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Die Online-Apotheke Zur Rose Group (zu der u.a. auch DocMorris gehört) hat sich über zwei Kapitalmaßnahmen frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Allerdings zeigten sich die Investoren zurückhaltend, so dass bei beiden Maßnahmen nicht die ursprünglich geplanten Volumina erreicht werden konnten.

Auch die Aktionäre sind alles andere als begeistert, denn beide Maßnahmen sind mit Verwässerungseffekten verbunden und Altaktionäre blieben bei der Kapitalerhöhung durch den Ausschluss des Bezugsrechts außen vor.

Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte

Bereits gestern kündigte die Zur Rose Group an, im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens neue Namensaktien im Wert „von ungefähr 50 Millionen CHF“ ausschließlich bei institutionellen Anlegern und unter Ausschluss des Bezugsrechts für Altaktionäre platzieren zu wollen.

Heute gab die Zur Rose Group nun bekannt, dass die Gesellschaft neue Namensaktien im Wert von 44 Millionen CHF über die Kapitalerhöhung platzieren konnte und damit hinter dem ursprünglichen Ziel zurückblieb. Der Platzierungspreis lag mit 39 CHF deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs der Aktien.

Platzierung einer Wandelanleihe

Darüber hinaus gab die Zur Rose Group gestern auch bekannt, eine nicht nachrangige und unbesicherte Wandelanleihe im Gesamtnennbetrag „von etwa 100 Millionen CHF“ mit Fälligkeit 2026 lancieren zu wollen. Zur Fälligkeit ist die Wandelanleihe in Namensaktien der Gesellschaft wandelbar.

Auch hier konnte das ursprünglich angekündigte Volumen nicht erreicht werden, denn heute gibt die Gesellschaft bekannt, dass über die hundertprozentige Tochtergesellschaft Zur Rose Finance B.V. eine Wandelanleihe im Volumen von 95 Millionen CHF platziert wurde.

Wird die Anleihe am Fälligkeitsdatum (voraussichtlich 15. September 2026) nicht in Aktien der Gesellschaft gewandelt, wird sie zum Nennwert zurückbezahlt. Bis dahin wird sie jährlich mit einem stattlichen Kupon von 6,875 Prozent verzinst. Der Wandlungspreis liegt mit 49,725 CHF.

Erlös für Refinanzierung und allgemeine Unternehmenszwecke geplant

Die Erlöse aus beiden Maßnahmen sollen zum einen zur Refinanzierung einer im Juli 2023 ausstehenden Anleihe sowie zum anderen für „allgemeine Unternehmenszwecke außerhalb der Schweiz“ verwendet werden.

Aktien der Zur Rose Group brechen weiter ein

Da bei der Kapitalerhöhung neue Aktien nur an institutionelle Anleger ausgegeben werden und Altaktionären das Bezugsrecht verwehrt wird, verwässert das sowohl deren Anteil am Grundkapital als auch den prozentualen Anteil an möglichen Gewinnen der Gesellschaft. Kommt es bei der Wandelanleihe zur Wandlung, erhöht das noch den Verwässerungseffekt.

Für zusätzlichen Unmut bei den Altaktionären dürfte der Platzierungspreis von 39 CHF sorgen, da dieser deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs von 45,82 CHF liegt und damit den zum Zuge gekommenen institutionellen Anlegern einen deutlich geringeren Einstieg in die Papiere ermöglicht, von dem Altaktionäre ausgeschlossen wurden.

Was die Anleger in Summe von den Maßnahmen halten, zeigt sich heute am Aktienkurs der Zur Rose Group: Obwohl sich nur die Kursverluste der letzten 12 Monate bereits auf knapp 90 Prozent summieren, brechen die Papiere heute zum Handelsstart an der Schweizer Börse um rund elf Prozent auf ein neues Rekordtief bei 40,60 CHF ein.

Im weiteren Handelsverlauf können sich die Papiere vom Tagestief wieder etwas erholen, liegen aber kurz vor Handelsschluss immer noch mit rund acht Prozent im Minus bei 42,09 CHF.

Zur Rose Group-Aktie: Chart vom 01.09.2022, Kürzel ROSE | Online Broker LYNX
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