ConAgra gehört 2025 zu den größeren Verlierern im S&P 500. Doch jetzt bietet ConAgra eine Dividendenrendite, die hellhörig macht.
8 % Dividende und die große Turnaround-Frage
Die Suche nach möglichen Turnaround-Kandidaten geht in die nächste Runde. Unter den größeren Verlierern im S&P 500 befindet sich unter anderem auch ConAgra Brands.
Eigentlich handelt es sich dabei um ein langweiliges Geschäft, doch dieses Jahr war vollkommen anders.
Der Gewinn ist um 25 % auf 1,72 USD je Aktie eingebrochen und der Kurs ist um 38 % gesunken. Ausgehend vom Allzeithoch hat ConAgra sogar fast 60 % an Wert verloren.
Ist jetzt die Zeit gekommen, um zuzuschlagen?
ConAgra Brands hat in den letzten Jahren einen radikalen Wandel vollzogen, von einem diversifizierten Agrarkonglomerat hin zu einem fokussierten Markenartikelhersteller.
Diese Neuausrichtung war notwendig, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können. Das heutige Portfolio umfasst eine Vielzahl bekannter Namen z. B. wie Birds Eye oder Healthy Choice (Übersicht der Marken), die in fast jedem amerikanischen Haushalt zu finden sind.
Zu den wichtigsten Segmenten gehören Tiefkühlkost, Snacks und haltbare Lebensmittel.
Wann kann ConAgra wieder an alte Erfolge anknüpfen?
Das Management verfolgt eine Strategie zur kontinuierlichen Erneuerung und Modernisierung des Portfolios. Ein Beispiel hierfür ist die Marke Slim Jim, die erfolgreich auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten wurde.
Das Ziel ist es, das Image von Fertiggerichten weg von minderwertiger Nahrung hin zu praktischen und hochwertigen Mahlzeiten zu verschieben.
Über Jahre hinweg schien diese Strategie aufzugehen. Nach der Übernahme von Pinnacle im Jahr 2018 konnten Synergieeffekte gehoben werden, wodurch der Gewinn innerhalb von fünf Jahren von 1,74 auf 2,77 USD je Aktie gesteigert werden konnte.
Die makroökonomischen Bedingungen waren zuletzt jedoch für die gesamte Branche schwierig. Die hohe Inflation bei Rohstoffen und Energie setzte die Margen unter Druck.
ConAgra reagierte darauf mit gezielten Preiserhöhungen. Diese konnten die Kostensteigerungen zu einem großen Teil kompensieren. Allerdings führte die höhere Preisgestaltung zu einem Rückgang der Absatzmengen.
Umfassendes Maßnahmenpaket
Auf der anderen Seite hat ConAgra Sparmaßnahmen eingeleitet, die im Jahresverlauf bereits erste Erfolge gezeigt haben. Der Fokus liegt auf Einsparungen in Beschaffung, Produktion, Logistik und Verwaltung.
Hinzu kommen Investitionen in moderne Supply-Chain-Technologien, um die langfristigen Kosten zu senken. Ein konkretes Beispiel dafür ist der Aufbau eines eigenen Geflügelproduktionswerks.
Darüber hinaus wurde eine Produkt-Offensive eingeleitet, mit 50 neuen Tiefkühl-Produkten im Jahr 2025. Dadurch soll das Wachstum im profitablen Tiefkühl-Segment befeuert werden.
Ferner wurden Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts verkauft, um die Verschuldung zu reduzieren und die Zinskosten zu senken.
Im ersten Halbjahr konnten die Nettoschulden von 8,4 auf 7,6 Mrd. USD gesenkt werden, wodurch die Zinsaufwendungen um 11,2 % auf 96 Mio. USD reduziert werden konnten.
8 % Dividendenrendite: nachhaltig oder riskant?
Die Produkt-Offensive und Investitionen in moderne Anlagen kosten im ersten Moment Geld und haben den Gewinn in diesem Jahr zusätzlich belastet, ConAgra könnte damit jedoch das Fundament für ein Wiedererstarken gelegt haben.
Man sollte auch nicht vergessen, dass ConAgra trotz all der Probleme solide profitabel ist. Die operative Marge dürfte im laufenden Geschäftsjahr bei 11,0 – 11,5 % liegen.
Das Unternehmen stellt einen Gewinn von 1,70 – 1,85 USD je Aktie in Aussicht. ConAgra kommt demnach auf eine forward P/E von 9,7.
Sollten sich die Erwartungen als zu niedrig herausstellen, könnte das eine Neubewertung der Aktie ermöglichen.
Da die Prognosen in den ersten beiden Quartalen des laufenden Geschäftsjahres übertroffen wurden, ist das nicht ganz unwahrscheinlich.
Für die Wartezeit, bis das geschehen könnte, werden Anleger wohl mit einer Dividendenrendite von 8,11 % entlohnt. Die Ausschüttung erfolgt quartalsweise und summiert sich derzeit auf 1,40 USD je Aktie und Jahr.

Gelingt jetzt ein Anstieg über 18 USD, käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 19,20 und 19,70 USD. Darüber wären sogar Kursgewinne in Richtung 21,80 USD denkbar.
Fällt die Aktie hingegen unter 16,80 USD, dürfte die untere Abwärtstrendlinie nahe 16 USD angesteuert werden.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen
