Plötzlich knirscht es im Getriebe. Die Erwartungen wurden verfehlt, der Gewinn ist gesunken. Wachstumsgeschichte zu Ende?
Eine wahre Erfolgsgeschichte
Shift4 Payments wurde 1999 von dem damals 16-jährigen Jared Isaacman gegründet, der bis heute der CEO und größter Anteilseigner ist.
Was als kleines Start-up begann, entwickelte sich schnell zu einem der führenden Anbieter von End-to-End-Zahlungslösungen, insbesondere in der US-amerikanischen Gastronomie. Heute sind die Zahlungsterminals von Shift4 aus Restaurants und Hotels nicht mehr wegzudenken. Sie bieten eine nahtlose Abwicklung von Transaktionen und haben das Unternehmen an die Spitze der Branche katapultiert.
Ein zentrales Produkt, das diesen Erfolg untermauert, ist das Zahlungssystem SkyTab. SkyTab hebt sich durch seine fortschrittliche Technologie von der Konkurrenz ab.
Shift4 Payments nimmt in der Zahlungsbranche eine einzigartige Position ein. Während viele Anbieter sich auf einzelne Aspekte wie Hardware oder Software konzentrieren, bietet Shift4 ein Rundum-sorglos-Paket, das sowohl technische Innovation als auch geschäftsfördernde Dienstleistungen vereint.
Die Kunden rennen Shift4 die Bude ein
Diese ganzheitliche Herangehensweise unterscheidet das Unternehmen von der Konkurrenz und macht es zu einem bevorzugten Partner für Unternehmen unterschiedlichster Größen und Branchen.
Daher gelingt es Shift4-Kunden aller Größen zu gewinnen – und das alles ohne nennenswerte Marketingausgaben.
Jedes Quartal gewinnt man neue Großkunden, zuletzt beispielsweise die Corner Collection Hotelgruppe, das Golden Gate Casino und das Circa Hotel in Las Vegas, mehr als 200 Standorte von Capitol Vacations, mehr als 160 Standorte der Hotelgruppe Stonebridge, 15 Zoos und Aquarien der SSA Group und das Glastonbury Festival in England.
Besonders hervorzuheben ist ein Auftrag der Rocket Arena in Cleveland. Das Stadion hat mehr als 20.000 Plätze und ist unter anderem die Heimstätte der Cleveland Cavaliers (NBA) und der Cleveland Monsters (AHL).
Darüber hinaus übernimmt Shift4 zukünftig das Ticketing für das Ford Field mit mehr als 65.000 Plätzen, die University of Kentucky, die University of Louisville, die University of Arizona und UC Irvine.
Ich könnte noch eine Weile fortfahren, aber das ist vermutlich nicht notwendig.
All die zuvor genannten Großkunden hat Shift4 Payments im letzten Quartal gewonnen und werden das Geschäft zukünftig wohl beleben.
Warum die Börse nervös reagiert
Die Aktie ist nach den jüngsten Quartalszahlen dennoch abgestürzt. Wie gewohnt wird an der Börse nur von Quartal zu Quartal gedacht.
Der Gewinn lag in Q2 mit 1,10 USD je Aktie weit unter den Erwartungen von 1,26 USD. Mit einem Umsatz von 413 Mio. USD wurden die Analystenschätzungen von 410 Mio. USD jedoch knapp übertroffen.
Das kann man sicherlich bemängeln, man muss jedoch unbedingt auch die Gründe dafür erörtern und die vorherrschenden Trends untersuchen. Handelt es sich beispielsweise um einen Einmaleffekt, gibt es nachhaltige Probleme mit der Profitabilität oder sind die Wachstumsraten rückläufig?
Das Transaktionsvolumen ist im zweiten Quartal um 25 % (50,1 Mrd. USD) gestiegen. Das Bruttoergebnis nach Netzwerkkosten konnte um 29 % auf 413,4 Mio. USD gesteigert werden und das Bruttoergebnis kletterte um 26 % auf 275,1 Mio. USD.
Das EBITDA verbesserte sich auf Jahressicht um 26 % auf 205,1 Mio. USD. Der freie Cashflow konnte sogar um 55 % auf 117,6 Mio. USD gesteigert werden.
Die Zukunft im Visier
Nachhaltige Probleme mit der Profitabilität oder eine nachlassende Wachstumsdynamik sind demnach nicht zu erkennen.
Der Rückgang der Profitabilität ist vor allem auf höhere Abschreibungen und höhere Zinszahlungen im Zuge der Übernahme von Global Blue zurückzuführen.
Die Zinszahlungen sollten jedoch zeitnah wieder sinken, denn Shift4 Payments hält derzeit Barmittel in Höhe von 3,03 Mrd. USD, was ziemlich genau den langfristigen Schulden in Höhe von 3,04 Mrd. USD entspricht.
Darüber hinaus hat das Unternehmen die Umsatzprognose nach Netzwerkkosten von 1,66 – 1,73 Mrd. auf 1,965 – 2,035 Mrd. USD erhöht.
Das bereinigte EBITDA soll sogar auf 965 – 990 Mio. USD steigen, statt auf 840 – 865 Mio. USD.
Der langfristige Ausblick wurde ebenfalls bestätigt. Shift4 Payments stellt demnach für 2025 – 2028 für den Umsatz nach Netzwerkkosten und das bereinigte EBITDA durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 30 % in Aussicht.
Das wichtigste Ziel ist ein freier Cashflow (Free-Cash-Flow-Run-Rate) von 1,0 Mrd. USD.

Shift4 Payments ist nach den „enttäuschenden“ Quartalszahlen bis zur Unterstützung bei 84 – 85 USD zurückgekommen und dort auf erstes Kaufinteresse gestoßen. Es wäre gut möglich, dass der Spuk damit bereits vorbei ist.
Sollte die Aktie jedoch unter 84 USD fallen, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 75 USD gerechnet werden.
Gelingt hingegen eine Rückkehr über 90 USD, entspannt sich die Lage wieder.
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