Stop Limit Order
Die modifizierte Order
Eine Stop-Limit Order ist eine Anweisung, ein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen, sobald ein festgelegter Stop-Preis erreicht wird, allerdings nur zum angegebenen Limit-Preis oder besser. Dadurch erhalten Sie mehr Kontrolle über den Ausführungspreis. Allerdings besteht das Risiko, dass die Order nicht ausgeführt wird, wenn sich der Marktpreis über den Limit-Preis hinausbewegt.
Mehr Informationen zu diesem Ordertyp finden Sie nachfolgend.
Eine Stop-Limit Order ist eine bedingte Order zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, die erst aktiv wird, sobald ein zuvor festgelegter Stop-Preis erreicht oder überschritten wurde. Wird dieser Stop-Preis ausgelöst, wird die Order jedoch nicht sofort zum Marktpreis ausgeführt, sondern als Limit Order ins Orderbuch gestellt. Das bedeutet, dass die Ausführung nur zum angegebenen Limitpreis oder besser erfolgt.
Dieser Ordertyp kombiniert Eigenschaften einer Stop Order und einer Limit Order. Er wird häufig eingesetzt, wenn Anleger genaue Preisbedingungen festlegen möchten, unter denen eine Order ausgeführt werden darf, anstatt nach Auslösung zu jedem verfügbaren Preis akzeptiert zu werden. Zwar ermöglicht dies eine größere Kontrolle über den Ausführungspreis, gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass die Order nicht ausgeführt wird, wenn der Markt nach Auslösung des Stop-Preises den Limitpreis nicht mehr erreicht.
Stop-Limit-Orders können daher eine strukturierte Ausführung anhand klar definierter Kursgrenzen bieten, garantieren jedoch keine Ausführung, insbesondere nicht in sehr schnellen oder volatilen Märkten.
Disclaimer
Eine Stop-Limit Order bietet durch die Kombination aus Stop-Preis und Limitpreis eine präzisere Kontrolle über den möglichen Ausführungspreis. Dennoch garantiert dieser Ordertyp keine Ausführung. Wenn sich der Markt nach Auslösung des Stop-Preises über den Limitpreis hinweg bewegt, kann die Order unerfüllt bleiben. Dieses Risiko der Nichtausführung ist besonders relevant in volatilen oder schnell bewegenden Märkten.
Wesentliche Merkmale
Bedingte Ausführung
Eine Stop-Limit Order wird erst aktiv, wenn der Marktpreis eines Wertpapiers den festgelegten Stop-Preis erreicht oder überschreitet. Sobald diese Bedingung erfüllt ist, wird die Order jedoch nicht sofort ausgeführt. Stattdessen wird sie als Limit Order an den Markt übermittelt. Die Ausführung erfolgt nur, wenn der Marktpreis anschließend die festgelegte Limitbedingung erfüllt.
Damit unterscheidet sich die Stop-Limit Order deutlich von einer klassischen Stop Order, die nach dem Auslösen unmittelbar zu einer Market Order wird und zu jedem verfügbaren Preis ausgeführt werden kann. Eine Stop-Limit Order erfordert dagegen, dass sowohl der Stop-Preis als auch der Limitpreis erfüllt werden, bevor eine Ausführung möglich ist.
Kursabsicherung
Bei einer Stop-Limit Order geben Sie sowohl einen Stop-Preis als auch einen Limitpreis an. Dies ermöglicht eine deutlich bessere Kontrolle über den möglichen Ausführungspreis im Vergleich zu einer Stop Order.
Sobald die Order ausgelöst wurde, wird sie nur zum Limitpreis oder zu einem besseren Preis, niemals jedoch zu einem ungünstigeren Preis ausgeführt.
Dieser Mechanismus kann helfen, Unsicherheiten hinsichtlich des Ausführungspreises zu reduzieren, insbesondere unter volatilen Marktbedingungen. Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass die Order nicht ausgeführt wird, wenn sich der Marktpreis nach dem Erreichen des Stop-Niveaus über den Limitpreis hinaus bewegt, ohne dass die Limitbedingung erfüllt wird.
Wie funktioniert eine Stop-Limit-Order?
Nachdem Sie eine Stop-Limit Order platziert haben, bleibt sie inaktiv, bis der Marktpreis des Wertpapiers den festgelegten Stop-Preis erreicht. In diesem Moment wird die Order ausgelöst und als Limit Order an den Markt übermittelt.
Kauforder
Bei einer Buy Stop-Limit Order wird die Order ausgelöst, wenn der Marktpreis auf oder über den Stop-Preis steigt. Nach der Auslösung wird sie nur ausgeführt, wenn der Marktpreis gleich oder niedriger als der festgelegte Limitpreis ist.
Verkaufsorder
Bei einer Sell Stop-Limit Order wird die Order ausgelöst, wenn der Marktpreis auf oder unter den Stop-Preis fällt. Nach der Aktivierung wird sie nur ausgeführt, wenn der Marktpreis gleich oder höher als der Limitpreis ist.
Die Order wird nicht ausgeführt, wenn der Marktpreis den Limit-Kurs nicht erreicht, ohne die Order auszuführen, was eine genauere Kontrolle über den Ausführungskurs gewährleistet. Daher ist es ratsam, einen gewissen Abstand zwischen dem Stop-Kurs und dem Limit-Kurs zu lassen.Wenn sich der Marktpreis über den Limitpreis hinausbewegt, ohne die Limitbedingung zu erfüllen, bleibt die Order unausgeführt. Dies bietet zwar Kontrolle über den Ausführungspreis, erhöht jedoch das Risiko, dass die Order nicht ausgeführt wird – insbesondere in volatilen oder schnell bewegenden Märkten.
Beispiel Stop Limit Order:
Angenommen, Sie halten 300 XYZ-Aktien, die derzeit zu 20 EUR pro Stück gehandelt werden, und möchten das Risiko eines möglichen Kursrückgangs steuern.
Sie platzieren eine Sell Stop-Limit Order mit einem Stop-Preis von 18 EUR und einem Limitpreis von 17,50 EUR. Fällt der Marktpreis auf 18 EUR, wird die Stop-Bedingung ausgelöst und die Order als Limit Order aktiv. Anschließend versucht die Order, die 300 Aktien zu verkaufen, jedoch nur, wenn der Marktpreis mindestens 17,50 EUR erreicht.
Fällt der Kurs nach der Auslösung unter 17,50 EUR, ohne noch einmal den Limitpreis zu erreichen, bleibt die Order unausgeführt und wird nicht ausgeführt.
Durch die Auswahl dieses Ordertyps priorisieren Sie die Preiskontrolle gegenüber einer sofortigen Ausführung. Eine Stop-Limit Order ist geeignet, wenn Sie Verluste begrenzen oder Gewinne mit einem festgelegten Ausführungskurs absichern möchten. Allerdings besteht das Risiko, dass die Order in schnell schwankenden Märkten nicht ausgeführt wird.
Vorteile und Nachteile
Vorteile
Nachteile
- Preiskontrolle:
Mit einer Stop-Limit Order können Sie für Kauforders einen Höchstpreis und für Verkaufsorders einen Mindestpreis festlegen. Dadurch behalten Sie die Kontrolle darüber, zu welchem Preis die Order ausgeführt werden kann.
- Risiko der Nichtausführung:
Wenn sich der Marktpreis über den Limitpreis hinaus bewegt, ohne dass die Limitbedingung erfüllt wird, kann die Order unausgeführt bleiben, die Position bleibt dann weiter offen.
- Reduziertes Slippage-Risiko:
Da die Order nur zum festgelegten Limit-Preis oder besser ausgeführt wird, vermeiden Sie Ausführungen zu deutlich ungünstigeren Preisen als beabsichtigt.
- Komplexität:
Stop-Limit Orders sind komplexer als einfache Stop- oder Limit Orders und erfordern eine sorgfältige Festlegung von Stop- und Limitpreis.
- Verlustbegrenzung:
Durch die Kombination aus Stop-Preis und Limit-Preis können Sie klare Kursniveaus für das Auslösen und die Ausführung definieren. Dies kann helfen, Abwärtsrisiken zu steuern – auch wenn die Order unausgeführt bleiben kann, wenn die Preisbedingungen nicht erfüllt werden.
- Risiko Kurzfristiger Preisschwankungen:
Wie bei Stop Orders kann die Order durch kurzfristige, nicht trendbestätigende Kursbewegungen ausgelöst werden, was zu vorzeitigen Ausstiegen führen kann.
Platzieren einer Stop-Limit Order über LYNX
In LYNX+ können Sie bestimmte Wertpapiere über die Suchleiste oben rechts finden. Sie können den Produktnamen, die ISIN oder das Tickersymbol eingeben.
Nachdem Sie das Produkt ausgewählt haben, das Sie handeln möchten, gelangen Sie zur Produktübersichtsseite. Oben rechts können Sie auf Kaufen oder Verkaufen klicken, um den Ordervorgang zu starten. Geben Sie die gewünschte Stückzahl ein und wählen Sie die entsprechende Gültigkeitsdauer (Time in Force) für Ihre Order.
Wählen Sie anschließend im Dropdown-Menü Ordertyp die Option Stop Limit (STP LMT).
Sobald Sie die Order vollständig eingerichtet haben, können Sie alle Details im Bereich Zusammenfassung überprüfen.
Klicken Sie auf Übermitteln, um die Order zu senden, oder auf Abbrechen, um sie zu verwerfen.

Nach dem Einloggen in die TWS können Sie das Orderticket öffnen, indem Sie oben links auf Order klicken. Wenn bereits ein bestimmtes Wertpapier ausgewählt ist, öffnet sich das Orderticket für dieses Instrument automatisch. Sie können das zugrunde liegende Finanzinstrument ändern, indem Sie den Namen, das Tickersymbol oder die ISIN in das Feld Finanzinstrument oben im Orderticket eingeben.
Wählen Sie anschließend die gewünschte Aktion (Kauf oder Verkauf), geben Sie die Stückzahl ein, legen Sie das Routingziel fest und definieren Sie die Gültigkeitsdauer (Time in Force).
Wählen Sie im Dropdown-Menü Order Type die Option Stop Limit (STP LMT).
Unten links im Orderticket-Fenster können Sie auf Vorschau klicken, um die Details Ihrer Order zu überprüfen.
Um fortzufahren, klicken Sie auf Übermitteln, um die Order zu senden, oder auf Verwerfen, um die Vorschau zu schließen, ohne die Order aufzugeben.

Um nach einem Produkt zu suchen, tippen Sie oben rechts auf das Suchsymbol. Geben Sie den Namen, die ISIN oder das Tickersymbol des Instruments ein. Tippen Sie anschließend auf ein Suchergebnis, um die Detailseite des Produkts zu öffnen.
Um eine Order zu platzieren, tippen Sie auf Verkaufen oder Kaufen, um das Orderticket zu öffnen.
Geben Sie die gewünschte Stückzahl ein und wählen Sie unter Gültigkeitsdauer (Time in Force) die passende Option. Anschließend wählen Sie Stop Limit (STP LMT) als Ordertyp.
Bevor Sie die Order absenden, können Sie alle Parameter über das Vorschau unten rechts überprüfen.
Zum Übermitteln der Order wischen Sie nach rechts über die Schaltfläche Zum Kaufen/Verkaufen wischen.

Tipps vor dem Platzieren einer Stop-Limit-Order
Beim Platzieren einer Stop-Limit Order ist es wichtig, bestimmte Marktbedingungen zu berücksichtigen, die die Wahrscheinlichkeit und Qualität der Ausführung beeinflussen
Liquidität
Prüfen Sie vor der Orderaufgabe, ob das Finanzinstrument über ausreichende Liquidität verfügt. Höhere Liquidität geht in der Regel mit engeren Bid-Ask-Spreads einher und kann das Risiko größerer Kursbewegungen während der Ausführung verringern. Geringe Liquidität kann dagegen das Risiko erhöhen, dass die Order nur teilweise ausgeführt wird oder unausgeführt bleibt.
Timing
Stop-Limit Orders sind in der Regel effektiver, wenn sie während der regulären Handelszeiten platziert werden, da in diesem Zeitraum die Marktaktivität, und damit die Liquidität, am höchsten ist.
Bei Orders außerhalb dieser Zeiten können größere Spreads oder eine geringere Ausführungswahrscheinlichkeit auftreten.
Achten Sie außerdem auf Phasen hoher Marktvolatilität, etwa rund um wichtige Wirtschaftsankündigungen oder Unternehmensberichte. Plötzliche Kursbewegungen können dazu führen, dass zwar die Stop-Bedingung ausgelöst wird, jedoch die Limit-Bedingung nicht erfüllt wird – was eine Ausführung verhindern kann.
In liquiden Märkten können größere Orders zudem in mehreren Teilen ausgeführt werden, möglicherweise zu unterschiedlichen Preisen innerhalb der definierten Limitspanne.
Überwachung
Der Bid-Ask-Spread, also der Unterschied zwischen dem höchsten Kaufpreis und dem niedrigsten Verkaufspreis, kann die Ausführung erheblich beeinflussen. Breitere Spreads können die Gesamtkosten erhöhen oder die Wahrscheinlichkeit einer zeitnahen Ausführung verringern.
Das Beobachten des Spreads und der Markttiefe kann wertvolle Hinweise geben, bevor Sie eine Stop-Limit Order platzieren.
Häufig gestellte Fragen
Wird meine Stop-Limit Order ausgeführt, wenn der Markt geschlossen ist?
Stop-Limit Orders können außerhalb der regulären Handelszeiten aktiv bleiben, sofern der jeweilige Handelsplatz dies zulässt und die Order in der Handelsplattform entsprechend konfiguriert wurde.
Im Orderticket muss die Option, eine Ausführung außerhalb der regulären Handelszeiten zu erlauben, ausdrücklich ausgewählt werden.
Bei Aktien sind nur bestimmte Ordertypen – wie Stop Limit – während der Pre-Market- und After-Market-Session zulässig. Eine Ausführung ist jedoch nicht garantiert und hängt vollständig von den Marktbedingungen ab.
Bei Derivaten können die Verfügbarkeit und die Ausführungsregeln je nach Börse und Produkt variieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Handel außerhalb regulärer Handelszeiten.
Die Verfügbarkeit eines Ordertyps hängt stets vom Produkt, dem Handelsplatz und der Konfiguration der Order in der Handelsplattform ab.
Was ist der Unterschied zwischen einer Stop Order und einer Stop-Limit Order?
Eine Stop Order und eine Stop-Limit Order sind beide bedingte Ordertypen, die ausgelöst werden, sobald ein festgelegter Stop-Preis erreicht wird. Der entscheidende Unterschied liegt darin, wie die Order nach dem Auslösen weiterverarbeitet wird.
Wird eine Stop Order ausgelöst, verwandelt sie sich in eine Market Order. Sie wird dann zum bestverfügbaren Preis an der Börse ausgeführt. In volatilen oder illiquiden Märkten kann der tatsächliche Ausführungspreis jedoch deutlich vom Stop-Preis abweichen.
Eine Stop-Limit Order wird dagegen nach dem Erreichen des Stop-Preises zu einer Limit Order. Das bedeutet, dass die Ausführung nur zum Limitpreis oder besser erfolgt. Dies bietet eine bessere Preiskontrolle, birgt jedoch das Risiko, dass die Order überhaupt nicht ausgeführt wird, wenn der Markt den Limitpreis nicht mehr erreicht.
Keiner der beiden Ordertypen garantiert eine Ausführung zum Stop-Preis. Beide stellen unterschiedliche Abwägungen zwischen Ausführungssicherheit und Preiskontrolle dar.
Wann kann ich eine Stop-Limit Order verwenden?
Eine Stop-Limit Order ist besonders dann relevant, wenn eine Ausführung nur dann erfolgen soll, wenn sowohl der Stop-Preis als auch der Limitpreis erfüllt werden. Diese Struktur eignet sich, wenn die Kontrolle über den minimal akzeptablen Verkaufspreis bzw. den maximal akzeptablen Kaufpreis wichtiger ist als eine sofortige Ausführung.
Da eine Ausführung nicht garantiert ist, kann diese Orderart unausgeführt bleiben, wenn sich der Markt nach dem Auslösen außerhalb der definierten Preisspanne bewegt.
Was sollte ich beachten, bevor ich einen Stop-Limit Order platziere?
Beim Platzieren einer Stop-Limit Order sollten Sie die aktuellen Marktbedingungen, die erwartete Kursvolatilität sowie die Möglichkeit berücksichtigen, dass die Order nicht ausgeführt wird. Wird der Stop-Preis ausgelöst, der Markt erreicht jedoch nicht den festgelegten Limitpreis, kann die Order offen bleiben und somit unausgeführt bleiben.
Dieser Ordertyp bietet zwar Preiskontrolle, garantiert jedoch keine Ausführung, insbesondere nicht in schnell bewegenden oder illiquiden Märkten.
Kann ich eine Stop-Limit Order stornieren, nachdem diese platziert wurde?
Ja, eine Stop-Limit Order kann in der Regel jederzeit storniert werden, solange der Stop-Preis noch nicht erreicht wurde. Sobald die Stop-Bedingung ausgelöst ist, wird die Order zu einer Limit Order. Ab diesem Moment ist eine Stornierung nur noch möglich, wenn die Order noch nicht ausgeführt wurde.
Ob eine Stornierung nach der Auslösung noch möglich ist, hängt von den Marktbedingungen und der Funktionalität der Handelsplattform ab.







