Der Anstieg auf einen neuen Rekord endete als Bullenfalle, danach hielt aber eine wichtige Unterstützungszone. Doch während die Verkäufe bei der Amazon-Aktie auffallend dynamisch abliefen, sind es die Käufe der vergangenen drei Tage genauso auffallend nicht. Was ist los?
Wo bleiben die Zuversicht und die Kauflaune? Immerhin läuft gerade die „Black Week“ bei Amazon, am Freitag der – nach dem Thanksgiving-Feiertag ideal gelegene – „Black Friday“, gefolgt vom „Cyber Monday“. Das müsste dem Online-Handelsriesen doch eigentlich gewaltige Umsätze mit entsprechenden Gewinnen bescheren. Und damit geht das für den Umsatz so wichtige Weihnachtsgeschäft erst richtig los. Warum also ist die Amazon-Aktie Anfang des Monats so abgerutscht? Und warum sind die Käufer so zögerlich … ausgerechnet jetzt?
Diese Vorsicht im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts ist hier durchaus keine Seltenheit. Der Optimismus bekommt direkt vor dem Konsum-Showdown vor allem in den Jahren Risse, in denen man den Kurs zuvor stark nach oben getrieben hatte, sodass man sich dann fragt: „Haben wir es womöglich zu weit getrieben?“ Können die Gewinne dieses vierten Quartals das hohe Kursniveau rechtfertigen? Aber diesmal hat man auch guten Grund, sich dessen unsicher zu sein, denn:
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Expertenmeinung: Es stehen zwar weiterhin entscheidende Konjunkturdaten seit September aus. Aber wie es um die Gemütslage der US-Konsumenten bestellt ist, das weiß man, denn die Umfragen zum US-Verbrauchervertrauen werden von privater Seite durchgeführt und liefen daher auch im Shutdown weiter. Und diese Verbraucherstimmung ist schlecht.
Ob man sich das zweimal monatlich veröffentlichte Konsumentenvertrauen ansieht, das seitens der Universität von Michigan ermittelt wird, oder das gerade gestern vorgelegte Verbrauchervertrauen, das vom Conference Board kommt: Die Stimmung liegt am Boden, teilweise sogar unterhalb der Werte vom Herbst 2022, als die Inflation ihr Hoch erreicht hatte. Die aktuellen Conference-Board-Daten, die großenteils nach Ende des Shutdowns erhoben wurden (Abschluss der Befragung war der 18.11.), weisen bei der Beurteilung der eigenen finanziellen Lage und Perspektiven einen deutlichen Abstieg gegenüber dem Vormonat aus. Man wird unruhig und vorsichtig. Und das ist eine Gemütslage, die Amazon im Zuge seiner „Black Week“ nun wirklich nicht gebrauchen kann.
Hinzu kommt die Zollproblematik. Dass Washington mit Peking seit Monaten vor sich hin verhandelt, mag den Einfuhrzoll für chinesische Waren zwar unter das eigentliche, absurd dreistellige Level gesenkt haben, aber man bewegt sich da immer noch in einer Region um die 47 Prozent. Das sind Zölle, die Importeure, Hersteller, aber vor allem die Käufer irgendwie unter sich aufteilen und schlucken müssen. Zölle, die die Kaufbereitschaft ebenso mindern wie die Gewinnspannen. Und sehr vieles, das Amazon auf seiner Plattform anbietet, kommt eben aus China.
So gesehen ist die Skepsis der Trader nachvollziehbar und sollte lieber nicht ignoriert werden. Dass der Kurs noch oberhalb der wichtigen Unterstützungslinie bei 211 US-Dollar und genau auf Höhe der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie gedreht hat, ist zwar ein guter Ansatz.

Aber erst, wenn sich die Amazon-Aktie über die Widerstandszone 236,00/242,52 US-Dollar nach oben abgesetzt hat und das idealerweise mit ermutigenden Umsatzdaten des Online-Handels zum Black Friday und Cyber Monday einhergehen würde, wäre die Aktie wieder als bullisch einzuordnen.
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