Weiterhin ist zwar Hermès der Primus im Bereich der Luxusgüterkonzerne. Aber LVMH bleibt einigermaßen dran. Der Rückgang des Ergebnisses im ersten Halbjahr fiel überschaubar genug aus, um die Chance zu bieten, schnell wieder auf Touren zu kommen. Und die Aktie?
Die reflektiert diese Chance zwar, aber bislang eher verhalten. Man ist vorsichtig, immerhin war man bei Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, in den vergangenen Jahren Rückgänge bei Umsatz und Nettogewinn nicht gewohnt. Ein organisches Umsatzminus von drei und ein Rückgang des Nettogewinns von 22 Prozent könnten einen Konzern wie LVMH zwar zügig wieder in Wachstumsdynamik verwandeln. Aber eben auch nur, wenn die Kunden mitspielen.
Was sie zuletzt eben nicht taten, auch und gerade im so wichtigen, großen Markt China nicht. Da hilft es nichts, dass die Begüterten auch in Krisen begütert bleiben und sich jederzeit ein wenig Luxus leisten können. Die Kunden, die man für Wachstum braucht, sind Neukunden oder die, die selten etwas wirklich Luxuriöses kaufen, einfach, weil man zwar recht vermögend ist, aber nicht im Geld schwimmt. Das sind oft Selbständige mit kleinen und mittleren Unternehmen. Und das sind damit auch diejenigen, die momentan wegen des Wegfalls jedweder Planungssicherheit wegen der US-Handelspolitik vorsichtiger konsumieren als sonst. Woraus man ableiten kann:
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Expertenmeinung: Für neue Dynamik muss sich die Gesamtsituation aufhellen, da kann LVMH selbst nicht einmal so unbedingt viel tun. Aber da dieses Unternehmen bislang noch jede schwierige Phase gut überstanden hat und stärker aus ihr hervorging als zuvor, ist ein gewisser Optimismus langsam im Kurs erkennbar. Nicht zuletzt, weil zwei Aspekte es fördern:
Zum einen ist die Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis mit derzeit 22 auf Basis der durchschnittlichen Analysten-Gewinnerwartung für 2025 deutlich niedriger als in früheren Jahren. Was richtig so ist, weil das Wachstum derzeit durch Abwesenheit glänzt, was aber „billig“ wäre, sobald es zurückkehrt. Zum anderen sind die Analysten wieder etwas optimistischer. Zwar zeigt die Spanne der nach der Halbjahresbilanz vergebenen Ziele am unteren Ende mit 450 Euro auch einen Kurs nahe des Jahrestiefs der Aktie. Aber das höchste neue Ziel lag bei 600 Euro – und der Schnitt der aktuelleren Kursziele findet sich um 550 Euro und damit ein gutes Stück über dem letzten Kurs.
Aber noch tasten sich die Käufer vorsichtig voran – und das ist grundsätzlich gut so, denn eine wilde Spekulationswelle würde deutlich mehr Rückschlagrisiken generieren als diese vorsichtige Bodenbildung. Gut ist auch, dass der langsam kletternde Kurs im Chartbild einige „Steighaken“ hätte, die, wenn man daran vorbei ist, Halt bieten können.

Wichtig wäre es jetzt, die bereits angegangene Widerstandslinie bei 502,90 Euro zu überwinden. Dann wäre der erste Schritt hin zu einer mittelfristigen Aufwärtswende gelungen, der Bereich um 500 Euro könnte dann als Support und Basis für nachgezogene Stoppkurse dienen. Das nächste Kursziel danach wäre das Mai-Hoch bei 541,10 Euro. Darüber wäre die auf den Kurs zulaufende, derzeit bei 561 Euro liegende 200-Tage-Linie das Ziel.
Ja, es geht langsam voran. Aber wenn neue Zuversicht auch von Vorsicht begleitet ist, hat sie größere Chancen, am Ende auch belohnt zu werden, als wilde Kaufwellen ohne Substanz. Solange LVMH nicht unter das letzte Zwischentief bei 450,40 Euro rutschen sollte, bleibt das Szenario einer an Kontur gewinnenden Aufwärtswende realistisch.
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