Umsatz um 12,3 % zu. Gleichzeitig hat sich die Profitabilität weiter verbessert, wodurch der operative Gewinn (EBT) sogar um 24,1 auf 152 Mio. Euro gesteigert werden konnte.
Besonders erfreulich hat sich das US-Geschäft entwickelt. Nach der Integration von Shopko Optical und SVS Vision wurde die Gewinnschwelle bereits erreicht – ein Jahr früher als anfangs geplant.
Für 2025 stellt Fielmann einen Umsatz von 2,5 Mrd. Euro in Aussicht, nach 2,26 Mrd. Euro im Vorjahr. Darüber hinaus geht das Unternehmen davon aus, dass das gruppenweite Effizienzprogramm zu einer weiteren Steigerung der Profitabilität beitragen wird.
Die EBITDA-Marge soll von 21,7 auf 24,0 % und das EBITDA von 471 auf 580 Mio. Euro steigen.
Beim Gewinn vor Steuern (EBT) soll sich der positive Trend der Vorjahre fortsetzen.
Den Schätzungen zufolge soll das Ergebnis in diesem Jahr um 34 % auf 2,42 Euro je Aktie zulegen. Fielmann kommt demnach auf ein KGVe von 20,6. Im langjährigen Durchschnitt lag das KGV bei 26. Aus dieser Warte ist demnach nennenswertes Potenzial vorhanden.

Fielmann ist zum Ausbruchsniveau der letzten Rallye zurückgekommen. Für antizyklische Investoren könnte der Bereich zwischen 50 und 45 Euro interessant sein.
Gelingt hingegen ein Anstieg über 52,50 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit Kurszielen bei 56,50 und 58,50 Euro.
Fällt die Aktie hingegen unter 45 Euro, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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