Die US-Baumarktkette Home Depot verfehlte bei ihren am Dienstagmorgen gemeldeten Zahlen zum zweiten Quartal die Prognosen bei Umsatz und Gewinn gleichermaßen – und wurde zum Tagesgewinner im Dow Jones. Was trieb die Käufer da um?
Ein Drama war das nicht, das sei gleich vorangestellt. Es mag zwar sein, dass es gut zehn Jahre her ist, dass der US-Baumarktriese die Prognosen der Analysten bei Umsatz und Gewinn zugleich nicht erfüllen oder übertreffen konnte. Aber zum einen lagen die tatsächlichen Zahlen nur marginal unter der Konsens-Schätzung. Zum anderen legten Umsatz und Gewinn dennoch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Und darauf kommt es letzten Endes an.
Was aber verhinderte, dass der Kurs trotzdem in die Knie ging, dürften Aussagen aus der Home-Depot-Chefetage zu eben diesen Ergebnissen gewesen sein. Denn da hieß es, dass man derzeit zwar eine Tendenz sehe, dass sich die Kunden mehr auf kleinere Projekte wie Renovierungen oder Reparaturen konzentrieren, man aber zu wissen glaube, dass größere Anschaffungen nur aufgeschoben, nicht aber aufgegeben werden. Daraus leiteten die Käufer ab:
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Expertenmeinung: Hier sieht man nur eine kleine Delle in der Wachstumsdynamik, die bald wieder neuem Schwung weichen wird. Also, warum verkaufen und nicht im Gegenteil zukaufen oder einsteigen, bevor die nächsten Ergebnisse wieder besser werden und die Aktie dann zu teuer ist? Das klingt im ersten Moment plausibel, hat aber den einen oder anderen Haken.
Unstrittig positiv ist, dass es gelungen ist, die im Herbst und Winter entstandene und im März dann vollendete Schulter-Kopf-Schulter-Abwärtswende durch die Rückeroberung ihrer Nackenlinie nebst 20-Tage-Linie zu egalisieren, aber:
Die drei Topps, die diese Schulter-Kopf-Schulter-Formation bildeten, stellen nicht ganz einfache Hürden dar … und warten zwischen 421,56 und 439,31 US-Dollar in nicht mehr allzu großer Distanz. Und sie warten auf eine auf Tagesbasis überkaufte Aktie, deren Bewertung auf Basis der Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2025/2026 mit 27 beim Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) schon jetzt am oberen Ende der in den letzten Jahren üblichen Spanne liegt.

Und, vor allem: Wer gestern kaufte, statt auszusteigen, kaufte nach dem Prinzip Hoffnung. Man wettet darauf, dass die US-Bürger nicht nur wieder offensiver konsumieren, sondern dass das dann trotz der Zoll-Problematik auch zu höheren Gewinnmargen bei Home Depot führt. Denn nur dann wäre dieses eher hohe KGV zu rechtfertigen. Eine Wette, bei der man mit Blick auf die nahenden, nächsten Charthürden nur mitziehen sollte, wenn man sich der Risiken bewusst ist, die mit ihr einhergehen.
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