Als die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile US vor zweieinhalb Wochen tadellose Zahlen zum 2. Quartal vorlegte, griff man bei der „Mutter“ beherzt zu und verteidigte dadurch wichtige charttechnische Unterstützungen. Jetzt, nach den eigenen Zahlen, sind sie gebrochen.
So, wie die US-Tochter wächst, wächst die Mutter nicht, das unterstrichen die vorgelegten Zahlen zum 2. Quartal deutlich. Die Deutsche Telekom erreichte im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Umsatzplus von 1,0 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 0,9 Prozent zu, das bereinigte Ergebnis pro Aktie stieg von 0,50 Euro im Vorjahreszeitraum auf 0,51 Euro. Da kommt einem das Wort „Wassertreten“ in den Sinn. Zumal die Telekom zwar die 2025er-Gesamtjahresprognose für das bereinigte EBITDA anhob. Aber nach „rund 45 Milliarden“ heißt es jetzt nur „mehr als 45 Milliarden“. Und der Gewinn pro Aktie wird unverändert bei 2,00 Euro gesehen.
Das war keine unmittelbare Motivation, bei der Aktie zuzugreifen, keine Frage. Aber waren diese Ergebnisse auch mager genug, um auszusteigen und das sogar jetzt noch zu erwägen?
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Expertenmeinung: Die Analysten hatten im Schnitt mit diesen Ergebnissen gerechnet. Wenn, dann hatten einige Marktteilnehmer insgeheim höhere Erwartungen, aber eine gerissene Prognose war das nicht. Und es ist interessant, was auf die Ergebnisse hin von Analysten an neuen Kurszielen vergeben wurde. Denn die lagen zwischen 35,40 und 43,50 Euro und damit durchweg klar über dem Kurs … auch über dem, den die Aktie am Tag vor der Vorlage der Zahlen sah.
Ein bisschen ambitioniert wirken die höheren dieser Kursziele schon, wenn man sich die Bewertung ansieht, denn auf Basis dieser Gewinnprognose von 2,00 Euro pro Aktie hätten wir hier jetzt ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 15. Das ist nicht teuer, aber auch nicht billig genug, um für die Aktie, zumindest in den nächsten Monaten, Kurse über 40 Euro zu sehen. Aber wenn die Experten einigermaßen richtig liegen mit ihrer Vermutung, dass der Gewinn pro Aktie in den kommenden zwei Jahren jeweils um die zehn Prozent zulegt, ist ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 15 noch keineswegs so hoch, dass für den Kurs nicht Luft nach oben wäre.
Dies in Kombination mit dem Umstand, dass die Zahlen zwar mager, aber eigentlich so erwartet waren, ist zwar kein Grund, um hier umgehend zuzugreifen, bevor die Aktie nicht sehr klar aus der charttechnischen Gefahrenzone heraus wäre. Wozu sie idealerweise über die März-Abwärtstrendlinie bei 33,30 Euro laufen müsste.

Aber es ist eben auch keine Gemengelage, in der man jetzt noch aussteigen müsste … zumindest nicht, solange die nächstliegende und markante, durch das April-Crash-Tief definierte Unterstützung bei 28,45 Euro einigermaßen hält. Darunter müsste man sich sicherheitshalber einen zeitweiligen Verkauf überlegen, weil dann bärische Trader kurzfristig mehr Druck machen könnten. Aber vor allem boten diese Ergebnisse keine Basis, um bei der T-Aktie jetzt noch neu auf Baisse zu setzen.
Quellen:
Ergebnis des 2. Quartals 2025, 07.08.2025: https://www.telekom.com/de/medien/medieninformationen/detail/bericht-zum-zweiten-quartal-2025-1094874
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