S&P 500: Oh, oh …

von Ronald Gehrt
03.01.2025 | 08:23 Uhr

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Der marktbreite US-Index S&P 500 verteidigte am ersten Handelstag des Jahres eine immens wichtige Unterstützung. Das ist zwar im Prinzip gut. Nicht gut ist indes, dass er sie gestern überhaupt verteidigen musste, denn damit startete das Jahr gleich mal in die falsche Richtung.

Es springt einem beim Blick auf den Chart auf Tagesbasis sofort ins Auge: Der Kurssprung nach der US-Wahl hat dem S&P 500 zwar neue Rekordhochs eingebracht. Aber das, was sich seither im Chartbild entwickelt hat, ist kein dynamischer Aufwärtstrend. Es ist eine potenzielle Toppbildungsformation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter. Potenziell, weil sie noch nicht vollendet ist. Aber das könnte sich jederzeit ändern, denn gestern fehlte nicht viel dazu.

S&P 500 Index: Tageschart vom 02.01.2025, Kurs 5.868,55 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Tageschart vom 02.01.2025, Kurs 5.868,55 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Der S&P 500 startete mit einem im vorbörslichen Handel über die Futures aufgebauten Plus ins Jahr. Aber schon gut eine halbe Stunde nach Handelsbeginn kam Verkaufsdruck auf. Der Index drehte unterhalb seiner 50-Tage-Linie ab und rutschte ins Minus. Bis auf 5.829 Punkte ging es abwärts, bevor in den letzten zwei Handelsstunden eine Verringerung der Verluste gelang. Aber nimmt man die gesamte Handelsspanne des Tages mit ihrem Hoch bei 5.935 Punkten und diesem Tief bei 5.829 Zählern, liegt der Schlusskurs eben doch deutlich näher am Tagestief. Und nahe an einer Linie, die der Index besser nicht unterbieten sollte.

Den aktuellen Kurs und Chart des S&P 500 sowie Kursinformationen und alle Aktien des Index finden Sie hier.

Expertenmeinung: Der Blick auf den S&P 500 auf Monatsbasis zeigt, dass der Dezember ein negativer Monat war. Der marktbreite Index drehte nur wenig unterhalb der oberen Begrenzung des Anfang 2020 etablierten Aufwärtstrendkanals nach unten und ist auf Monatsbasis immer noch überkauft. Die untere Begrenzungslinie dieses Trendkanals wartet um 4.600 Punkte, dort verläuft auch die 1.000-Tage-Linie. Und da jedem klar ist, dass grundsätzlich beide Seiten eines Trendkanals angesteuert werden können und meist auch werden, ist das ein Chartbild, dass so manchen Bullen dazu animiert, bei seiner Kletterpartie besser nicht nach unten zu sehen.

S&P 500 Index: Monatschart vom 02.01.2025, Kurs 5.868,55 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
S&P 500 Index: Monatschart vom 02.01.2025, Kurs 5.868,55 Punkte, Kürzel: SPX | Quelle: TWS

Was aber dann leicht passieren kann, wenn man ein erstes, kleines Stück abrutscht und dadurch erkennt, dass der Untergrund offenbar weniger stabil ist, als man dachte. Und ein solches Abrutschen wäre gegeben, wenn der S&P 500 das Dezember-Verlaufstief bei 5.832 Punkten, das Tief des Abverkaufs nach der US-Notenbankentscheidung, auf Schlusskursbasis unterbietet. Was gestern um ein Haar passiert wäre.

Zwar ist es durch die Käufe Richtung Handelsende erst einmal doch nicht passiert. Aber dass überhaupt so schnell nach einer Eröffnung mit steigenden Kursen Druck aufkam und der erst an dieser Linie aufgefangen werden konnte, ist natürlich ein Signal, das für Nervosität sorgt. Zumal: Fiele diese Linie, wäre nicht nur zu erwarten, dass der S&P 500 bis 5.783 Punkte weiter abrutscht und damit das „Trump Gap“ schließt, was erheblich auf den Optimismus drücken dürfte. Damit wäre eben auch diese Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet und ein markant bärisches Signal entstanden.

Dass das bullische Lager das erkennt und um jeden Preis vermeiden will, war gestern zwar zu sehen. Aber dass es nicht für einen überzeugenden Turnaround zurück ins Plus reichte, stellt die Frage in den Raum, ob die Bullen nicht nur wollen, sondern auch können!

Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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