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Aus China kommen versöhnliche Töne, in den USA könnte der Shutdown endlich enden und das Gros der Quartalszahlen liegt auf dem Tisch. Das motivierte am Montag zu Käufen, die für den DAX charttechnisch wichtig waren. Aber für eine Entwarnung braucht es mehr.
In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Phasen, in denen der DAX andere Wege einschlug als die US-Indizes. Aber zum Start in diese Woche hieß es: „Einfach den US-Futures nach“. Und auch wenn es Richtung europäischem Handelsende an der Wall Street ein wenig wacklig wurde mit den Kursgewinnen: Am Ende lagen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 als potenzielle Vorlagengeber für den deutschen Aktienindex deutlich vorne.
Sofern es in der Nacht nicht zu unerwartet negativen Wendungen in Sachen Shutdown-Ende gekommen sein sollte (dieser Beitrag wurde zum US-Handelsende des Montags verfasst), könnte der DAX heute also an die starken +1,65 Prozent des Vortages anknüpfen.
Was er aus Sicht des bullischen Lagers aber nicht nur könnte, sondern müsste. Denn auch wenn es jetzt erst einmal gelang, eine Schlüsselzone zu verteidigen: Wo die liegt, sehen die Bullen … aber eben auch die Bären.

Expertenmeinung: Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der DAX knapp oberhalb der 200-Tage-Linie nach oben drehte, die derzeit den Supportbereich 23.053 zu 23.487 Punkte verstärkt, der aus den unteren Wendepunkten seit Mai zusammengesetzt ist. Damit ist diese Zone ein weiteres Mal als entscheidend bestätigt worden. Oder, anders ausgedrückt: Wenn sie doch noch brechen sollte, wird es ungemütlich. Denn je öfter ein solcher Auffangbereich getestet und verteidigt wird, desto umfassender werden die Stop-Loss-Absicherungen sein, die bullische Marktteilnehmer unterhalb dieser Zone anlegen.
Ideal wäre es daher, wenn es gelingen sollte, aus diesem Aufwärtsschwenk eine Art Trampolin-Sprung zu machen und in einem Zug die Widerstandszone 24.479 zu 24.771 Punkte zu durchbrechen, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Das Problem könnte sein, dass es dem bullischen Lager an Kapital und Überzeugung fehlen könnte, um sich da oben durch Gewinnmitnahmen und verteidigende Bären generierte Verkaufsorders zu kämpfen.
Denn letzten Endes wäre ein Ende des Shutdowns in den USA genauso wie wieder normalisierte Importe von wichtigen Mineralien und Halbleitern aus China nur die Rückkehr zur vorherigen Normalität. Etwas zu reparieren bedeutet nicht, dass es danach besser ist als zuvor. Mehr Wachstum würde das Beseitigen von Hindernissen, die erst kürzlich aufgestellt wurden, nicht generieren, sondern nur helfen, das Wirtschaftswachstum nicht auch noch deutlich ins Negative zu verkehren. Für einen DAX auf Rekordlevels mit so manchem Index-Titel auf brenzlig teurem Bewertungslevel ergibt die derzeitige Entwicklung also keine zwingenden Argumente für nachhaltig neue Hochs.
Und das wissen eben wiederum beide Lager. Und alle, ob Bullen oder Bären, können sich den DAX auch auf Monatsbasis ansehen und stellen fest: Wenn etwas aussieht, als hätte es sich festgefahren, dann dieser Index im Monatschart. Die Bullen müssten sich also schon selbst helfen und eine erfolgreiche und idealerweise sofort beginnende Offensive im Stil der „Flucht nach vorne“ antreten, sonst wäre in der Region um 24.500 Punkte vermutlich erneut der Deckel drauf.

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