Nvidia hat starke Quartalszahlen abgeliefert und das immense Wachstum der KI betont. KI braucht Rechenzentren, Hochtief baut Rechenzentren. Diese einfache Logik führte dazu, dass Hochtief nach Nvidias Quartalszahlen stieg. Aber langsam wird das Eis hier ziemlich dünn.
Denn dass der Baukonzern zum einen von steigenden Verteidigungsausgaben in Europa und zum anderen vom Rechenzentrum-Boom weltweit profitiert, ist ja nicht neu. Im Rahmen der vor zwei Wochen vorgelegten Ergebnisse zum dritten Quartal hatte Hochtief gemeldet, dass sich der Wert der Aufträge im Bereich Rechenzentren in den ersten drei Quartalen zum Vorjahreszeitraum bereits mehr als verdoppelt habe. Und das hat man mit dem Anstieg über das vorherige Rekordhoch vom Oktober auch schon eingepreist.
Dadurch wirkte das gestrige Plus, als würde man auf den gleichen Geburtstag zweimal anstoßen. Was aber nicht das eigentliche Risiko ausmacht, dem man auf diesem Kursniveau ausgesetzt wäre. Es geht vielmehr um die Relation der Kursgewinne zum Wachstum des Unternehmensgewinns:
Hochtief hatte im dritten Quartal 9,1 Prozent Umsatz- und 22,5 Prozent Gewinnwachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal vermeldet. Diesen 22,5 Prozent mehr Gewinn stehen 139 Prozent Kursanstieg gegenüber, den die Aktie zwischen der Vorlage der Ergebnisse zum dritten Quartal 2024 und der Reaktion auf die des dritten Quartals 2025 erzielt hat. Man muss nicht lange nachrechnen: Die Bewertung ist deutlich gestiegen. Die Frage ist jetzt nur: Ist die Aktie damit, auch unter Berücksichtigung des Wachstumspotenzials der kommenden Jahre, nur teuer … oder schon zu teuer?
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Expertenmeinung: Für das laufende Jahr liegt das Kurs-/Gewinn-Verhältnis, je nach Gewinnschätzungen der Analysten, zwischen 23 und 28. Das ist für einen Baukonzern eigentlich zu hoch. Aber man hat ja die Erwartung, dass die Gewinne schnell steigen. Je nachdem, wie weit und wie schnell das geht, wäre der Kurs also noch nicht zu hoch. Doch genau das weiß man ja nicht. Es fällt indes auf, dass die Aktie am durchschnittlichen Kursziel der Analysten, das bei 253 Euro liegt, längst vorbeigelaufen ist und von den acht Experten, die die Aktie regelmäßig auf dem Schirm haben, nur noch zwei eine „Kaufen“-Einstufung haben. Damit ist das Eis also jetzt schon ziemlich dünn.

Hinzu kommt, dass auch im Chartbild einiges erhöhter Aufmerksamkeit bedarf. Zum einen fiel gestern auf, dass es gestern nahe der runden 300-Euro-Marke zu Abgaben kam, genauso wie bereits eine Woche zuvor. Da scheint eine größere Verkaufsorder im Markt zu liegen, die die bullischen Akteure erst einmal „wegkaufen“ müssten. Was womöglich alleine deswegen gar nicht so leicht wird, weil so mancher Trader eher verunsichert darauf reagieren dürfte, dass der Anlass der gestrigen Käufe, die Zahlen von Nvidia, bei der Nvidia-Aktie selbst nur kurzzeitig Gewinne hervorbrachte, die dann im Verlauf des Donnerstags in Gewinnmitnahmen übergingen.
Und zuletzt fällt die markante, negative Divergenz des RSI-Indikators auf. Die neuen Rekordhochs, die die Aktie im September, Oktober und jetzt im November erzielte, führten nicht zu vergleichbaren Hochs im RSI-Indikator, sondern dort zu jeweils tieferen Zwischenhochs. Sollte es gelingen, die 300-Euro-Marke zu bezwingen, dürfte das auch das „RSI-Problem“ vom Tisch bringen. Aber bis dahin ist diese negative Divergenz ein Warnsignal, das mnl als bullischer Trader besser nicht aus den Augen lassen sollte.
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