Momentan muss nicht einmal etwas drastisch Neues seitens der Nachrichtenlage passieren, um zu einem schwachen Tag im US-Index Nasdaq 100 zu führen. Es reicht, wenn das Bären-Lager sieht, dass den Käufern mal wieder die Luft ausgeht … wie Mitte letzter Woche.
In der Spitze hatte der Nasdaq 100 zwischen Mitte Februar und Mitte März knapp 14 Prozent korrigiert. Mehr als die zehn Prozent, die man für eine Korrektur als normal ansieht. Aber der marktbreitere S&P 500, der hatte diese zehn Prozent ziemlich genau absolviert. Also war es aus Sicht der bullischen Akteure Zeit, wieder zuzugreifen. Auch und gerade beim Nasdaq 100, der, weil er mehr nach unten gelaufen war, umso „billiger“ wirkte.
Zwar hatte der Index Anfang März ein Doppeltopp vollendet, war kurz darauf unter die 200-Tage-Linie gefallen und sah wenig später auch noch einen bärischen Crossover der 20-Tage- und die 200-Tage-Linie. Aber manche sagten sich, dass das, so selten das auch passiert, kein Grund sei, warum der Index nicht zügig wieder an und über die bisherigen Hochs laufen sollte. Schließlich glauben viele weiter ungebrochen an die Zugkraft der „Magnificent Seven“, dieser sieben am schwersten gewichteten Blue Chips im Index.
So wie sich das Chartbild jetzt aber präsentiert, könnten die Käufer sich da verhoben haben. Denn ja, der Index läuft beinahe wie aus dem Lehrbuch. Aber es wäre ein tadelloses Beispiel für einen beginnenden Abwärtstrend.
Expertenmeinung: Eine Trendwendeformation auf Höhe eines Rekordhochs? Das Paradebeispiel dafür, wie eine Hausse enden kann. Der Bruch der 200-Tage-Linie und der Crossover der 20-Tage-Linie darunter? Ein doppelter Wink mit dem Zaunpfahl, dass es jetzt die Bullen sein sollten, die wie auf Eiern gehen. Und der Verlauf der vergangenen Woche? Nichts anderes als eine Bestätigung dafür, dass es die Verkäuferseite ist, die hier momentan den Ton angibt.

Der Chart auf Monatsbasis zeigt das übergeordnete Bild: Der Index vollzog im Dezember, Januar und Februar verdächtige Monatskerzen in Form von Dojis, ausgerechnet an der oberen Begrenzung des 2020 etablierten Aufwärtstrendkanals. Dann kam der März bei dem man, da nur noch der heutige Tag bis zum Monatsultimo bleibt, nicht mehr imstande sein wird, aus Sicht er Bullen eine massive Niederlage zu verbuchen. Und dass es so kam, ist mit Blick auf den Chart auf Tagesbasis auf gezielt wirkende Aktivitäten der Verkäufer bzw. der Bären zurückzuführen.

Sie sehen, dass ein Erholungsversuch beim Nasdaq 100 noch unterhalb der Nackenlinie des Doppeltopps und genau auf Höhe der 200-Tage-Linie nach unten abgewiesen wurde. Ein Abwärtsschwenk, der derart genau an einem entscheidenden Widerstand vollzogen wird, deutet auf gezielte und zugleich auch hoch effektive Aktivitäten der Bären hin. Und angesichts der immer weiter steigenden Sorge vor den Folgen der US-Wirtschaftspolitik hätten die Bären gute Chancen, den Nasdaq 100 durch das bisherige März-Verlaufstief bei 19.152 Zählern zu drücken … nicht zuletzt angesichts der die Bullen einschüchternden Dynamik, mit der er auf diese Linie zuläuft.
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