Die Rheinmetall-Aktie hatte unlängst ein Top vollendet, jetzt geht es um die nächste Supportzone bei 1.483/1.500 Euro. Die könnte zwar halten, aber sie muss es nicht. Vor allem, weil es bei dieser Aktie derzeit weniger um Logik und Fakten als um Emotionen geht.
Die Aktie war gerade im Begriff, die Nackenlinie des zwischen Mai und Juli entstandenen und am 8. August vollendeten Tops bei 1.649 Euro zurückzuerobern, da kamen am Dienstag kräftige Verkäufe auf, die Rheinmetall mit minus 4,85 Prozent zum Tagesverlierer im DAX machten.
Dadurch rutscht sie jetzt wieder an die eingangs genannte Unterstützungszone 1.483/1.500 Euro heran, deren Bruch den Weg aus charttechnischer Sicht bis in die Region 1.206/1.227 Euro freigeben würde, wo unter anderem die 200-Tage-Linie einen Support bietet.

Das Argument: Nach dem Treffen europäischer Regierungschefs und des ukrainischen Präsidenten bei Donald Trump sei eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Ukraine-Krieges wahrscheinlicher geworden. Da könnte manchem die Frage in den Sinn kommen:
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Expertenmeinung: Warum sollten deswegen die Rheinmetall-Aktie und andere Aktien aus dem Verteidigungssektor in die Knie gehen? Warum sollte die Motivation, Europa verteidigungsfähiger zu machen, nur deswegen geringer werden oder gar verschwinden, weil Wladimir Putin vielleicht doch einen Hauch von Entgegenkommen zeigen könnte?
Aber wie gesagt, hier agieren viele nicht unbedingt rational. Kein Wunder, immerhin geht man auf diesem Kursniveau eine Wette auf die Zukunft ein, denn rein auf Basis der momentanen Gewinne wäre Rheinmetall derzeit überbewertet. Das würde nur dadurch geheilt, dass in den kommenden Jahren gewaltige Steigerungen beim Unternehmensgewinn gelingen. Dass einige, wenn sie auf einem solch dünnen Seil balancieren, auch bei kleinen Irritationen nervös werden, muss man einkalkulieren.
Und das würde auch für bärische Trader gelten. Letztere wittern jetzt, wenn sie hier schon länger dagegenhalten, endlich eine Chance. Dass da einige auch gezielt auf fallende Kurse setzen bzw. darauf hinarbeiten, ließe sich vermuten, weil die Aktie den Versuch, sich nach oben abzusetzen, unmittelbar unter der 20-Tage-Linie abbrechen musste, die für kurzfristige Trader gerne als eine Art Leitstrahl fungiert.
Was also ließe sich jetzt tun? Einsteigen oder verkaufen? Was Letzteres angeht, sollte man hier aktuell gar nicht dabei sein, wenn man nicht gerade langfristig denkt und handelt. Immerhin war diese Vollendung des Tops ein klar bärisches Signal. Wäre man aber trotzdem noch an Bord, wäre die oben genannte, nahe gekommene Unterstützungszone 1.483/1.500 Euro eine wichtige Entscheidungsmarke. Fällt sie, wäre zumindest auf charttechnischer Ebene genug Luft nach unten, um besser den Kopf einzuziehen.
Was Käufe angeht, kommt umgehend wieder das Problem ins Spiel, dass viele hier jetzt ziemlich nervös sein dürften. Daher wäre man wohl am besten beraten, nicht einfach die Hand aufzuhalten, sondern abzuwarten, bis das Chartbild den Beleg dafür liefert, dass das bullische Lager noch stark genug ist, um das Ruder herumzureißen, indem kurzfristig entscheidende Widerstände überboten werden. Das wäre hier genau die Marke, an der die Gegenbewegung der vergangenen Woche scheiterte: das Tageshoch des Montags bei 1.676,50 Euro.
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