Hören Sie sich die Audioversion dieses Artikels an (KI-generiert).
Er ist immens teuer bewertet und markttechnisch überkauft. Aber noch ist der Aufwärtstrend des Nasdaq 100 intakt, auf allen Zeitebenen. Dass er heiß gelaufen ist, ist ein Warnsignal: An irgendeinem Tag wird es vorbei sein mit der Hausse. Aber an allen Tagen davor eben nicht.
Das ist schon etwas, das einerseits unerfahrene Anleger freut und zugleich gierig macht, den alten Hasen aber die Haare zu Berge stehen lässt. Zeitzeugen, die 1929 schon Anleger waren, gibt es keine mehr. Aber man kann es nachlesen, wie es damals zuging, bevor der große Knall kam. Vieles davon erinnert an heute: Wieder glaubt jeder, dabei sein zu müssen, nichts wissen zu müssen und einfach ohne Arbeit und Aufwand viel Geld zu machen. Damals ging diese Milchmädchen-Hausse, wie man das nannte, dramatisch schief. Diesmal könnte es genauso enden. Doch das grundsätzlich zu wissen, ist eine Sache. Genau vorherzusagen, wann und auf welchem Kursniveau das Hoch erreicht wird und ob es dann schnell oder gemächlich abwärts geht, eine andere. Eine, die im Bereich des Unmöglichen liegt.

Bislang passt ja noch alles. Gerade aktuell sieht das Chartbild auf Tagesbasis tadellos aus. Ja, der Nasdaq 100 ist seitens des RSI überkauft. Aber das ist er öfter. Und kann lange in der Überhitzungszone bleiben, der RSI ist ein Warn-, aber kein Trading-Indikator. Außerdem drehte der Index am Mittwoch genau auf Höhe des vorherigen Hochs vom August sauber nach oben und markierte neue Hochs: Besser kann ein Chart nicht aussehen.
Sicher, dass dieser technologielastige Index sogar auf Monatsbasis überkauft ist und deutlich über die obere Begrenzung des 202er-Aufwärtstrendkanals hinausgelaufen ist, ist ein Signal dafür, dass die Sache langsam heiß läuft. Aber Gold ist ebenso aus seinem Trendkanal nach oben hinausgelaufen.

Und das sogar weiter als der Nasdaq 100. Und man darf annehmen, dass das Gros derer, die beim Nasdaq „Crashgefahr“ rufen, genau das gleiche Szenario bei Gold völlig in Ordnung finden. Es ist eben eine Frage der Perspektive. Und wenn es darum geht, wie man mit einem heiß gelaufenen Index wie diesem umgeht, reduziert sich das genau auf diesen Punkt:
Expertenmeinung: Auf die Perspektive. Aber dabei sollte man sich hüten, die eigene Sicht der Dinge als entscheidend anzusehen, denn das ist sie nicht. Vielleicht ist Ihre Meinung ja rein auf rationaler Ebene richtig, wenn Sie der Ansicht wären, dass diese Hausse des Nasdaq 100 eher über kurz als über lang schiefgehen muss und sich dann immens viel Luft nach unten auftut. Aber es ist die Mehrheit des aktiv an der Börse agierenden Kapitals, das die Richtung vorgibt. Und wer derzeit weiter kauft, teilt Ihre Sicht der Dinge offenbar nicht … und wird es auch weiterhin nicht tun. Es sei denn…
… der Trend bricht, also die Indikation, die das Gros der wenig erfahrenen Marktteilnehmer als einzigen Wegweiser nutzt. Steigen die Kurse weiter, muss alles in Ordnung sein, sonst würde es ja nicht höher gehen, so die Sicht vieler. Einfach, weil sie nicht tiefer blicken können oder wollen. Daraus folgt, dass es nie darum gehen kann, ob man eigentlich, ganz grundsätzlich, mit einem für die Zukunft gesenkten Daumen in Bezug auf den Nasdaq 100 recht hätte. Erst, wenn man auch recht bekommt, weil er wirklich nach unten abdreht, wird die Sache so relevant, dass es gälte, zu handeln.
Daher wäre es der falsche Weg, in dem Moment auf die Short-Seite zu gehen, in dem man immense Risiken erkennt, die aber viele andere nicht sehen wollen. Der Kurs gibt den Weg vor, nie ein „müsste eigentlich“. So gesehen ist der beste Weg, mit einem so deutlich steigenden Risiko für kippende Kurse umzugehen, indem man zwar weiterhin konsequent dem Trend folgt, aber zugleich etwas tut, was zu viele andere für unnötig halten: sich absichern.
In Sachen Stoppkurse heißt es jetzt, frei nach dem alten Aftershave-Werbespruch: „Man geht nicht mehr ohne“. Wo konkret man den Stopp ansiedelt, ist immer von der Größe, der eventuellen Hebelung und dem Zeithorizont der eigenen Positionierung abhängig. Und natürlich kann man nie sicher sein, dass ein Stoppkurs oder, sicherheitshalber, eine Stop-Loss-Verkaufsorder genau da liegt, wo der Punkt X erreicht wäre, unter dem eine Verkaufslawine beginnt. Aber lieber steigt man ein-, zweimal doch wieder ein, als ohne Sicherungsseil in einem derart „heißen“ Umfeld unterwegs zu sein. Dem Trend folgen und sich absichern – etwas anderes kann (und muss) man nicht tun, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein.
Informationen zum / zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier:
PRIIPs / KIDs Eurex
PRIIPs / KIDs CME Futures
Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.
Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen