Evonik Aktie Prognose Evonik: Trotz Gewinnwarnung ein Kauf?

News: Aktuelle Analyse der Evonik Aktie

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Evonik
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Evonik hat die Prognose zusammengestrichen, ist die Aktie trotzdem einen Trade oder gar ein Investment wert?

Aussichtsreiche Unternehmen: Anforderungen erfüllt?

Wer sich auf die Suche nach aussichtsreichen Investments macht, hat die Qual der Wahl.
Es stehen zehntausende von Unternehmen und anderen Investment-Möglichkeiten zur Auswahl und daher kann man seine Ansprüche außerordentlich hochschrauben und dennoch Aktien finden, die sie erfüllen.

Fragen Sie sich einfach, was sie im Idealfall gerne hätten. Möglicherweise gehören zu Ihren Anforderungen zum Beispiel ein starkes Wachstum, ein hochprofitables Geschäftsmodell, eine aussichtsreiche Branche und niedrige/keine Schulden.
Ich denke, mit diesen Eigenschaften könnten sich die meisten Investoren anfreunden.

Jetzt stellen wir uns gemeinsam ein fiktives Unternehmen vor, welches den Umsatz in den zurückliegenden zehn Jahren von 12,87 auf 18,49 Mrd. Euro steigern konnte, bei dem jedoch das gesamte Wachstum in den letzten zwei Jahren angefallen ist.

Das ist ein ernstzunehmendes Warnzeichen und man sollte in solchen Fällen unbedingt untersuchen, wie es dazu gekommen ist.
Im Fall unseres fiktiven Unternehmens kann man sich die Sache aber sparen, da der gestiegene Umsatz nicht zu wesentlich gestiegenen Gewinnen geführt hat.

Rückläufige Margen und andere Probleme

Das Ergebnis lag trotz der Nachfragebelebung in den letzten beiden Jahren unter dem Niveau von 2019, 2019, 2016, 2015 und 2013.

Einen klaren Aufwärtstrend beim Gewinn gibt es also nicht, ganz im Gegenteil, denn die operative Marge ist tendenziell rückläufig.
Dereinst lag sie bei über 10%, zuletzt nur noch bei 3,6%.

Das nicht ganz so fiktive Unternehmen mit dem Namen Evonik erfüllt also keines der zuvor gewünschten Kriterien, von starkem Wachstum und einer hohen Profitabilität sind wir weit entfernt.

Eigentlich sollten diese Fakten ausreichen, um die meisten Anleger von dieser Aktie abzuhalten. Doch irgendjemand muss dennoch für mehr als 8 Mrd. Euro Anteile von Evonik besitzen.

Falls Ihnen diese Herangehensweise bekannt vorkommt, haben Sie vermutlich meine Analyse zu Siemens Energy von Mitte Mai gelesen, als die Aktie noch bei 23 Euro notiert hat.
Anschließend rauschte die Aktie in den Keller, heute steht Siemens Energy bei etwa 15 Euro.

Prognose gekappt

Bei Evonik ist es nicht nur in der Vergangenheit mittelprächtig gelaufen, die Chancen stehen auch gut, dass das in der Zukunft so sein wird.
Weder an der Branche noch an dem Geschäftsmodell oder den Rahmenbedingungen hat sich etwas geändert.

Daher passt es gut ins Bild, dass man am 10. Juli bekannt gegeben hat, dass das zweite Quartal wohl schlechter ausgefallen ist als bisher erwartet.

Das bereinigte EBITDA, ohnehin schon eine Frankenstein-Kennzahl, lag nach vorläufigen Zahlen bei 430 – 450 Mio. Euro, die Konsensschätzungen betrugen bisher 448 Mio. Euro.
Das wäre noch halbwegs im Rahmen, aber es geht ja noch weiter (Link).

Nach den Worten des Vorstands, gab es im ersten Quartal Zeichen für eine Erholung im Jahresverlauf, doch leider kam es nicht wie erwartet.
Die Nachfrage blieb im zweiten Quartal über alle Endmärkte hinweg sehr schwach.

Daher sah man sich gezwungen, die Umsatzprognose von 17 bis 19 Mrd. auf 14 – 16 Mrd. Euro massiv zu senken.
Beim bereinigten EBITDA musste man von 2,1-2,4 auf 1,6-1,8 Mrd. Euro massiv zurückrudern.
Der ursprünglich angepeilte absolut höhere Free Cashflow wird mit dem niedrigeren operativen Ergebnis nicht zu erreichen sein.

Evonik Aktie: Chart vom 10.07.2023, Kurs: 17,77 - Kürzel: EVK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Evonik Aktie: Chart vom 10.07.2023, Kurs: 17,77 – Kürzel: EVK | Quelle: TWS

Im Klartext: Massive Prognose-Senkung an allen Ecken und Enden. Wenn Evonik nicht ohnehin schon am Allzeittief notieren würde, hätten diese Nachrichten wohl einen Kurssturz ausgelöst.
So bleibt nur noch Resignation.

Die bisherigen Schätzungen dürften damit hinfällig sein. Statt einem Rückgang des Gewinns von 1,16 auf 1,00 Euro je Aktie, dürfte das Ergebnis noch deutlich stärker einbrechen.

Warum man für ein Unternehmen mit diesen Aussichten und einem derartigen Track-Record ein KGV von 20 oder mehr auf den Tisch legen sollte, bleibt rätselhaft.

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