Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Es kommt nicht oft vor, dass das deutsche Gesundheitsunternehmen an der Börse für positive Entwicklungen sorgt. Doch seit April schien sich das Blatt zu wenden. Die Bayer-Aktie zeigte sich überraschend stabil und etablierte eine bullische Trendphase – geprägt durch eine klare Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs.
Im gestrigen Handel folgte jedoch ein deutlicher Rückschlag: Mit einem Minus von fast 10 % rutschte das Papier kräftig ab. Gleichzeitig stieg das Handelsvolumen spürbar – ein Hinweis darauf, dass viele Anleger ihre Positionen auflösten. Aus technischer Sicht ist der Aufwärtstrend damit vorerst beendet.
Expertenmeinung: Jetzt gilt es, den Bruch genau zu beobachten. Sollte die Aktie keinen schnellen Rebound schaffen, droht eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung. Anleger sollten das Papier vorerst eher kritisch beobachten – zumindest bis sich eine neue tragfähige Unterstützung etabliert.
Die Bären haben aktuell die Oberhand. Ein Test der 200-Tage-Linie, welche sich knapp oberhalb der Marke von 23 EUR befindet, scheint nun als nächstes mögliches Kursziel.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Bayer Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Mitte Mai vorgelegten Quartalszahlen des Bayer-Konzerns waren zwar nicht gut, aber sie fielen besser aus als von den Analysten erwartet. Doch die zunächst positive Reaktion traf auf Verkäufe, am Folgetag ging es weiter. Aber der Chart zeigt: Die Bullen geben nicht auf!
Der Umsatz wurde in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in etwa gehalten, der Gewinn fiel aber weiter. Dabei ist es der Bereich „Crop Science“, die Agrarchemie … großenteils das ungute Erbe der Übernahme des US-Konzerns Monsanto … der die Probleme macht und wie ein Klotz am Bein wirkt. Und natürlich hängt das ewige Damoklesschwert weiter über der Aktie:
Die zahllosen Schadenersatzklagen wegen der Monsanto-Produkte, in denen PCB oder Glyphosat eingesetzt wurden bzw. werden und die aus Sicht der Kläger für ihre Krebserkrankungen verantwortlich sind. Zu behaupten, dass die Gesamtsituation für Bayer bullisch wäre, wäre damit abwegig, aber:
Das alles ist ja nichts Neues. Deswegen hat die Bayer-Aktie ja ihren immensen und langanhaltenden Abstieg absolviert, diese Aktie, die von gut 65 Euro Anfang 2023 zuletzt mehrfach unter 20 Euro abrutschte. Man könnte zwar einwenden, dass ein „besser als befürchtet“ zu wenig wäre, um einen kleinen Befreiungsschlag, wie ihn die Aktie nach den am 13. Mai vorgelegten Ergebnissen versuchte, zu rechtfertigen. Aber die Entwicklung der vergangenen gut zwei Wochen macht deutlich, dass das nicht alle so negativ sehen.
Expertenmeinung: Gerechnet vom Tageshoch der Aktie am Tag der Quartalsbilanz bis zum Tief des Folgetages sackte die Bayer-Aktie drastische 18 Prozent durch und landete damit weit unter dem Schlusskurs, der am Tag vor den Zahlen erreicht wurde. Das war den ersten Tradern dann doch zu viel. Man begann, die Aktie auf diesem Level um 22 Euro wieder einzusammeln. Und es fällt auf, dass dieses Einsammeln bis zuletzt weiterging.
Der Bayer-Kurs schaffte es relativ zügig, wieder an die Widerstandszone 24,96 zu 25,61 Euro heranzulaufen, um die es bei dem abverkauften Ausbruchsversuch vom 13. Mai gegangen war. Zwar tritt der Kurs seit mehreren Tagen am unteren Ende dieser Zone auf der Stelle. Aber dass das bärische Lager nicht sofort beim erneuten Kontakt mit dieser Zone aktiv wurde, ist es wert, die Sache im Auge zu behalten … immerhin hat sich die Lage bei Bayer stabilisiert. Und wenn es um das Prinzip Hoffnung geht, sind sich die Bullen bei anderen Aktien auch keinem Wagnis zu schade.
Was es jetzt braucht, ist ein Schlusskurs über diesem umkämpften Sektor 24,96/25,61 Euro. Gelingt das, wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht in die Region 29,28/31,03 Euro frei. Diese Chance wäre zwar erst einmal vom Tisch, wenn Bayer die Kreuzunterstützung aus April-Aufwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie um 23,40 Euro brechen sollte. Aber momentan wirkt es, als hätten die Bullen nicht vor, die Sache aufzugeben.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Umwerfend war es nicht, was Bayer am Dienstag zum ersten Quartal zu vermelden hatte, der Gewinn pro Aktie fiel immerhin um 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aber es war besser als im Vorfeld erwartet – das bot den Bullen eine Chance … die sie vergaben.
Man ahnte es und es kam so: Der Agrarbereich hängt weiter in den Seilen und verhagelte Bayer, mal wieder, die Bilanz. Diese Sparte, „Crop Science“ genannt, verzeichnete ein Umsatzminus von 4,1 Prozent. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kam gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 10,2 Prozent zurück. Bayer wird dieses unerfreuliche Erbe der Monsanto-Übernahme einfach nicht los. Vom Nonstop-Damoklesschwert drohender weiterer Schadenersatzzahlungen durch Gerichtsverfahren in den USA wegen PCB und Glyphosat ganz abgesehen. Aber immerhin, es gab auch Positives zu melden:
So ging es beim Umsatz im Bereich Pharmaceuticals um 4,4 Prozent aufwärts. Dort stieg das EBITDA um 12,4 Prozent. Und die Sektion Consumer Health sah ein Umsatzplus von 4,7 Prozent und ein Plus des EBITDA um 3,3 Prozent. Doch dass zwei der drei Geschäftsfelder zulegten und nur eines zurückkam, ist in diesem Fall nur bedingt erfreulich, denn:
Der Bereich „Crop Science“ ist eben der größte und macht gut die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Daher ging der Umsatz im Gesamtunternehmen im ersten Quartal trotzdem leicht um 0,2 Prozent zurück, das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA sank insgesamt um 7,4 Prozent. Aber die Aktie reagierte trotzdem zunächst sehr positiv, vor allem wohl aus zwei Gründen:
Expertenmeinung: Zum einen sehen die Akteure, dass sich der konsequente Restrukturierungskurs des Bayer-Konzerns sukzessiv auswirkt. Dass die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,4 Prozent abnahm und das Minus im Free Cash Flow von -2,6 auf jetzt -1,5 Milliarden Euro eingegrenzt wurde, unterstreicht das. Man ist auf gutem Weg. Und sollte sich das Umfeld insbesondere in Bezug auf den wichtigen Markt China aufhellen und die Handelsbeziehungen mit den USA normalisieren, könnte ein jetzt schlanker und schlagkräftig daherkommender Bayer-Konzern einiges erreichen.
Zum anderen lagen diese Ergebnisse über der durchschnittlichen Analystenprognose, zugleich hat Bayer die vorbestehende 2025er-Prognose zwar „nur“ bestätigt, rechnet jetzt aber damit, zumindest im Pharma-Bereich das obere Ende der angepeilten Gewinnmarge zu erreichen. In Bezug auf die Zoll-Problematik hieß es, man prüfe durchgehend deren mögliche Einflüsse auf das Geschäft, es gebe aber bislang keine Notwendigkeit, deswegen den Ausblick anzupassen.
Die initiale Reaktion war daher aufgrund dieses „besser als gedacht“ positiv, die Aktie stieg bis zu 7,8 Prozent. Doch Sie sehen im Chart, dass es nicht dabei blieb. Am Ende waren es nur noch +2,8 Prozent, mit denen die Aktie in den Feierabend ging. Und das war, aus charttechnischer Sicht, zu wenig. Denn dadurch wurde die wichtige Widerstandszone 24,96/25,61 Euro, die seit November als „Deckel“ für die Handelsspanne der Aktie fungiert und die am Tageshoch bereits souverän überwunden zu sein schien, eben doch nicht bezwungen.
Und dass im Saldo zum Vortag dennoch ein Plus stand, relativiert sich als positiver Faktor dadurch, dass die Aktie unter ihrem Eröffnungskurs und knapp unterhalb der entscheidenden Widerstandszone schloss. Damit wurde der „Elfmeter“, den die Bullen auf dem Fuß hatten, vergeben und dieser Widerstandsbereich noch stärker zementiert. Jetzt müsste Bayer schon über dem gestrigen Tages-Verlaufshoch (26,94 Euro) schließen, um diese Scharte auszuwetzen. Bevor das nicht gelungen wäre, sollte man sich den unmittelbaren Einstieg lieber zweimal überlegen.
Quellen: Ergebnis des 1. Quartals 2025, 13.05.2025: https://www.bayer.com/media/bayer-bestaetigt-ziele-fuer-2025-nach-solidem-start-ins-jahr/
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Noch vor zwei Wochen präsentierte sich das deutsche Gesundheitsunternehmen an der Börse durchaus positiv. Dann jedoch trat das ein, was aus Sicht vieler Anleger nicht hätte passieren sollen: Der Boden bei rund 22 EUR wurde unterschritten, und die Bullen gaben damit nicht nur das Zepter, sondern auch den bislang intakten Aufwärtstrend aus der Hand.
In meiner letzten Analyse hatte ich auf die Bedeutung dieser Marke hingewiesen. Unmittelbar danach übernahmen die Bären das Ruder und drückten die Bayer-Aktie in Richtung der Tiefs von Dezember und Januar. Erst auf diesem Kursniveau zeigten sich einige mutige Anleger, die die Rücksetzer für Einstiege nutzten. Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Verkaufsphase.
Expertenmeinung: Die Aktie dürfte heute einen deutlichen Kurssprung nach oben machen und sich der positiven Entwicklung an der Wall Street anschließen. Klar ist, dass die Zone bei 22 EUR nun als markanter Widerstand gilt. Es dürfte für die Bullen schwierig werden, diesen zu überwinden.
Spätestens auf diesem Niveau ist damit zu rechnen, dass kurzfristig orientierte Anleger ihre Gewinne realisieren. Im übergeordneten Bild erscheint es entscheidend, dass die Unterstützungszone zwischen 18.22 und 18.37 EUR nicht mehr unterschritten wird. Andernfalls könnte der Aktie ein weiterer deutlicher Kursrückgang drohen.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Agrachemie- und Pharmakonzern konnte nach einer langen Talfahrt mit Jahresbeginn endlich die Bären abschütteln. Nachdem die Bayer-Aktie ein höheres Tief sowie ein höheres Hoch ausgebildet hatte, übernahmen die Bullen das Zepter. Die Kurse näherten sich der 200-Tage-Linie, wo die Aufwärtsbewegung im März ins Stocken geriet. Nun müssen sich die Bullen erneut beweisen, um den positiven Trend beizubehalten. In der vergangenen Woche wurde bereits die 50-Tage-Linie nach unten getestet. Der Trend bleibt vorerst bullisch.
Expertenmeinung: Meine Einschätzung hatte ich im Januar zum richtigen Zeitpunkt nach oben angepasst. Vorerst gibt es noch keinen Grund zur Sorge. Dennoch sollten Anleger aufmerksam bleiben, denn die Zone um 22 EUR sollte möglichst nachhaltig verteidigt werden. Kurse darunter könnten die Aufwärtsbewegung gefährden und den Bären wieder Auftrieb verleihen. Die Marke von 25 EUR war bereits im Jahr 2024 stark umkämpft. Sie diente lange als bedeutende Unterstützung, bevor sie Ende des vergangenen Jahres gebrochen wurde. Um einen langfristigen Trendwechsel zu erreichen, müssten die Bullen dieses Niveau nachhaltig überwinden. Diese Woche dürfte besonders spannend werden.
Aussicht: BULLISCH
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Es war eine solide Erholung, die Bayer seit Januar zeigte. Zuletzt rang die Aktie sogar mit der 200-Tage-Linie und hätte Chancen gehabt, sie klar zu überwinden. Dann kam, wieder mal, ein Milliarden-Schadenersatzurteil aus den USA. Doch noch haben die Bullen nicht verloren.
Das Problem ist altbekannt: Bayer hat sich mit dem US-Unternehmen Monsanto nicht nur eine zu teure Übernahme geleistet, sondern auch noch dessen „Altlasten“ geerbt: Die Stoffe Glyphosat und PCB, die Monsanto lange Zeit in Produkten wie Unkrautvernichtern einsetzte, bergen Gesundheitsrisiken. Tausende Klagen auf Schadenersatz, bei denen die Kläger diese Stoffe und damit die Monsanto-Produkte für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen, sind in den USA bereits gelaufen, 63.000 sind laut Bayer derzeit noch anhängig.
Bisweilen waren Urteile in Berufungen nicht zu halten, oft wurde die Schadenersatzsumme am Ende deutlich reduziert. Aber es geht, wie üblich bei solchen Klagen in den USA, immer um hohe Summen. Jetzt hat ein Gericht in Georgia Bayer zu der immensen Schadenersatzsumme von 2,1 Milliarden Euro verurteilt. Dass die Aktie darauf negativ reagierte, war kein Wunder. Die Frage ist, ob das die Chance auf eine Aufwärtswende wirklich beenden muss.
Bayer hält derzeit für diese Problematik Rückstellungen von knapp sechs Milliarden US-Dollar bereit. Die laufen damit außerhalb der Gewinnermittlung. Und die ist es, auf die die Anleger seit der Jahreswende hoffen: dass sich die Nachfrage wieder deutlicher und nachhaltig belebt, dass die Margen wieder steigen und der Konzern dadurch ebenso wie durch die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen profitabler wird.
Für 2025 hofft man bereits wieder auf steigende Gewinne. Zugleich hat der jahrelange Abstieg des Aktienkurses zu einer für Bayer untypisch niedrigen Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis geführt, das je nach Prognose und Rechenweise zwischen sechs und neun liegt. Und die Analysten? Die sind zwar mehrheitlich vorsichtig, der größte Teil sieht Bayer nur als Halteposition. Aber es gibt keine Einstufung „Verkaufen“. Und das durchschnittliche Kursziel liegt mit aktuell 28 Euro noch ein gutes Stück über dem bisherigen Jahreshoch … über dem aktuellen Kurs sowieso. Die Frage, die die Anleger umtreibt, ist allerdings:
Expertenmeinung: Was, wenn diese derzeit knapp sechs Milliarden US-Dollar an Rückstellungen nicht reichen? Bayer erklärte zum jüngsten Urteil, dass man hoffe, das Urteil in einer Berufung aufgehoben zu sehen oder zumindest diese extreme Schadenersatzsumme substanziell reduziert zu bekommen. Nichtsdestotrotz bleibt dieses Damoklesschwert über der Aktie. Und noch ist kein Ende dieser Klagewelle abzusehen. Andererseits:
Das Damoklesschwert schwebt seit Jahren über Bayer und hat den Kurs der Aktie ja mit entscheidend gedrückt. Die Trader wurden zwar durch dieses jüngste Urteil mal wieder daran erinnert, aber neu ist an der Sache eben nichts. Denkbar wäre es daher schon, dass es gelingt, die zu Jahresanfang etablierte Aufwärtstrendlinie bei aktuell 21,90 Euro zu verteidigen.
Alleine auf diese Hoffnung hin einzusteigen, wäre zwar riskant. Aber würde die Linie halten und es im Anschluss gelingen, die 200-Tage-Linie und die zuletzt ausgebildeten Zwischenhochs zu bezwingen – was zugleich den Anstieg über die markante Widerstandszone 24,96/25,61 Euro bedeuten würde – wäre der Weg nach oben erst einmal frei. Und so weit, dass man dieses Szenario jetzt schon abhaken müsste, ist der Kurs am Montag nicht gefallen … daher könnte es lohnen, auf Bayer ein Auge zu haben.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.