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Nemetschek vermeldet Wachstum, beim Umsatz, beim Gewinn, bei der Marge. Doch die Aktie hat den gesamten, zeitweise 48 Prozent ausmachenden Jahresgewinn wieder abgegeben und liegt jetzt gegenüber Ende 2024 im Minus. Ist die Korrektur nicht langsam überzogen?
Wäre die Aktie am Jahreshoch in Relation zum erwarteten Gewinn nicht ungewöhnlich teuer gewesen, könnte man bereits jetzt behaupten, dass der Kurs derart günstig geworden ist, dass man zumindest mit einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont gelassen zugreifen könnte. Aber die Aktie war eben ungewöhnlich teuer.
Am im August erzielten Rekordhoch bei 138,50 Euro lag das Kurs-/Gewinn-Verhältnis auf Basis des seitens der Analysten im Schnitt bei 1,89 Euro pro Aktie für 2025 erwarteten Gewinns bei extremen 73. Jetzt notiert die Aktie deutlich niedriger, somit ist klar: Die Bewertung ist kräftig zurückgekommen. Und auf einen Level zurückgekommen, bei dem man das Wort „teuer“ durch „langsam interessant“ ersetzen könnte.
Jetzt sehen wir hier ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis um 46. Gelingt es dem Entwickler von Bau- und Architektur-Software, die Erwartungen der Analysten zu erfüllen und 2026 sowie 2027 den Gewinn pro Aktie um jeweils 20 bis 25 Prozent zu steigern, wäre dieser Bewegungslevel fair. Aber bevor man jetzt eilig eine Kauforder abgibt, sollte man zwei Haken bedenken:
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Expertenmeinung: Zum einen kann man unmöglich sicher prognostizieren, wo der Gewinn eines Unternehmens in einem oder zwei Jahren liegen wird. Das ist schon in ruhigem, weltwirtschaftlichem Fahrwasser kaum drin, aktuell aber erst recht nicht. Diese den derzeitigen Bewertungslevel stützenden Prognosen könnten also auch zu hoch angesiedelt sein.
Zum anderen hieße eine faire Bewertung ja, dass, wer jetzt zugreift, darauf hoffen muss, dass sie sich wieder in die Regionen „hoch“ bis „zu hoch“ bewegt. Denn nur dann wären Kurssteigerungen drin, sofern sich die Gewinnerwartungen nicht kurzfristig erhöhen. Was aber zumindest fraglich ist, weil Nemetschek trotz der guten Ergebnisse des dritten Quartals die 2025er-Gesamtjahresprognose nicht angehoben hatte. Was manchem Trader offenbar nicht schmeckte.
Daher mag die Aktie jetzt zwar langsam auf einem Bewertungsniveau liegen, das es interessant machen könnte, sie „abzufischen“. Das heißt aber nicht, dass sie nicht zunächst noch weiter abrutschen kann, denn der Trend ist eben bislang klar abwärtsgerichtet, technisch orientierte Trader sind hier auf der Short-Seite und könnten weiter Druck machen. Aber, immerhin, eine mittelfristig bedeutsame Unterstützung wäre jetzt erreicht, wie unser Chart auf Wochenbasis zeigt:

Die im Herbst 2022 etablierte Aufwärtstrendlinie, die momentan um 86,50 Euro verläuft. Das ist zwar nahe, so dass man sich sagen könnte: Wegen der paar Prozent Restrisiko riskiere ich doch nicht, das Tief zu verpassen. Aber das gälte eben nur, wenn der Kurs spätestens an dieser Linie auch dynamisch nach oben dreht.
Und bei einer Aktie, der gerade erst das bisherige, markante Jahres-Verlaufstief, beim Zoll-Crash im April bei 88,90 Euro ausgebildet, durchbrochen hat, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die Anleger am nächsten Support dann schon zugreifen werden. Besser wäre abzuwarten, ob es gelingt, Widerstände zu überwinden, bei denen man annehmen könnte, dass sie vom bärischen Lage aktiv verteidigt werden. Das wäre im Fall Nemetschek dieses alte Jahres-Verlaufstief und das Zwischentief vom vergangenen Herbst bei 88,90/90,50 Euro. Ginge de Aktie da wieder deutlich drüber, wäre ein Trade mit einem engen Stop Loss etwas unter dem bis dahin generierten Tief zumindest für risikofreudige Akteure einen Gedanken wert.
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