Nischenunternehmen die kaum jemand auf dem Radar hat: Das ist Corpay.
Das Erfolgsmodell hinter den Zahlen
Corpay, ehemals unter dem Namen Fleetcor bekannt, ist einer der weltweit führenden Anbieter von spezialisierten Zahlungs- und Informationslösungen für Geschäftskunden.
Das Unternehmen betreibt eine Reihe von Nischen- und B2B-Zahlungsanbietern und -netzwerken.
Das Angebotsspektrum umfasst eine Vielzahl von Zahlungslösungen, darunter Kraftstoffkarten, Kreditkarten und virtuelle Karten, kombiniert mit Daten- und Analysetools.
Diese Dienstleistung ist bis zu einem gewissen Maß austauschbar, hat man einen Kunden aber erst gewonnen, ist die Kundenbindung dennoch erstaunlich hoch. Es gibt schlichtweg kaum Gründe zu wechseln.
Der eigentliche Wettbewerbsvorteil von Corpay ist die Größe von Corpay selbst. Dadurch kann das Unternehmen die attraktivsten Konditionen mit einer besonders großen Zahl an Kooperationspartnern aushandeln.
Die Kunden von Corpay können beispielsweise an über 55.000 Tankstellen von Kostenvorteilen profitieren.
Vom Fuhrpark zum FinTech?
Darüber hinaus kann Corpay diesen Service zu einem Preis anbieten, der auf etwa dem gleichen Niveau liegt wie bei Wettbewerbern. Diese können allerdings in der Regel weniger Kooperationspartner und geringere Kostenvorteile vorweisen.
Corpay verdient wiederum an der Transaktionsabwicklung, Kartengebühren, dem Spread zwischen Eigen- und Endkundenpreisen sowie an weiteren Serviceleistungen.
Das Geschäftsmodell hat sich über die Jahre jedoch gewandelt. Während das klassische Fuhrparkmanagement noch rund 50 % der Umsätze ausmacht, gewinnt der Bereich Corporate Payments, der Back-Office-Prozesse wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen umfasst, zunehmend an Bedeutung.
Diese Bereiche sind die eigentlichen Wachstumstreiber im Konzern und bieten erhebliches Potenzial.
Skin in the game
Hinzu kommt ein fähiges Management, dass bewiesen hat, dass das Thema Kapitalallokation verstanden wurde.
Unter Ron Clarke, der den Chefposten im Jahr 2000 übernommen hat und eine Beteiligung von knapp 5 % hält, wurden 120 Akquisitionen durchgeführt und durchschnittliche Gewinnsteigerungen von nahezu 20 % pro Jahr erzielt.
Darüber hinaus wurde in Schwächephasen gezielt auf Aktienrückkäufe gesetzt. Das ist auch derzeit wieder der Fall.
Aktuell scheint die Aktie trotzdem auf wenig Gegenliebe zu stoßen. Der Kurs ist zuletzt unter Druck gekommen und die Bewertung auf ein Niveau gefallen, wie es in der Regel nur alle paar Jahre vorkommt.
Das Erstaunlichste daran ist jedoch, dass die Aktie unter die Räder gekommen ist, obwohl das Unternehmen abgeliefert hat.
In den letzten beiden Quartalen wurden die Erwartungen vollumfänglich erfüllt oder übertroffen. Darüber hinaus hat Corpay im August die Gewinnerwartungen von 20,75 – 21,25 auf 20,86 – 21,26 USD je Aktie erhöht, was einem Gewinnsprung von etwa 11 % entspricht.
Bewertung auf Ausnahme-Niveau
Corpay kommt demnach auf eine forward P/E von 13,8. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 19, was in Anbetracht des Geschäftsmodells und der vorliegenden Wachstumsraten auch gerechtfertigt ist.
Die Unternehmensführung scheint von dem Kursverfall sichtlich irritiert zu sein, daher hat man am 29. September eine Pressemitteilung veröffentlicht und die Prognose für das laufende Geschäftsjahr nochmal bestätigt.
Der Vorstandschef hat die Situation für sich genutzt und im Jahresverlauf Aktienoptionen genutzt, um 250.000 Aktien von Corpay zu kaufen. Darüber hinaus scheint kein einziger Insider mehr gewillt zu sein, zu den aktuellen Preisen zu verkaufen. Die letzte Veräußerung hat im Mai bei einem Kurs von 348 USD stattgefunden.

Aktuell liegt der Kurs bei 290 USD, direkt am Aufwärtstrend und in Reichweite der zentralen Unterstützungszone bei 268 – 282 USD.
Gelingt jetzt ein Anstieg über 300 USD, könnte das eine Erholung in Richtung 330 – 335 und möglicherweise sogar 355 USD einleiten.
Fällt die Aktie hingegen unter 282 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 268 USD gerechnet werden. Unter 268 USD würde sich das Chartbild nachhaltig eintrüben.
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