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Die Quartalsbilanz, die der Chemikalien-Großhändler Brenntag am späten Montagabend vorlegte, war schwach, die 2024er-Gewinnprognose wurde gesenkt. Trotzdem schaffte die Aktie am Dienstag einen Schwenk ins Plus. Rettendes Ufer erreicht? Das ist sehr fraglich.
Der Umsatz von 4,176 Milliarden Euro lag einen Hauch über der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 4,17 Milliarden, aber 2,0 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag mit 276 Millionen sogar satte 10,4 Prozent unter Vorjahr. Und der Nettogewinn sank von 186,9 auf 149,1 Millionen, ein Minus von 20,2 Prozent und deutlich unter der Analysten-Prognose von 168 Millionen.
Das war alles andere als ermutigend. Und das galt auch für die neue 2024er-Gewinnprognose, bei der Brenntag das EBITDA jetzt nach bislang „am unteren Ende der Spanne 1,23 bis 1,43 Milliarden“ jetzt noch bei 1,1 bis 1,2 Milliarden sieht.
Und es überrascht auch nicht allzu sehr, immerhin ist Brenntag das Bindeglied zwischen den Chemiekonzernen und den Abnehmern der Produkte. Wenn es der Chemiebranche weiterhin schlecht geht, die Nachfrageflaute anhält, der Margendruck ebenso, wie könnte Brenntag dem entkommen? Aber wieso schaffte es die Aktie nach solch eher düsteren Ergebnissen, am Ende des Dienstags knapp im Plus zu landen (+0,44 Prozent), nachdem die Aktie am Tagestief gut zwei Prozent im Minus lag?
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Expertenmeinung: Das dürfte an drei Faktoren gelegen haben. Erstens ist in der Aktie wohl kaum noch allzu viel Hoffnung eingepreist. Die entwich seit Anfang März, als den meisten klar wurde, dass es nicht realistisch ist, eine unter Druck stehende Chemiebranche zu sehen und gleichzeitig davon auszugehen, dass Brenntag dem einfach nur deshalb entkommt, dass man dort handelt, statt zu produzieren.
Zweitens waren die Ergebnisse nicht derart überraschend schwach, dass sie über diejenigen hinaus, die hier ohnehin bereits ausgestiegen oder sogar auf der Short-Seite aktiv sind, allzu viel neue Bären angelockt haben müssten.
Drittens bewegt sich die Brenntag-Aktie seit Wochen in einer Seitwärts-Range, deren unteres Ende durch das anfängliche Minus touchiert wurde. Da die Ergebnisse nicht so schwach waren, dass ein Ausbruch nach unten zwingend gewesen wäre, dürften dort einige Bären ihre leer verkauften Aktien eingedeckt und Range-Trader von Short auf Long gedreht haben.
Aber mit einer guten Basis für eine Aufwärtswende der Aktie hat das alles eben nichts zu tun. Solange die Lage so unerfreulich bleibt, ist die Chance, dass sich der Brenntag-Kurs nachhaltig über die Widerstandszone 66,32 zu 67,58 Euro bewegt, die das obere Ende der seit Mai geltenden Seitwärtsrange darstellt, ziemlich gering. Und die Seitwärts-Spanne zu schmal, um sie über rein kurzfristiges Trading hinaus nutzen zu wollen.
Quellenangaben: Ergebnis 2. Quartal 2024, 12.08.2024: https://corporate.brenntag.com/de/media/news/brenntag-meldet-ergebnisse-fuer-das-zweite-quartal-2024-im-rahmen-der-markterwartungen-konzern-wird-fuer-2024-vorsichtiger-und-passt-gewinnprognose-an.html
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