Nach den vorläufigen Quartalszahlen, die am 1. August kamen, stieg die Bayer-Aktie. Als am 6. August das gesamte Zahlenwerk folgte, brach sie ein. Aber seither geht es in kleinen Schritten wieder nach oben. Und das ist es, worauf es einem Trader jetzt ankommen muss.
Eigentlich ist die Bayer-Aktie ungewöhnlich billig bewertet, zugleich hat der Konzern eine immense Substanz. Und die Bestrebungen, den Pharma-Riesen schlagkräftiger zu machen, wirken durchdacht und scheinen erste Erfolge zu zeitigen. Aber immer, wenn das Wort „eigentlich“ auftaucht, folgt ihm ein „aber“, so auch hier.
Über Bayer hängt seit vielen Jahren ein Damoklesschwert, das nicht verschwinden will: Die Schadenersatzklagen wegen gesundheitlicher Folgen glyphosathaltiger Unkrautvernichter, die Bayer als unseliges Erbe dem vor sieben Jahren übernommenen US-Unternehmen Monsanto zu verdanken hat. Mal urteilt ein US-Gericht zu Gunsten der Kläger, mal zu Gunsten von Bayer … es gibt keine klare Tendenz. Und noch gibt es auch keinen Weg, die unglaubliche Zahl von derzeit 61.000 anhängigen Klagen loszuwerden. Da es da bisweilen um Milliardensummen geht, kann Bayer so gut wirtschaften, wie es will: Wenn ein paar Klagen und/oder Berufungen zu Ungunsten des Konzerns ausfallen, könnte das, trotz bereits vorhandener, immenser Rückstellungen, alle Mühen in Sachen Gewinndynamik zunichtemachen.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Bayer Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Diese Problematik verhindert seit Jahren eine erfolgreiche, charttechnische Aufwärtswende. Aber im Gegenzug läuft sie eben trotzdem noch. Dass die Aktie am 6. August als Reaktion auf das komplette Zahlenwerk zum zweiten Quartal bzw. zum ersten Halbjahr drastisch um zehn Prozent fiel, die Käufer aber sofort zurückkamen und diesen herben Verlust bis zum Freitag großenteils schon wieder aufholten, zeigt:

Solange nicht wirklich dramatisch negative, neue Nachrichten kämen, bleibt die Chance erhalten, dass die Bayer-Aktie doch noch die Kurve nach oben kriegt. Denn wir sehen in diesem Chart auf Wochenbasis, dass die Aktie dadurch genau am unteren Ende einer das Jahr 2024 großenteils bestimmenden Handelsspanne nach oben drehte. Damit wahrt man sich die Möglichkeit, eine Art umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Trendwendeformation zu vollenden.
Solange diese jetzt gehaltene Unterstützung im Bereich um 25 Euro nicht deutlich unterboten wird und dadurch aus charttechnischer Sicht der Weg in Richtung des bisherigen 2025er-Tiefs bei 18,38 Euro frei würde, ist hier für die Bären erst einmal wenig zu holen. Das heißt aber, der Chart macht es sehr klar, nicht automatisch, dass Bayer ein El Dorado für Long-Trades wäre. Erst wenn es gelänge, die Nackenlinien-Zone dieser weiterhin intakten, aber eben noch keineswegs vollendeten Trendwendeformation bei 30,22 und 31,03 Euro zu überwinden, hätte die Aktie erheblichen Spielraum auf der Oberseite.
Mit einem Margin-Depot über LYNX können Sie einfach auf einen Wertpapierkredit, oft auch als Lombardkredit bezeichnet, zugreifen, indem Sie im Depot befindliche Aktien beleihen und so Ihren persönlichen Handlungsspielraum im Trading erweitern. Dabei profitieren Sie von fairen Zinssätzen. Jetzt informieren: Wertpapierkredit
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen