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Die Analysten sind bullisch, aber die Anleger bleiben weg: Solche Aktien finden sich auch in Blue Chip-Indizes wie dem DAX. Lange Zeit hatte RWE diese Rolle des Aschenputtels. Die ist jetzt stark unterwegs, dafür hat jetzt die Deutsche Telekom die Rolle geerbt. Zumindest noch.
Wer hätte das gedacht: Die T-Aktie gehört kurz vor der 2025er-Ziellinie zu den schwächsten im DAX und liegt gegenüber dem letzten Kurs 2024 im Minus. Und das, obwohl es so grandios losging. Am 3. März hatte die Aktie am Jahreshoch (36,91 Euro) bereits einen 2025er-Gewinn von 27,78 Prozent erzielt. Und jetzt ist alles dahin.
Gäbe es dafür handfeste Gründe, müsste man sich über die Long-Seite vorerst keine Gedanken machen. Schließlich läuft der Kurs seit März in einem Abwärtstrend. Und ob der aktuell erkennbare Ansatz eines Doppeltiefs etwas wird, ist ja noch völlig offen. Aber wirklich gut sind die Argumente derer, die hier nicht nur wegbleiben, sondern auch gezielt auf die Aktie drücken, nicht.
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Expertenmeinung: Richtig ist zwar, dass es in diesem Jahr nicht so rund läuft. Und dass die „Cash Cow“ T-Online US, die wichtige Tochter in den USA, ebenfalls nicht so dynamisch wächst, wie man das Anfang des Jahres noch unterstellt hatte. Aber wirklich schlecht dürfte 2025 nun nicht gerade werden. Im Schnitt liegt die Erwartung für den Gewinn pro Aktie für das jetzt endende Jahr seitens der Analysten im Bereich um 1,95 Euro, das wären ca. 15 Prozent weniger als 2024, bei leicht höherem Umsatz. Nicht schön, natürlich. Aber die Aktie hat das ja bereits eingepreist, mit einem Abschlag von 26 Prozent vom Jahreshoch und von gut fünf Prozent gegenüber dem Schlusskurs 2024.
Wir haben also eine Gewinnperspektive, die längstens bekannt ist und einen Kurs, der das seit Monaten abbildet. Argumente, um weiteren Druck nach unten zu sehen, wären überraschend gesenkte Prognosen für das laufende Quartal oder für 2026. Was aber, vermutlich, erst einmal nicht ansteht. Mit dem jetzigen Stand der Dinge wäre die Aktie daher eher günstig bewertet, ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von etwa 14 für den 2025er-Gewinn ist im Vergleich zum Schnitt der letzten zehn Jahre niedrig. Und das sehen auch die Experten so:
Dort heben alle 18 die Aktie regelmäßig überwachende Analysten den Daumen. Kein „Halten“, schon gar kein „Verkaufen“, alle sehen die T-Aktie als kaufenswert an. Dass das durchschnittliche Kursziel mit einem derart einhelligen Votum nicht nur ein wenig, sondern erheblich über dem aktuellen Kurs liegt, kann daher nicht überraschen: Im Schnitt sehen die Analysten die Telekom-Aktie bei ca. 37,50 Euro. Die Anleger nicht, wie man sieht. Zumindest noch nicht.

Wenn eine Aktie erst einmal zum Underperformer in einem Index wird, steckt sie nicht selten monatelang in dieser Rolle fest. Daher sollte man nicht auf eine niedrige Bewertung und bullische Analysten vertrauen und unmittelbar einsteigen: Das geht schließlich seit Monaten so, trotzdem hat die Aktie keine Aufwärtswende geschafft. Aber diese Aspekte verfrachten sie auf jeden Fall auf die Beobachtungsliste. Die sie in Richtung Depot verlassen könnte, wenn drei Schritte gelingen:
Die klare Vollendung des aktuell entstehenden Doppeltiefs durch Schlusskurse über 28,50 Euro. Der Ausbruch über den Kreuzwiderstand aus Abwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie, was momentan mit 30,80 Euro gelungen wäre. Und der Anstieg über den massiven Widerstandsbereich in Form der Zwischenhochs der Monate Juni bis September im Bereich 31,83/32,07 Euro. All das kann gelingen, aber es muss nicht, daher: Diese Aktie ist es wert, beobachtet zu werden, aber vor dem Einstieg sollten aus charttechnischer Sicht die Kartoffeln aus dem Feuer geholt worden sein.
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