Viel Software, Healthcare, erneuerbare Energien und Telekommunikation, wenig Halbleiter und Rüstung: Eigentlich sollte der TecDAX im Vergleich zu anderen Indizes nach unten recht solide gepolstert sein. Aber das Chartbild spricht eine andere Sprache: Ein Top rückt näher.
Salopp ausgedrückt ließe sich die Lage beim TecDAX so formulieren: Die Bullen kriegen den Ball nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Nur 15 Punkte unter dem Hoch des Jahres 2021, das bei 4.010 Punkten lag, drehte der Index im Juli ab. Und nachdem es im Juli noch zwei Versuche gab, das Ruder herumzureißen, ist seit Anfang August von Käufern nicht mehr viel zu sehen. Was besonders bemerkenswert ist, weil der „große Bruder“, der Nasdaq 100, erst Anfang letzter Woche ein neues Rekordhoch erreichen konnte.

Aber an der Nasdaq ziehen den Index auch die Mega-Caps. Die, die alle haben wollen und bei denen man unterstellt, dass ihr Wachstum endlos sein würde … und das Kurspotenzial gleich mit. Da hat der TecDAX eben kaum etwas zu bieten. SAP, ja, das war lange ein Zugpferd, aber derzeit bröckelt der Kurs des Software-Riesen vor sich hin.
Und andere Index-Schwergewichte wie die T-Aktie, Infineon oder Siemens Healthineers können dieser Tage auch nicht mit überragender und vor allem konstanter Dynamik aufwarten. Woher also soll sie kommen, die Zugkraft für einen Befreiungsschlag? Entsprechend kritisch präsentiert sich der Chart auf Tagesbasis:

Expertenmeinung: Die Nackenlinie des seit Mai in der Entstehung begriffenen Tops liegt bei 3.722 Punkten, aber man sollte diese Zone breiter fassen, indem man die Unterstützungslinie des Zwischentiefs aus dem März bei 3.676 Punkten mit einbezieht … und damit auch die zwischen diesen beiden Linien, aktuell bei 3.798 Punkten, verlaufende 200-Tage-Linie. Würde diese Zone fallen, wäre das mehrmonatige Top vollendet und der Weg, aus rein charttechnischer Sicht, bis zunächst 3.564 und danach bis 3.450/3.459 Punkte frei. Wäre der TecDAX also unter 3.676 Zählern „Bärenfutter“?
Ich für meinen Teil würde mir tendenziell andere Basiswerte für Short-Trades suchen. Denn das, was den TecDAX in den vergangenen Wochen im Vergleich zum Nasdaq 100 gebremst hat, kann ihn im Gegenzug auch stützen. Diese Aktien aus den Bereichen Telekommunikation, Healthcare und Software zeigen zwar derzeit keine große Gewinndynamik, aber gerade, weil sie im Vorfeld nicht durch die Decke gegangen sind, haben sie im Gegenzug auch nicht unbedingt drastisches Abwärtspotenzial, weil da wenig überkauft und/oder überbewertet ist.
Das hieße zwar im Umkehrschluss nicht, dass man hier in aller Gelassenheit Long-Trades aussitzen sollte, wenn dieses potenzielle Top zu einem faktischen Top wird. Aber im Fall des Bruchs der jetzt entscheidenden Supportzone Long glattzustellen und einfach die Füße stillzuhalten, um im Fall eines Rebreaks über die Zone 3.676/3.722 Punkte wieder einzusteigen, wäre aus aktueller Sicht ein gangbarer Weg.
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