Die Rheinmetall-Aktie steht kurz davor, eine Toppbildung zu vollenden, und wurde gestern, an einem Tag, an dem der DAX ohnehin ins Minus drehte, zum drittgrößten Verlierer im Index. Wie riskant sind die Perspektiven für die Bullen jetzt … sollte man lieber schnell aussteigen?
Um es gleich vorwegzunehmen: Momentan gibt es noch keinen Grund, nervös zu werden, sofern man nicht zu aggressive Long-Trades hält. Richtig ist, dass der Chart eine Toppbildung zeigt und deren Nackenlinie bei 1.649 Euro fast erreicht ist. Sollte diese Linie fallen, müsste man damit rechnen, dass die Aktie recht schnell durchgereicht wird, weil man annehmen darf, dass unterhalb dieses Supports einiges an Stop Loss-Verkaufsorders angesiedelt ist.

Das unmittelbare Ziel eines solchen Abwärtsimpulses wäre dann die nächstliegende Unterstützungszone bei 1.483/1.500 Euro. Was angesichts des immensen Anstiegs seit Februar nichts anderes als eine ganz normale Korrektur wäre. Aber was, wenn der Rheinmetall-Kurs in diesen Bereich zurückkommt und nicht dreht, sondern einfach weiter fällt, in die mittelfristig entscheidende Zone 1.012/1.219 Euro, wo unter anderem auch die Februar-Aufwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie warten? Wäre man in diesem Fall nicht gut beraten, schon jetzt zu verkaufen, falls dieses Topp mit Schlusskursen unter 1.649 Euro vollendet würde?
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Expertenmeinung: Natürlich wäre man das, wenn es so weit abwärts gehen sollte. Nur kann man nicht abschätzen, ob der Kurs wirklich so weit nachgeben würde. Und zumindest für den Moment wäre das eher überraschend.
Zwar ist die Aktie mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 60 auf Basis der durchschnittlichen Gewinnerwartung der Analysten für 2025 teuer bewertet. Aber hier wird ein Aufschlag gewährt, weil man sicher ist, dass das Rüstungsunternehmen von den geplanten, erheblichen Mehrausgaben der europäischen NATO-Länder für Verteidigung profitieren wird, wie sie zuletzt auch beim NATO-Gipfel bestätigt wurden. Solange diese Perspektive nicht auf den Kopf gestellt würde, ist dieser Blick nach vorne auf steigende Auftragseingänge und wohl auch zugleich höhere Gewinnmargen eine Stütze für den Kurs – trotz teurer Bewertung.
Zudem ist das Votum der Analysten mit großer Mehrheit weiterhin bullisch. Daran hat sich im Zuge dieser sich seit Ende Mai etablierenden Toppbildung nichts geändert. Die schwächste Einordnung seitens der Experten ist „Halten“, die Mehrheit sieht Rheinmetall als Kauf. Und das derzeit bei 2.045 Euro liegende durchschnittliche Kursziel macht deutlich, dass man da keine uralten Einschätzungen vor sich hat. Alle neuen Kursziele, die in den vergangenen vier Wochen vergeben wurden, liegen über dem aktuellen Kurs.
Die Macht der Wachstumsperspektive auf Basis deutlich steigender Verteidigungsausgaben könnte sogar dazu führen, dass die zum Ende nächster Woche, am 7. August, anstehenden Quartalszahlen des Konzerns auch dann positiv honoriert werden, wenn sie nicht durchweg überzeugen, weil immer die Möglichkeit bleibt, sie mit einem „noch nicht, aber bald“ zu kommentieren. Was hieße:
Ja, die Rheinmetall-Aktie könnte auf kurzfristiger Ebene ein Topp vollenden. Aber in der momentan vorliegenden Gemengelage wäre das nur für sehr aggressiv bullische Trader ein Grund, im Fall der Vollendung auszusteigen, für mittel- und langfristige Anleger eher nicht. Und vor allem wäre Rheinmetall keine ideale Basis für Short-Trades. Da würde man als bärischer Trader beileibe genug Aktien anderer Unternehmen finden, die für die Baisse-Seite deutlich mehr zu bieten haben.
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