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Hochtief Aktie Prognose Hochtief: Dünnes Eis, sehr dünnes Eis!

News: Aktuelle Analyse der Hochtief Aktie

von | |

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Hochtief Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Ihr Kürzel lautet „HOT“ und ein Teil des Konzernnamens ist für die Bullen gerade Programm: Die HOCHTIEF-Aktie kennt derzeit kein Halten. Doch wer glaubt, dass ein wie auf Schienen steigender Kurs nicht entgleisen kann, dürfte schiefgewickelt sein. Hier läuft es langsam heiß.

Die bisherige Performance in diesem Jahr liegt bei knapp 84 Prozent. Nicht übel für eine Hightech-Aktie in einem Wachstumsmarkt. Nur ist das hier keine. HOCHTIEF ist ein Bauunternehmen. Und auch, wenn das große Paket an Schulden, über mehrere Jahre hinweg über 100 Milliarden per annum, das die deutsche Infrastruktur aufmöbeln soll, steigende Umsätze verheißt … zumal man dann auch noch auf Wiederaufbau-Aufträge in der Ukraine und viele Aufträge für Rechenzentren und den Ausbau der Energieversorgung setzt: Es ist ein Baukonzern.

Richtig ist, dass das Halbjahresergebnis überzeugend ausfiel. Umsatzanstieg 25 Prozent, operativer Gewinn +18 Prozent, Auftragseingang 26 Prozent höher, das sieht gut aus. Aber vergleichen wir das mit dem Kursanstieg der Aktie, ist letztere eben weit schneller gestiegen als der Gewinn. Zumal diese Halbjahreszahlen nebst angehobener Jahresprognose vom 23. Juli stammen, die sind also fast acht Wochen alt. Seither stieg die Aktie um weitere 28 Prozent.

Und HOCHTIEF ist kein Chiphersteller, der mit einer Top-Innovation mal eben den Umsatz verdoppeln und den Gewinn vervierfachen könnte. Was bedeutet: Man nimmt schon so viel an bullischer Zukunft vorweg, dass man bereits ohne Weiteres im luftleeren Raum unterwegs sein könnte. Was auch die Analysten so sehen, denn:

Expertenmeinung: Im September gab es acht neue oder bestätigte Kursziele seitens der Analysten. Einer wertet mit „Kaufen“, sechs mit „Halten“, einer mit Verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 174,65 Euro, die Aktie bei 238,40 Euro. Und damit notiert sie sogar über dem höchsten aller Kursziele, das bei 224 Euro zu finden ist. Und die Bewertung?

Hochtief Aktie: Chart vom 15.09.2025, Kurs 238,40 Euro, Kürzel: HOT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Hochtief Aktie: Chart vom 15.09.2025, Kurs 238,40 Euro, Kürzel: HOT | Quelle: TWS

Vorsichtig formuliert: sportlich. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis liegt für die 2025er-Gewinnschätzung auch nach Einberechnung der im Juli angehobenen Prognose im Bereich 23 bis 24. Für ein Softwareunternehmen wäre das eher günstig. Für HOCHTIEF als Baukonzern ist es am oberen Ende der Bandbreite der vergangenen zehn Jahre. Noch sehen die Analysten den Gewinn pro Aktie im Schnitt Ende 2027, also in gut zwei Jahren, 30 Prozent höher liegen: Kommt es so, wäre das Kurs-/Gewinn-Verhältnis bei etwa 18 bis 19 und damit akzeptabel, wenngleich immer noch nicht billig. Aber kommt es denn sicher so?

Baukonzerne können ihre Kapazität nicht von eben auf gleich verdoppeln. Und HOCHTIEF ist ja nicht das einzige Unternehmen, das von dem bislang vor allem verbal verkündeten, aber weniger faktisch gestarteten Bauboom profitieren könnte. Wer hier jetzt noch einsteigt, müsste darauf wetten, dass die Aktie zeitnah noch teurer würde, die Bewertung noch höher. Darauf, dass die Anleger bereit wären, noch weiter mit einer rosa Brille voraus zu schauen und die Zahl derer, die bei dieser auch markttechnisch heiß gelaufenen Aktie Kasse machen, klein genug bleibt, um die Kreise der Bullen nicht zu stören.

Keine Aktie ist eine Einbahnstraße, irgendwann ist immer auf einmal Schluss mit der Hausse. Daher sollte man, wenn man hier dabei ist oder gar auf Rekordlevels mit dem Kauf liebäugelt, daran denken, dass hier nicht nur „Hoch“, sondern auch das Wort „Tief“ mit im Namen steckt.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Nach den überzeugenden Halbjahreszahlen, die der Baukonzern Hochtief am 23. Juli vorgelegt hatte, kam die Aktie zwar kurzzeitig ins Stocken, ab Anfang August waren die Bullen aber wieder voll dabei. Jetzt allerdings ließe sich behaupten, dass man damit zu weit ging.

Wachstum bei Umsatz und Gewinn eines Unternehmens und ein Aufwärtstrend der entsprechenden Aktie, natürlich geht das grundsätzlich zusammen. Aber nicht unbegrenzt. Denn wenn ein Kurs drastisch stärker steigt als der Gewinn pro Aktie, ist eine solche Aktie eben irgendwann überbewertet und damit anfällig für auch scharfe Korrekturen, die den Kurs zurück auf den Boden der Normalität bringen. Das gälte derzeit auch für Hochtief.

Die LBBW stufte die Aktie des Baukonzerns am Mittwoch als Aktualisierung einer älteren Einstufung („Kaufen“ mit Kursziel 181 Euro) neu ein. Jetzt sieht man ein Kursziel bei 207 Euro, was leicht unter dem gestrigen Schlusskurs läge, und rät zu „Halten“. Und das ist nachvollziehbar, wenn man sich die Wachstumsraten in Relation zur Bewertung ansieht.

Denn mit einem Umsatzanstieg von 25 Prozent, einem um 26 Prozent höheren Auftragseingang und einem operativen Gewinnplus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum war Hochtief im ersten Halbjahr zwar gut unterwegs. Und man darf vermuten, dass das Wachstum mit Blick auf die Infrastrukturpläne der Bundesregierung weitergeht, zumal man in Bereichen, in denen viel Wachstumspotenzial besteht, einen Fuß in der Tür hat, beispielsweise beim Bau von Rechenzentren, der Energieversorgung oder der Verkehrsinfrastruktur, aber:

Expertenmeinung: In der Spitze lag das Kurs-/Gewinn-Verhältnis der Aktie zuletzt bei 23. Das ist für eine Aktie, deren KGV Ende 2024 um 13 und Ende 2023 um 14 lag, einfach zu hoch. Auch Ende 2021 hatte die Hochtief-Aktie schon einmal ein vergleichbar hohes KGV von 24. Doch das bekam ihr nicht gut. 2022 gab der Kurs um die 35 Prozent nach. Zwar könnte man argumentieren, dass dieses aktuell hohe Wachstumspotenzial eine entsprechend hohe Bewertung rechtfertigen würde. Aber läge man damit richtig?

Hochtief Aktie: Chart vom 27.08.2025, Kurs 213,80 Euro, Kürzel: HOT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Hochtief Aktie: Chart vom 27.08.2025, Kurs 213,80 Euro, Kürzel: HOT | Quelle: TWS

Dass der Konzern seine vorbestehende Gesamtjahresprognose trotz der guten Halbjahresergebnisse nicht anhob, sollte genauso vorsichtig stimmen wie der Umstand, dass das durchschnittliche Analysten-Kursziel derzeit bei 175 Euro liegt und damit erheblich unter dem jetzt bereits ein Stück konsolidierten Kurs. Und nur einer der acht die Aktie zuletzt bewertenden Analysten sieht Hochtief als kaufenswert an, der Rest wertet mit „Halten“, einer sogar mit „Verkaufen“. Und man darf unterstellen, dass diese Analysten diese Sache mit dem Infrastrukturprogramm des Bundes mitbekommen haben.

Die Bäume wachsen nicht so schnell in den Himmel, wie das diejenigen, die auch nach den Halbjahreszahlen kräftig weiter gekauft hatten, unterstellen. Mit diesem jüngsten Rekordhoch von 228,60 Euro war man schlicht zu weit gegangen. Jetzt wäre ein „Rückbau“ dieses Hausse-Impulses nicht überraschend. Angesichts der Wachstumsperspektive und des Umstands, dass der Kurs im Bereich 180/185 Euro charttechnisch solide unterstützt ist, wäre das zwar keine Aktie, die zu Short-Trades einlädt. Aber auch keine, bei der man die bislang kleine Konsolidierung bereits als grandiose Einstiegschance ansehen könnte. Um 180/185 Euro wäre das schon eher zu überlegen, sofern sich da dann Hinweise darauf zeigen, dass Hochtief in diesem Unterstützungsbereich auch wirklich drehen könnte.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Die am Mittwoch vom Baukonzern Hochtief vorgelegten Halbjahresergebnisse waren überzeugend. Die Anleger reagierten erfreut, am Morgen wurde ein Rekordhoch erreicht. Doch dann kamen Gewinnmitnahmen – am Ende schloss die Aktie knapp im Minus. Kein Wunder?

Das erste Halbjahr lief stark, keine Frage. Der Umsatz stieg gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres um 25 Prozent. Der operative Gewinn legte um 18 Prozent zu und lag damit am oberen Ende der von Hochtief ausgegebenen Guidance. Der Auftragseingang lag um 26 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, der Auftragsbestand 15 Prozent über dem Vergleichszeitraum. Das ist ein dynamisches Wachstum … und Hochtief sieht sich für weiteres Wachstum gut positioniert. Immerhin agiert man in Bereichen, in denen noch viel zu erwarten ist, z.B. beim Bau von Rechenzentren, der Energieversorgung oder der Verkehrsinfrastruktur.

Aber trotzdem behielt der Konzern die bisherige Gesamtjahresprognose „nur“ bei, die einen operativen Gewinn zwischen 680 und 730 Millionen Euro vorsieht. Der höhere Wert würde dabei einem Gewinnanstieg um 17 Prozent gegenüber 2024 entsprechen. Das ist zwar in Zeiten, in denen nicht gerade wenige Unternehmen ihre Gewinnprognosen scheibchenweise senken müssen, eine erfreuliche Perspektive. Aber wenn man sich den Chart ansieht, erkennt man gleich, wo der Haken ist:

Hochtief Aktie: Chart vom 23.07.2025, Kurs 185,70 Euro, Kürzel: HOT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Hochtief Aktie: Chart vom 23.07.2025, Kurs 185,70 Euro, Kürzel: HOT | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Die Aktie ist seit den Halbjahreszahlen des Jahres 2024 in der Spitze um fast 80 Prozent gestiegen, der operative Gewinn aber, wie berichtet, „nur“ um 18 Prozent. Netto, gerechnet als nominaler Gewinn, lag das Plus sogar nur bei zehn Prozent. Damit ist die Aktie also ziemlich teuer geworden. Und sie wurde zudem teurer, als das die Analysten als gerechtfertigt ansehen.

Das durchschnittliche Kursziel für die Hochtief-Aktie liegt derzeit gerade einmal bei 162 Euro. Und von allen Analysten, die hier ihr Votum abgegeben haben, sieht nur die LBBW die Aktie als Kauf an und vergab dazu ein Kursziel von 181 Euro. Das war Mitte Juni, da notierte die Aktie noch um 155 Euro. Gestern aber lag sie deutlich darüber. Der Rest wertet die Aktie des Baukonzerns mit „Halten“ … und da kann es nicht unbedingt wundern, wenn erste Anleger nach dem gestrigen Verlaufsrekord, der bei 191,60 Euro lag, entschieden, hier auch mal Kasse zu machen.  

Noch ist das kein Fehlausbruch, der in Stein gemeißelt wäre. Der Kurs konnte zum Handelsende ja die zunächst überbotene Zone der aus dem März stammenden Hochs bei 184,70 bzw. 186,00 Euro verteidigen. Da die Aktie aber auch noch markttechnisch überkauft und so deutlich jenseits des durchschnittlichen Analysten-Ziels liegt, wäre hier allemal Vorsicht angebracht. Das kann leicht der Beginn einer Korrektur sein. Die würde zwar erst dann zu einem mittelfristigen Problem führen, wenn Hochtief unter 165 Euro und damit unterhalb der April-Aufwärtstrendlinie schließt. Aber zumindest der Test dieser Linie ist ein hinreichend realistisches Szenario, um jetzt lieber nicht zu früh bei diesem „selling on good news“ die Hand aufzuhalten.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.