PUMA hat Probleme. Das erste Quartal war schon nicht gut. Aber das zweite war finster. Fallender Umsatz, massiver Margendruck, unter dem Strich Verluste, größer als gedacht. Die Bullen hoffen, dass jemand den Sportartikelhersteller übernimmt. Aber ist das realistisch?
Ein Investor hatte Ende vergangener Woche in einem Artikel des „Handelsblatts“ den Gedanken in den Raum gestellt, adidas könne PUMA doch übernehmen. Seither hat die PUMA-Aktie Boden gutgemacht und gehörte am Dienstag zu den wenigen Gewinnern im MDAX.
Und ja, natürlich wäre das theoretisch möglich. Zumal beides, weit zurückliegend, von zwei Brüdern gegründet und erst zu zwei Firmen wurde, als eben diese Gebrüder Dassler getrennte Wege gingen. Aber zwischen „theoretisch möglich“ und „realistisch“ können Welten liegen. So wie hier.
Denn nur, weil da jemand einfach mal etwas ins Blaue hineinredet, das irgendwie „logisch“ klingt, muss sich dahingehend noch lange nichts in der Realität abspielen. Warum sollte adidas das tun? adidas hat sich auf die Fahnen geschrieben, organisch zu wachsen, nicht durch Zukäufe. Und man steht derzeit weit besser da als PUMA. Zugleich würden sich die Produktpaletten ja nicht ergänzen, sondern großenteils überdecken, sodass das Risiko bestünde, dass man sich kannibalisiert. Und man müsste natürlich den Anlegern ein Angebot machen, das über dem derzeitigen Kurs der PUMA-Aktie läge.
Aber was ist mit dieser Pinault-Sache? Könnten die nötigen Anteile nicht von dort und ggf. dann billig erworben werden?
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Expertenmeinung: Die Pinault-Familie, die hinter dem französischen Luxusgüterkonzern Kering steht, hält 29 Prozent der Anteile an PUMA. Das ist stattlich, aber für eine Übernahme bräuchte man eben die Mehrheit der Anteile, als Minderheitsbeteiligung wäre PUMA für adidas eine denkbar schlechte Idee. Damit wäre also nichts Entscheidendes gewonnen, zumal der Ausstieg der Pinault-Familie bei PUMA nur eine Option von mehreren ist, die man sich dort in Bezug auf diese Beteiligung derzeit durch den Kopf gehen lässt.
Unter dem Strich haben wir hier also in keiner Weise irgendetwas Greifbares, sondern nur eine einfach in den Raum geworfene Idee, die aus Sicht von adidas nicht einmal eine besonders gute wäre. Ferner haben wir hier ein Unternehmen mit erheblichen Problemen, die sich zumindest kurzfristig nicht einfach vom Tisch wischen lassen. Daher kann man nur wiederholen, was ich bereits Ende August in Bezug auf die Ausstiegs-Gerüchte der Familie Pinault als Fazit schrieb:
Solche Spekulationen können keine Basis sein, um bei dieser mittelfristig in einem klaren Abwärtstrend laufenden und kurzfristig in einer Seitwärtsspanne gefangenen Aktie einsteigen zu wollen. Die PUMA-Aktie hat zwischen 24,50 und 25,39 Euro eine brettharte Widerstandszone vor sich, mittelfristige Hürden warten darüber dann auch noch. Die Aktie müsste Widerstände überbieten und die Nachrichtenlage klarer (und positiver) werden, bis dahin sollte man neutral bleiben!

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