Anfang August sah es äußerst kritisch aus für das bullische Lager beim Euro Stoxx 50. Aber der europäische Leitindex drehte genau da nach oben, wo er drehen musste. Und seither gelingt es, die Bären auf Distanz und die Tür zu neuen Rekorden offen zu halten. Erstaunlich?
Diese beeindruckende Robustheit mit Drang nach oben wäre dann überraschend, wenn sich der Index im Besonderen ebenso wie der Aktienmarkt im Allgemeinen sklavisch an die Fakten halten würden, die die Rahmenbedingungen bereithalten. Aber das ist ja selten der Fall. Die Marktteilnehmer handeln aus dem Bild der Zukunft heraus, das sie subjektiv zeichnen oder, noch einfacher, sie folgen einfach dem Fluss des Geldes, sprich dem Trend. Und solange der beim Euro Stoxx 50 nicht bricht, sind neue Jahres- und zugleich Rekordhochs weiter möglich.
Dass dabei eine Schere zwischen dem insgesamt mageren Wachstum nebst den über der Eurozone hängenden Problemen und Risiken und einem nach oben weisenden europäischen Leitindex existiert, wird von vielen, die sich wenig mit dem „Drumherum“ ihrer Investments befassen, womöglich nicht einmal wahrgenommen. Was hieße:
Expertenmeinung: Solange es nicht zu einem größeren Kapitalabfluss käme, der auf der Käuferseite nicht aufgefangen werden kann, wird es keine kritischen Situationen geben, in denen die Bullen wie zuletzt Anfang August und, dramatischer noch, im April zwingend entschlossen dagegenhalten müssten. Und da sich so viele alleine am Trend orientieren und somit einfach beständig zukaufen, würde eine solche Situation nur eintreten, wenn ungewöhnlich viele, aufgerüttelt durch egal welchen negativen äußeren Einfluss, zugleich aussteigen und/oder ihre Zukäufe z. B. über Sparpläne stoppen.
Das kann jederzeit passieren, aber passieren wird es eben nur einmal. Bis dahin verbleiben die besseren Chancen auf der Oberseite. Wichtig ist nur, das im Hinterkopf zu behalten und die Linien, auf die es ankäme und unter denen vor allem die großen Handelsprogramme vermutlich auf Short drehen, im Auge zu haben. In diesem Fall gab der erfolgreich aufgekaufte Rücksetzer Anfang August diese Schlüsselmarke vor, denn wenn eine wichtige Zone verteidigt wurde, ist sie Sprungbrett und Achillesferse zugleich. Hier ist das die 200-Tage-Linie in Kombination mit der im August 2024 etablierten Aufwärtstrendlinie bei momentan 5.245/5.270 Punkten. Aber:

Der Chart zeigt auch, dass der Euro Stoxx 50 zwar aktuell erneut in Richtung des am 3. März bei 5.568,19 Punkten markierten Verlaufsrekords läuft, dies aber keineswegs die erste Attacke der Bullen ist. Der Deckel, der dadurch zwischen 5.467 und 5.568 Zählern entstanden ist, wird mit jedem scheiternden Anlauf schwerer. Deswegen und mit Blick auf Risiken in den Rahmenbedingungen, die das Zeug hätten, irgendwann eben doch ein Kippen des Optimismus auszulösen, sollte man sich nicht blind darauf verlassen, dass der Index durch diese grundsätzlich auf der Oberseite offene Tür einfach so hindurchmarschieren wird.

Der Euro Stoxx 50 ist derzeit bullisch, er kann nach oben überraschen, aber „unkippbar“ ist er eben nicht, daher: Ohne Stoppkurs sollte man hier nicht agieren!
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