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Die Nachrichten, die gestern zum Thema Uniper kamen, führten dazu, dass die Aktie am Ende mit +3,83 Prozent einen Intraday-Turnaround ablieferte, der, wären diese Nachrichten wirklich gut, die Basis einer Wende sein könnte. Aber waren die Nachrichten denn gut?

Eine knifflige Frage, die so leicht nicht zu beantworten ist. Wobei man zunächst konstatieren könnte: Das war doch eigentlich zu erwarten, weil unvermeidlich. Was? Dass der Bund jetzt eine Mehrheitsbeteiligung an Uniper bekommen wird. Und zwar, indem man eine Ruckzuck-Kapitalerhöhung über acht Milliarden Euro vollzieht, damit Uniper, denen durch die Notwendigkeit, Gas zu jedem Preis heranschaffen zu müssen, die bisherigen Kredite zwischen den Fingern zerrinnen, nicht pleitegeht. Zudem hieß es am Dienstagabend, dass der Bund die finnische Fortum, bislang Mehrheitsaktionär von Uniper, herauskaufen wird. Damit wäre das Unternehmen quasi verstaatlicht. Gut oder schlecht?

Richtig ist: Uniper wird so nicht in die Pleite rutschen. Aber wenn wir mal an frühere Fälle denken, an denen der Bund einstieg, z.B. bei der Commerzbank im Zuge der Subprime-Krise oder bei der Lufthansa im Zuge der Corona-Krise, so sieht man doch: Die Basis für eine umgehende Hausse war das nie.

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Expertenmeinung: Woher auch. Erstens verdient Uniper ja nicht auf einmal wieder Geld, nur, weil der Bund sich ins Boot setzt und so eine Pleite verhindert. So wird eigentlich nur sichergestellt, dass genug Geld fließt, um die Zeit des finanziellen Siechtums zu überbrücken. Was danach kommt und wann „danach“ sein könnte, weiß heute noch niemand. Kein Grund also, jetzt mit Hurra einzusteigen. Eigentlich.

Darüber hinaus kauft der Bund wohl Fortum heraus, das erhöht die Zahl der Aktien, durch die man (irgendwann wieder fließende) Gewinne dann teilen müsste, nicht. Diese Kapitalerhöhungen aber sehr wohl, denn hier wird frisches Geld gegen Aktien eingetauscht, die neu emittiert werden. Das heißt, die Zahl der Aktien erhöht sich immens, so dass sich zukünftige Dividenden auf viel mehr Aktien verteilen müssen, der Gewinn an sich auch. Auch kein Grund zum Einstieg. Eigentlich. Aber:

Wo Uniper irgendwann, wenn sich die Lage stabilisiert hat, einen fairen Wert finden wird, kann man natürlich nicht vorhersagen. Aber so viele neue Aktien bis dahin auch dazu kommen werden: Dass eine Uniper-Aktie dann mehr wert sein dürfte als die 3,29 Euro, die sie zu Wochenbeginn als Rekordtief auswies, ist zu vermuten. Und dadurch, dass mit der Übernahme der Mehrheit durch den Bund eine Pleite wirklich vom Tisch ist, schwindet auch die Unsicherheit ein Stück weit.

Sie dürfte die Triebfeder derer gewesen sein, die Uniper ein ums andere Mal immer massiver leer verkauft und damit gedrückt hatten. Wenn diese Leerverkäufer jetzt aussteigen, indem sie ihre Positionen schließen, geht das nur, indem sie die vorher leer verkauften Aktien kaufen. Und wenn man sich ansieht, dass auf das Freitags-Rekordtief eine weiße Kerze folgte, die ein „bullish engulfing pattern“ formte und jetzt am Dienstag ein Intraday-Turnaround entstand, kann es gut sein, dass die Bären zusehen, dass sie aus ihren Short-Positionen herauskommen und eine Short Squeeze entsteht, die den Kurs, zumindest kurzfristig, nach oben zieht.

Uniper-Aktie: Chart vom 20.09.2022, Kurs 4,176 Euro, Kürzel UN01 | Online Broker LYNX
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