Der Fast-Food-Riese kämpft mit sinkenden Gewinnen und setzt alles auf Expansion. Könnte der Kurssturz eine Gelegenheit sein?
Das lukrative Franchising-Modell
Wendy’s ist der Betreiber der gleichnamigen Fast-Food-Restaurants. Das Unternehmen betreibt sowohl eigene Filialen als auch Franchise-Betriebe.
Die Restaurant-Kette ist bekannt für seine frisch zubereiteten Burger, Sandwiches, Pommes Frites und Salate. Das Unternehmen wirbt mit einem besonderen Fokus auf hohe Qualität und die täglich frische Zubereitung seiner Produkte.
Ferner legt man großen Wert auf die Verwendung natürlicher Zutaten ohne künstliche Aromen oder Farbstoffe.
Inzwischen betreibt das Unternehmen rund 7.000 Niederlassungen, davon entfallen fast 6.000 auf die USA und der absolute Großteil aller anderen Filialen befinden sich in Kanada und Großbritannien.
Über 90 % der Restaurants werden von Franchisenehmern betrieben.
In der jüngeren Vergangenheit hat man sich auch eine starke Online-Präsenz aufgebaut. Bei Twitter hat man beispielsweise 3,7 Millionen Follower und ist damit nur unwesentlich kleiner als der Branchenprimus McDonalds mit 4,7 Millionen Followern.
Franchising
Es dürfte allgemein bekannt sein, dass Franchising ein sehr lukratives Geschäft ist. Einen Großteil des Risikos trägt der Franchise-Nehmer und er muss auch das Kapital aufbringen.
Wendy’s hingegen profitiert vom Erfolg und erhält Lizenzeinnahmen sowie eine Umsatzbeteiligung. Die Margen in diesem Segment sind außerordentlich hoch.
In Summe kommt Wendy’s auf eine operative Marge von über 20%. Gleichzeitig ist der Kapitalbedarf sehr gering, was wiederum dazu führt, dass man den Gewinn nahezu vollständig ausschütten kann.
Wendy’s wächst zwar kaum, konnte die Zahl der ausstehenden Aktien aber binnen einer Dekade von 323 auf 204 Millionen Stück reduzieren.
Dieser Umstand, gepaart mit einer deutlich gestiegenen Profitabilität haben dazu geführt, dass das Ergebnis von 0,33 auf 1,00 USD je Aktie geklettert ist.
Die Dividende wurde in diesem Zeitraum von 0,22 auf 1,00 USD je Aktie erhöht.
Abgesehen von der Dividende war in den letzten Jahren dennoch wenig zu holen. Das Hoch aus dem Jahr 2020 konnte nie nachhaltig überwunden werden – ganz im Gegenteil.
Turnaround oder Value-Falle?
In den letzten Monaten ist die Aktie massiv unter Druck gekommen, was vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen ist.
Der Gewinn dürfte im laufenden Geschäftsjahr um 5% auf 0,95 USD je Aktie sinken.
Wendy’s hat mit mehreren Problemen zu kämpfen. Die steigenden Kosten für Arbeit und Lebensmittel konnten nicht an die Kunden weitergegeben werden, da der Umsatz je Filiale in den USA ohnehin leicht rückläufig war.
Das hat wiederum zu niedrigeren Franchise-Einnahmen geführt.
Ebenso schwer wiegt, dass die Dividende von 0,25 auf 0,14 USD je Quartal gesenkt wurde. Das kommt bei Anlegern nie gut an, in diesem Fall wiegt dieser Faktor aber besonders schwer, da die Dividende für die meisten Anleger das Hauptargument für die Aktie sein dürfte.
Andererseits liegt die Dividendenrendite auch jetzt noch bei 4,84%.
Diese Maßnahme soll Mittel für Investitionen in Wachstum freimachen und gleichzeitig größere Aktienrückkäufe ermöglichen.
Die Senkung der Dividende kommt sicherlich nicht bei allen Anlegern an, die Vorgehensweise ist jedoch vollkommen nachvollziehbar. Die Bewertung von Wendy’s ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als 10 Jahren gesunken, daher ergeben Aktienrückkäufe heute mehr Sinn als jemals zuvor.
Globale Expansion statt Stillstand
Dasselbe gilt für eine Initiative für mehr Wachstum. Wendy’s plant bis 2028 die Eröffnung von rund 1.000 neuen Restaurants weltweit, mit einem Schwerpunkt auf Asien, dem Nahen Osten, Afrika und Europa. Das Ziel ist es, die Gesamtzahl der Standorte auf mehr als 8.000 zu erhöhen.
Für Wendy’s bedeutet das eine strategische Neuausrichtung. Wachstum durch die Eröffnung einer größeren Zahl neuer Filialen war in den letzten Jahren kaum ein Thema.
Sollte das Unternehmen damit Erfolg haben und der Gewinn in den kommenden beiden Jahren wieder deutlich zulegen, ist eine Neubewertung der Aktie wahrscheinlich.
Sollte der Gewinn 2026 und 2027 tatsächlich jeweils um 10 – 11 % steigen, dürfte die Aktie mindestens im selben Umfang zulegen. Hinzu kommt die Dividende in Höhe von 4,8% und eine mögliche Neubewertung, die die forward P/E derzeit bei nur 12,2 liegt.

Gelingt jetzt eine Stabilisierung nahe der Unterstützung bei 11 USD, könnte es zu einer Erholung in Richtung 13 USD kommen. Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal.
Fällt die Aktie jedoch unter 10 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 9,35 USD gerechnet werden.
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