Uber hat sich längst vom reinen Fahrdienst zur globalen Technologieplattform entwickelt. Wird jetzt mit autonomen Fahrzeugen die nächste Stufe gezündet?
Uber auf der Überholspur
Uber ist einer der weltweit größten Vermittler von Fahrdienstleistungen. Das Geschäftsmodell basiert auf einer Plattform, bei der Uber als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage agiert und für jede Fahrt eine Provision erhält.
Das Unternehmen hat die traditionelle Taxiindustrie grundlegend verändert, indem es flexible Preise, Echtzeit-Tracking und bargeldlose Zahlungen einführte. Durch die Nutzung von Datenanalysen optimiert Uber Routen, reduziert Wartezeiten und verbessert die Effizienz seiner Dienstleistungen.
Das Unternehmen steht aber auch regelmäßig wegen Fragen zur Regulierung, Arbeitnehmerrechten und Wettbewerbspraktiken in der Kritik.
Neben dem Kerngeschäft im Personenverkehr hat Uber sein Portfolio erweitert. Mit Uber Eats bietet es Essenslieferungen an. Was die meisten jedoch nicht wissen, ist, dass das Unternehmen mit Uber Freight inzwischen auch im Logistik-Bereich aktiv ist und ein ähnliches Plattformgeschäft für Spediteure aufgebaut hat.
In allen Bereichen ist das langfristige Ziel ein möglichst hoher Anteil autonomer Fahrzeuge, um die Abhängigkeit von Fahrern zu verringern und die Kosten zu senken.
Autonome Zukunft
Bis Ende 2026 will das Unternehmen in mindestens zehn Städten autonome Fahrzeuge im regulären Betrieb einsetzen. Nach erfolgreichen Tests in Abu Dhabi, Atlanta, Austin und Riad sollen die Märkte 2026 bis 2027 auf Standorte wie Arlington, Dallas, Dubai, London, Los Angeles, München und die San-Francisco-Bay-Area ausgeweitet werden.
Gemeinsam mit NVIDIA arbeitet Uber an der Hyperion-L4-Referenzarchitektur für autonome Fahrzeuge.
Wie das Unternehmen bekanntgegeben hat, ist eine Flotte von rund 5.000 Stellantis-Fahrzeugen bereits in Vorbereitung.
Interne Daten zeigen, dass autonome Fahrzeuge im Uber-Netzwerk höhere Umsätze pro Fahrzeug und Tag erzielen als solche mit Fahrer.
Gewinn schießt nach oben
Das war aber nicht die einzige Überraschung, die Uber parat hatte. Der Gewinn lag in Q3 mit 3,11 USD je Aktie beim Vielfachen der Erwartungen von 0,68 USD. Mit einem Umsatz von 13,47 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 13,30 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 20 % und mehr als einer Vervielfachung des Gewinns.
Das hohe Nettoergebnis von 6,6 Mrd. USD war jedoch zu einem großen Teil auf positive Steuereffekte von 4,9 Mrd. USD zurückzuführen.
Doch auch ohne diesen Effekt ist Uber inzwischen solide profitabel.
Der freie Cashflow lag bei 2,2 Mrd. USD und das operative Nettoergebnis bei 1,7 Mrd. USD.
Inzwischen nutzt das Unternehmen einen bedeutenden Teil des Cashflows, um eigene Aktien zurückzukaufen. Im laufenden Geschäftsjahr wurden Buybacks mit einem Gesamtwert von 4,6 Mrd. USD durchgeführt.
Der Blick nach vorn: Ubers Vision 2026
Getragen wird das durch ein anhaltend hohes Wachstum. Die Zahl der Fahrten konnte im letzten Quartal um 22 % auf 3,5 Milliarden gesteigert werden. Die Gross Bookings (Bruttobuchungen) kletterten um 21 % auf 49,7 Mrd. USD.
CEO Dara Khosrowshahi betonte, dass das Wachstum im dritten Quartal zu den stärksten in der Unternehmensgeschichte gehört. Uber baue auf diesem Momentum auf, indem es langfristige Kundenbeziehungen stärke, seine lokale Handelsstrategie ausweite und das Potenzial von Künstlicher Intelligenz sowie autonomer Technologie gezielt nutze.
Für das vierte Quartal 2025 prognostiziert Uber ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,41 und 2,51 Mrd. USD sowie Bruttobuchungen von 52,3 bis 53,8 Mrd. USD.
Zudem kündigte das Unternehmen an, ab dem ersten Quartal 2026 die bisherige EBITDA-Prognose durch eine Guidance zum bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) zu ersetzen, um die Profitabilität transparenter darzustellen.
Das ist zu begrüßen, doch am Ende ist der freie Cashflow die relevanteste Kennzahl. Das letzte Quartal ist ein Musterbeispiel dafür, wie stark der gemeldete Gewinn durch Sondereffekte verzerrt werden kann.
Den derzeitigen Schätzungen zufolge soll der freie Cashflow in diesem Jahr um 35 % auf 4,32 USD je Aktie steigen und 2026 um 16 % auf 5,00 USD je Aktie weiter zulegen,
Uber kommt demnach auf einen forward P/FCF von 21,9. Im kommenden Jahr würde der P/FCF den Schätzungen zufolge auf 18,9 sinken.
Weitere Infos zum Unternehmen finden Sie hier: Warum Bill Ackman Milliarden auf Uber setzt

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 100 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 109 – 111 und 118 – 120 USD.
Fällt die Aktie hingegen unter 91 USD, könnte das eine Korrektur in Richtung 86 oder 82 – 83 USD einleiten. Theoretisch wäre auch ein Rücksetzer zu den Aufwärtstrends nahe 70 USD denkbar.
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