Flutter Entertainment Aktie Prognose Flutter: Geht der Gewinn jetzt komplett durch die Decke?

News: Aktuelle Analyse der Flutter Entertainment Aktie

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der Flutter Entertainment Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Flutter überrascht mit einer enormen Gewinnsteigerung und stellt schon den nächsten Gewinnsprung in Aussicht. Kursziel Allzeithoch?

Ein gigantisches Netzwerk

Flutter Entertainment gehört zu den weltweit führenden Unternehmen in der Glücksspiel- und Unterhaltungsbranche und ist in seiner heutigen Form durch die Fusion von Paddy Power und Betfair im Jahr 2016 entstanden.

Neben den namensgebenden Portalen gehören auch noch etliche andere Wettanbieter zum Konzern, darunter FanDuel, Sky Betting and Gaming, Sportsbet, PokerStars, Sisal, tombola, Junglee Games, Adjarabet und MaxBet.

Die Fusion hat den Grundstein für eine starke Präsenz in Europa gelegt und bot eine solide Plattform, um weitere Märkte zu erschließen. Später erfolgte die Übernahme von FanDuel, einem der führenden Anbieter für Daily Fantasy Sports in den USA, was den Einstieg in den aufstrebenden US-amerikanischen Glücksspielmarkt erleichtert hat.

Anschließend erfolgte eine weitere Fusion, dieses Mal mit The Stars Group, wodurch man zu einem der größten Glücksspielanbieter weltweit wurde.

Heute ist man in mehr als 100 Ländern aktiv und bietet eine breite Palette von Glücksspielangeboten, darunter Sportwetten, Online-Casinos, Poker und Daily Fantasy Sports.
Durch diese Diversifikation ist Flutter Entertainment weniger anfällig für regulatorische Eingriffe sowie Schwankungen in einzelnen Märkten oder Segmenten.

Deregulierung, Übernahmen, neue Strategie

Privat beschäftige ich mich nicht mit Glücksspiel und daher ist die Aktie erst auf meinem Radar aufgetaucht, als eine ganze Reihe von Großinvestoren eingestiegen ist.
Im Fall von Flutter war die Erklärung für die Investments sehr schnell gefunden. Die Sache war mehr als offensichtlich.

Es gibt gleich mehrere Faktoren, die zu den enormen Gewinnsteigerungen von Flutter beigetragen haben. Darunter die Deregulierung des US-Glücksspielmarktes, die erfolgreiche Übernahme und Integration von Sisal und eine strategische Neuausrichtung.

Seitdem man die „Local-Hero“-Strategie verfolgt, läuft das Geschäft ungleich besser. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl an Maßnahmen, um als lokale Marke aufzutreten.

In Summe hat das dazu geführt, dass der Gewinn im Geschäftsjahr 2023 um 55 % gestiegen ist.
In der letzten Analyse hatte ich bereits aufgezeigt, dass sich der positive Trend in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2024 konsequent fortgesetzt hat. Seit gestern wissen wir, dass das auch im Schlussquartal der Fall war.

Flutter überrascht mit massivem Gewinnsprung

Der Gewinn lag mit 2,94 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,98 USD. Mit einem Umsatz von 3,79 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 3,75 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 14 % und einem Gewinnsprung um 67 %.

Im ersten Moment lag die Vermutung nahe, dass bei den Gewinnerwartungen ein Fehler vorliegt, aber alle Quellen liefern ähnliche Konsensschätzungen. Der Gewinn von Flutter lag schlichtweg meilenweit über den Erwartungen. Warum die Schätzungen so niedrig waren, erschließt sich nicht wirklich, denn die Entwicklung im vierten Quartal entspricht, abgesehen vom Cashflow, in etwa den vorherigen Quartalen.

Der Jahresumsatz konnte um 19 % auf 14,05 Mrd. USD und das Ergebnis um 64 % auf 7,27 USD je Aktie gesteigert werden.
Die Zahl der monatlich aktiven Spieler kletterte um 13 % auf 13,90 Millionen.

Der freie Cashflow konnte von 335 auf 941 Mio. USD massiv gesteigert werden. Etwa die Hälfte davon, 473 Mio. USD, wurde im Schlussquartal erzielt.

Ausblick und Bewertung

Dem Geschäftsbericht zufolge ist man gut in das Jahr 2025 gestartet und stellt einen Anstieg des Umsatzes von 14,05 auf 15,48 – 16,38 Mrd. USD in Aussicht.
Das EBITDA soll von 2,36 auf 2,94 – 3,38 Mrd. USD erheblich steigen.
Das P/EBITDA würde dadurch im Mittel auf 14,9 sinken. In den letzten fünf Jahren lag das P/EBITDA durchschnittlich bei 20,1.

Einen Ausblick für das Ergebnis je Aktie hat Flutter nicht vorgelegt. Da das EBITDA im Mittel um 34 % steigen soll, sind die derzeitigen Konsensschätzungen für das Ergebnis eher zu niedrig, denn sie sehen „nur“ einen Anstieg um 25 % auf 9,08 USD je Aktie vor.

Flutter käme demnach auf eine forward P/E von 29,3. Sollte das Ergebnis jedoch um 30 % oder 35 % steigen, würde die forward P/E auf 28,2 oder 27,1 sinken.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 40.

Im letzten Quartal hat man mit Aktienrückkäufen begonnen und bereits für 121 Mio. USD eigene Aktien eingezogen. Im laufenden Geschäftsjahr sind Buybacks mit einem Volumen von 1,0 Mrd. USD.
Aktuell entspricht das etwas mehr als 2 % des Börsenwerts.

Flutter Entertainment Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs: 266,15 USD - Kürzel: FLTR | Online Broker LYNX
Flutter Entertainment Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs: 266,15 USD – Kürzel: FLTR | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Anstieg über 274 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 280 – 283 und 299 USD.

Fällt die Aktie hingegen unter den Aufwärtstrend nahe 259 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 248 – 252 USD gerechnet werden. Darunter würde sich das Chartbild nachhaltig eintrüben.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.